Die Perle Afrikas: Uganda
24.10.2021: Mburo Np - Entebbe
Unsere Abreise aus der Mohingo-Lodge steht an.
Ralf kommt noch zu uns und wünscht uns eine gute Reise. Und natürlich verabschiedet sich die „Morgenschicht“ des Personals bei uns sehr herzlich. Selten haben wir eine so hoch motivierte Mannschaft erlebt. Ständig zu Späßen aufgelegt und immer ein Lächeln auf den Lippen. Und wie gesagt: sie kennen jeden Gast beim Vornamen. Besonders lustig war (Co-)Rona. Sie hat den Spaß mit ihrem Namen selbst erzählt. Sie war überhaupt ständig zu Späßen aufgelegt.
Hier im aufgeräumten "Office" zahlen wir die „Extras“ -. Wir haben viel Spaß dabei, bekommen wir doch die Rechnung von anderen Gästen - da waren nur 2 Soda drauf. Wären wir ja günstig davongekommen.
Wir bekommen die letzte „afrikanische Massage“ - und sind traurig, dass unsere Reise zu Ende geht. Etwas 5 Stunden müssen wir noch fahren - nicht weil es so weit ist, sondern weil die Straßen so schlecht sind.
Auch Sonntags wird gearbeitet. Hier ein Betrieb der Tore und Türen aus Metall herstellt. Tolle Arbeiten.
Überall sieht man Airtel Money. Hier kann Geld abgehoben, eingezahlt und überwiesen werden - alles über Handy
Kurios, hier eine so moderne Technik zu sehen
In Deutschland würden Schlachter/Metzger mit einer solchen Auslage sofort geschlossen. Ohne jegliche Kühlung wird hier das Fleisch auf der Straße angeboten
Eine Werkstatt für die vielen Mopeds : das Verkehrsmittel Nr. 1 in Uganda.
Taxen, Gütertransporte, etc. - alles geschieht mit Mopeds und Motorrädern.
3 Personen auf einem Moped gehören hier zur Regel - wir sahen aber auch 4 Erwachsene auf einem Gefährt
Wir sehen hunderte solcher Stände mit Obst und Gemüse - hier decken sich die Ugander mit ihren Lebensmitteln ein. Das Land hat eine große Auswahl und sehr gute Qualität bei Obst und Gemüse. Die Kosten hierfür sind sehr niedrig. Uns wurde erzählt, dass sehr viele Einwohner etwas Land haben und häufig Selbstversorger sind.
Hier die Jackfruit (links am Boden; nicht zu verwechseln mit der Durian, die auch als Stinkfrucht bezeichnet wird) - sie wird, wenn sie reif ist geerntet und hat eine faserige Konsistenz. Sie wird als Fleisch/Hähnchenersatz gegessen. Eher herzhaft als süß.
Überall sieht man sehr viel Holz. Uganda ist sehr stark bewaldet.
Leider „räubern“ die Chinesen, fällen große Wälder und schiffen es nach China aus. Und die Einheimischen nutzen Holz auch als Energiequelle Nr. 1 - zum Kochen, Heizen und den Möbelbau.
Überall sieht man die gestapelten Schlamm-Ziegelsteine. Sie werden aufgestapelt und innen wird Holz angezündet. Dadurch werden die Ziegel gebrannt und gehärtet.
Thomas fotografiert diesen Stand im Vorbeifahren und einer der Verkäufer ärgert sich, gestikuliert wild und kommt wütend aufs Autofenster zu.
Wir möchten einfach schnell weg, aber da kennen wir Arthur noch nicht gut genug.
Arthur fährt langsamer und stoppt dann. "One Minute please"
Er steigt aus, geht zu den Verkäufern und beginnt mit ihnen zu diskutieren.
Kurz drauf kommen die 3 jungen Männer ans Auto und entschuldigen sich. Und fragen, ob Thomas weitere Fotos machen möchte.
Was ist geschehen?
Als Arthur wieder einsteigt und wir weiterfahren, erfahren wir, dass er sie gemassregelt hat: Touristen seien wichtig für das Land und sie sollten auch fotografieren dürfen. Außerdem komme er oft vorbei und habe auch immer Fisch bei ihnen gekauft. Ob sie das wohl vergessen hätten!
Das haben sie dann auch eingesehen und konnten sich auch an Arthur erinnern. Arthur ist bekannt wir ein „bunter Hund“
Ich kann nur den Kopf schütteln über "unseren" Arthur--er ist einfach einmalig!
Naja, wenn so ein Berg von Mensch vor einem steht, ist schon so mancher schnelle eingeschüchtert.
Hier gibt es sehr viele Geschäfte mit viel handwerklichen Produkten. Aber es ist auch sehr touristisch. Beim Kaffeeverkauf bedurfte es entsprechender Nachverhandlungen. Erst einmal waren die Preise doch recht hoch.
