Simson Tour 2020 durch Bayrisch-Sibirien
Tag 2 : Morgenstund hat ...kann mich mal!
Es graut der Morgen, oder es graut dem Morgen oder...
Scheiß drauf!
Raus aus dem Schlafsack in die feuchte, kalte, klamme Natur.
Aber das muss so sein, den nur so kann man die lauschigen Abende am Lagerfeuer schätzen, Grrschtzzz Filmriss!
Nicht dieses Jahr! ... den wir waren in Bayrisch Sibiereien!
Es war abends feucht und kalt, in der Nacht einfach nur arschkalt und tagsüber zugig kalt. Dieses Jahr war es einfach nur ekelig. "Fehlt nur noch Regen oder Schnee" dachte ich.
Es war ca. 5:30 Uhr was für die üblichen Touren eher ein später Weckruf war.
Wahrscheinlich mussten die Russen doch etwas länger suchen bis sie uns im Distelgestrüpp und Elefantengras gefunden hatten.
Der Wachmacher auf der Tour
Böses muss Böses vertreiben! So könnte man unsere Tradition auch umschreiben.
Wer kennt ihn nicht den Pelz auf den Zähnen am Morgen. ... einen schmandigen Geschmack im Gaumen und einen halben "Gräna" (Schriftdeutsch Schleimiger Auswurf) der im Rachen steckt.
Farben des Auswurfes
Dazu noch einen Geruch ja eher ein Gestank mit dem ein echter "Mann" am Morgen sein Revier verteidigt.
Als Teamplayer muss dagegen natürlich was getan werden!
Die Lösung!
Die Geschmacksrezeptoren neu definieren und eichen!
Dabei antibakterielle Naturheilkunde betreiben.
Rohe Zwiebeln sind hier optimal und helfen gegen all diese bösen morgendlichen Wegbegleiter.
Frühstück in der Outdoor Küche
Der Kaffee war fertig. Wie immer eine kleine Sauerei bei den Dosenmilch - Päckchen. Eine von den Drecksteilen platzt tatsächlich immer während der fahrt.
Dann ein ausgiebiges Frühstück:
Zwei eher in Richtung Marmelade, Nutella und Kuchen, der Andere eher auf Hartwurst und gut gereiften Schimmelkäse, welcher von alleine auf dem Brot zerfließt.
Was rein geht muss ach mal raus
Das Klappklo und seine Vorzüge.
Vor 10 Jahren auf der ersten Tour nach Monaco war beim Erleichtern noch Hocke oder Baum anlegen angesagt. Was eine gewisse Beweglichkeit voraus setzte und nicht gerade zum Verweilen einlud.
Somit scheidet da Handy und Whatsapp checken neben einem gemütlichen Schiss aus. Ebenfalls kam es zu gewissen Unglücken wenn zu viele Stoff am Mann war. Oft rubbelte die Rinde dann tagsüber in der Unterhose.
Stoney der alte Genießer hatte schon auf einer früheren Motorradtour einen robusten Klappstuhl zum Klappklo umgebaut, das er mir dann irgendwann vermachte.
Als alter Bastler hatte ich es renoviert, verstärkt und mir eine Halterung unter die Packtaschen gebastelt in der das Klappklo seinen Platz seither findet.
Im Alter gibt es nichts schöneres als morgens, nach einem guten Frühstück, sich einen schönen Platz zu suchen (mit Aussicht auf die Natur) und hier dann stressfrei los zu lassen. Die Erleichterung ohne Rückenschmerzen ist nicht nur Luxus, sondern auch altersgemäß angebracht.
Das erhabene thronen mit Weitblick hat schon was!
... nachdem alles erledigt war, ... wir all unseren Müll zusammengesammelt hatten und die Mopeds bepackt waren, ging es gemütlich los.
Wobei wir nun zuerst den zugewachsenen Weg durch die rutschigen Spurrillen passieren mussten. Zum Teil Schieben zum Teil Fahren war angesagt, da es irgendwie rutschiger als am Vortag war.
(Wenn es nachts geregnet hätte wäre der Weg sicherlich zum Schlammschlacht-Abenteuer geworden, aber wir hatten Glück!)
Aufbruch: | 30.05.2020 |
Dauer: | 4 Tage |
Heimkehr: | 02.06.2020 |