"Das Grüne Band Deutschland" - ehemalige innerdeutsche Grenze
22.05.: Hohenwarte
22.05., Samstag
Von Meiningen aus starten Michael und ich wieder separat.
9 h starte ich:
über Schmiedefeld - Masserberg - Richtung Probstzella. Die Strecke ist mit Sicherheit für jeden Motorradfahrer ein El Dorado. Eine Kurve reiht sich an die andere mitten durch den Thüringer Wald und es begegnet mir kaum ein anderes Fahrzeug.
Dann erreiche ich den Grenzbahnhof Probstzella im Thüringer Schiefergebirge. Hier ist alles wie ausgestorben. Die Häuser gegenüber vom Bahnhof wirken trist und verlassen. Nach einer kurzen Mittagsrast (dank Corona - IM AUTO ) fahre ich im Ort noch nach oben - Richtung "Haus des Volkes", ein Hotel/Restaurant/Veranstaltungsstätte (https://bauhaushotel.com/). Oha, hier sind die Straßen teilweise so eng, dass sich zwischen einer Mauer auf der einen Seite und einer Hauswand auf der anderen Seite des Autos nur noch wenige Zentimeter Luft befinden. Wieder einmal bin ich froh, kein Wohnmobil zu fahren Ich muss wohl kaum erwähnen, dass auch hier oben "tote Hose" herrscht.
Auf meiner Suche nach dem Turm Thüringer Warte Lauenstein endet mein Weg per googlemaps zwischen total zerfallenen Häusern - geisterhaft. Leider ist das Schild "Durchfahrt verboten" noch nicht sooo verfallen, dass ich es nicht mehr sehe , also endet mein Versuch hier, da ich zwar noch einen Hinweis zum Turm sehe, allerdings per pedes den Weg fortsetzen müsste und dazu reicht die Zeit nicht und auch das Wetter hält mal wieder Nässe von oben parat.
Am Hohenwarte Stausee treffe ich mich wieder mit Michael. Wir rechnen gar nicht damit, dass hier Bootstouren durchgeführt werden - aber als wir sehen, dass ein Ausflugsboot anlegt und Leute aussteigen, entscheiden wir ganz spontan, eine 1,5 Stunden dauernde Tour mit der MS Saaletal mitzumachen. Der Hohenwarte Stausee ist der drittgrößte Stausee Deutschlands und bei dieser Tour wird ca. ein Drittel abgefahren. www.fahrgastschiffahrt-hohenwarte.de
Nachdem das Schiff wieder angelegt hat, fahren wir getrennt weiter zum heutigen Ziel, Landgasthof Wetteraperle in Raila.
Und dann beschert "Tante Google" mir noch ein offroad-Abenteuer, was mich über die Anschaffung eines Allrad-Fahrzeuges dringend nachdenken lässt. Der Weg entwickelt sich immer mehr zu einem Wanderweg. Ich bin mir SICHER, dass nirgends ein Sperrschild stand. Als mir die ersten Wanderer begegnen, ist mir das so unangenehm, dass ich die Flucht nach vorne antrete und sage, dass ich mich verirrt habe (was ja nicht ganz gelogen ist). Mit einem verzweifelten Unterton in der Stimmlage frage ich, ob sie wüssten, ob es auch mal wieder eine asphaltierte Straße gebe... und die Rechnung geht auf: ich ernte mehr Mitleid als Empörung.
Mein lieber Dacia schafft die herrliche offroad-Herausforderung und beim Abendessen zeige ich Michael stolz, welche Wege ich gefahren bin
aber heute in der Tat bei weniger als 10 Grad sogar mir zu kalt, um draußen zu sitzen - aber bei ca. 10 Grad nicht lange gemütlich
hausgemachter Senf in vielen Varianten, die ich noch nie gesehen habe: z. B. Rote Beete-Senf, Gewürzgurken-Senf, Dattel-Senf, Bärlauch-Senf.....
Aufbruch: | 12.05.2021 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 24.06.2021 |