Es geht weiter - wir haben noch einen Termin. Hier stoppte ein Kleinbus und die Insassen stürmen alle zur „Natur-Toilette“ - die Sammeltransporte sieht man hier zu Hauf -
Wir treffen Denis im Restaurant Gaucho. Wir hatten ihm ja einen Koffer mit Sachen für die älteren Menschen zukommen lassen. Er wollte uns aber auch gerne treffen und ist am Vortag mit dem Bus aus seinem Dorf gekommen.
Das bedeutet viele Stunden Fahrt. Er berichtet von sich und seinem Engagement. Wir geben ihm weitere Dinge und etwas Geld mit. Was er damit getan hat?
Siehe hierzu separaten Eintrag hier folgend.
Das ist Brenda - Arthurs Ehefrau. Wir haben sie am 14.10. anlässlich Thomas Geburtstag kennengelernt. Jetzt haben die beiden uns zu sich nach Hause eingeladen.
2 Jahre haben sie bereits daran gebaut, aber Covid-19 hat zu dazu beigetragen, dass Arthur weniger Einkommen hatte und viele Arbeiten nicht getan werden konnten. Als nächstes wird der Stromanschluss folgen, dann wird ein Brunnen gebohrt. Zurzeit gibt es Wasser an der Grundstücksgrenze, sie holen es in Kanistern. Aber es ist sehr teuer und deshalb ist der Brunnen wichtig. Fensterscheiben fehlen noch, aber überall sind Gitter - das ist gut, wenn Brenda allein ist. Eigentlich wollten sie noch nicht einziehen, aber wenn ein Grundstück nicht bebaut wird oder ein Haus nicht bezogen, dann kommen andere und „beschlagnahmen“ einfach alles. Und wenn man dann zu Gericht geht, wird meistens den neuen „Besetzern“ Recht gegeben und die eigentlichen Besitzer gering abgefunden. Deshalb haben sie das Haus bezogen, obwohl es doch noch nach „Rohbau“ aussieht. Trotz aller Bescheidenheit: die Gastfreundschaft ist einfach überschwänglich und unbeschreiblich.
Brenda hat viele Stunden auf einem Holzkohlefeuer gekocht. Hier ein Püree aus grünen Bananen mit Erdnüssen - es schmeckt köstlich
Und hier Hühnchenteile in Bananenblättern - Brenda erzählt, dass sie es 5-6 Stunden auf einem Holzkohlefeuer gegart hat. Auch das schmeckt toll. Dazu gibt es selbstgemachte Barbecue Soße - die war ein Traum
Wir fragen, ob die ganze Nachbarschaft noch kommt.
Und siehe da: Brenda sagt, ihre beste Freundin und Nachbarin komme gleich mit ihren Kindern und alle essen mit
Brenda hat auch Sekt gekauft. Ohne Strom ist die Kühlung schwierig, aber sie hat die Flasche in Folie eingepackt und im Wasser gekühlt. Er schmeckte köstlich und war angenehm kühl.
Ethan wird zurzeit 2 x pro Woche von einem Lehrer für jeweils 2 Stunden zu Hause unterrichtet. Die Schulen sind landesweit seit 2 Jahren geschlossen. Wer Unterricht möchte, muss den Lehrer privat bestellen und bezahlen. Für Stella und ihren Mann ist es wichtig, dass die Kinder eine gute Bildung erhalten. Ihre Kinder wachsen zweisprachig auf: Amtssprache Englisch und Ugandisch. Wir haben für die Kinder ein paar kleine Geschenke und einige Bonbons.
Ethan bekommt als „Schuljunge“ natürlich ein Notizbuch und einen Kugelschreiber. Er bittet Thomas etwas hinein zu schreiben und lässt ihn dabei nicht aus den Augen, als kontrolliere er, ob Thomas auch richtig schreibt. Er bedankt sich dafür - und musste von niemanden dazu aufgefordert werden. Unglaublich, in diesem Alter.
Die Kinder essen natürlich mit. In aller Ruhe und sehr diszipliniert. Von links nach rechts: Nellah - die Nichte von Stella, Stella kümmert sich auch um ihre Nichte. Ethan, der Älteste, Jayden (Zweitjüngster 1,5 Jahre alt) und Einstein (der Zweitälteste). Das jüngste Kind (Jethaneil) ist ebenfalls ein Junge und ein halbes Jahr. Es ist daheim geblieben und schlief.
Sie bekommen eine Decke auf den Boden gelegt und essen total lieb und anständig--wir können nur staunen
Leider vergehen die letzten Stunden zu schnell, unser Flug geht um 23.20 Uhr und Arthur fährt uns zum Airport.
Der Abschied fällt nicht leicht und auf der Fahrt zum Flughafen ist es sehr still im Auto.
Aufbruch: | 08.10.2021 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 25.10.2021 |