"Das Grüne Band Deutschland" - ehemalige innerdeutsche Grenze
13.05.: vom Harz bis zur Ostsee
leider nur der Hund des Herrn, der mich fotografierte - als ich beschloss, den Ausflug in meine Vergangenheit zu machen.
Die zwei haben sich bestimmt 15 Minuten lautstark gestritten... nein nicht untereinander, sondern mit ihren Spiegelbildern
Donnerstag, 13.05. (Christi Himmelfahrt)
Meine Fahrt geht heute nicht gen Himmel, sondern gen Norden.
Michael startet um 6 Uhr im Schwarzwald. Wir haben uns für morgen Abend in Ratekau (Nähe Travemünde) verabredet.
Meine Fahrt geht heute nicht gen Himmel, sondern gen Norden.
Zeit genug und keine Lust auf Autobahn – also geht es per Bundesstraßen nach Norden.
In Braunschweig mache ich einen kleinen Abstecher in meine Vergangenheit:
vor ca. 50 Jahren wohnte ich hier mit meinen Eltern und meiner Schwester – drei Jahre im Grundschulalter. Ich erinnere mich an die Adresse und fahre diese an, sehr gespannt, ob ich die Straße wiedererkennen werde.
Und tatsächlich:
obwohl mir keine komplette Erinnerung an diese Zeit geblieben ist, fallen mir spontan Details ein, wie z. B.: „hier wohnte meine Lehrerin, ihr Sohn hieß Tobias!“ „Hier wohnte eine junge Frau, die ich gerne besuchte, weil ich dann mit ihren Stöckelschuhen durch den Flur laufen durfte – ich liebte das, weil es so schön klapperte.“
Dann stehe ich vor dem Haus, in dem wir damals zur Miete wohnten und lese auf einem Klingelschild den Namen des damals kleinen Kindes der Eigentümer, mit dem meine Schwester und ich spielten. JA – ich klingele… und treffe auf Mutter und Tochter, die sich an meine Familie erinnern. Ich darf ein paar Fotos machen und vermittele ein kurzes Video-Telefonat zwischen der Mutter und meiner Mutter.
Ganz herzlichen Dank hier nochmals an die zwei Damen, die mich trotz meines unangemeldeten „Überfalls“ so freundlich und nett empfangen haben.
Dann geht es weiter – Richtung Travemünde.
Gegen 14 Uhr erreiche ich die gebuchte Unterkunft in Ratekau:
K357 Hotel Ostsee Lounge
Die Unterkunft ist zweckmäßig und preisgünstig (33,75 €/Nacht)
Kurze Zeit später kommt auch Michael an – es gießt wie aus Eimern – schöne Begrüßung für einen Motorradfahrer.
Zum Glück hört es gegen Abend auf zu regnen und ich fahre zum Timmendorfer Strand. So weit in den Norden fahren, ohne die Ostsee zu sehen – das wäre ein no go. Und so laufe ich dann doch 6 km am Rande der Ostsee spazieren und bin nicht unglücklich, dass Corona-bedingt nicht die Menschen hier sind, die ohne Einschränkungen hier wären. Denn dann würde ich keine 5 Minuten hier herumlaufen. Wenn man die Läden, Hotels, Restaurants, Strandkörbe, Parkplätze sieht, kann man ahnen, welche Menschenmassen sich hier zu „normalen“ Zeiten tummeln. Das ist nichts für mich.
Michael kommt auch noch mit der „weißen Göttin“ (so hat er das Motorrad getauft) vorbei – klar: das Motorrad muss vor die Ostsee für ein Foto!
Zurück an unserer Unterkunft parke ich mein Auto rückwärts vor den Zimmereingang. Das hört sich jetzt komisch an, aber die Unterkunft ist ähnlich wie ein Motel. Und in meinem Auto befindet sich hinten auf einem Auszug alles, was man campingmäßig so an Küchenartikeln braucht, um essen zu können und so wird mal schnell ein Nudelsalat gezaubert.
Aufbruch: | 12.05.2021 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 24.06.2021 |