Reise zu den Vorfahren der Inka

Reisezeit: Mai 2022  |  von Peter Belina

Cajamarca

Nichts für Langschläfer

Gleich früh geht es wieder los, hoch in die Berge. 5 Uhr früh aufstehen, ist auf dieser Reise keine Seltenheit. Man muss der Vollständigkeit halber aber auch anmerken, dass 5 Uhr durch den Timelag nicht so früh wirkt, außerdem wird es schon gegen 18 Uhr dunkel.

Es geht wieder mal ordentlich nach oben, diesmal auf 3.500 Meter. Ziel ist Cumbemayo. Dort erwartet uns einerseits – so lässt es sich am besten beschreiben – die Fränkische Schweiz Perus. Allerdings sind dort die Felsen nicht so gut geputzt

Über 3.000 Jahre alter Kanal

Dort oben erwartet uns aber auch ein neun Kilometer langer Kanal aus der Vorinkazeit, auf rund 850 Metern aus den Felsen gehauen. Wobei der Begriff „Vorinkazeit“ für den Kanal schon extrem vage ist, reden wir doch von einem Zeitraum zwischen 1500 und 1200 v. Chr. Dieses Bauwerk zeigt vor allem, wie fortgeschritten bereits damals die Kenntnisse in Hydraulik und Mathematik waren. Das Gefälle ist stets gleichmäßig gering, an manchen Stellen führt man das Wasser um zwei Ecken, um die Geschwindigkeit zu reduzieren.

In Cumbemayo erwarten uns außerdem Höhlen mit Zeichnungen im Chavin-Stil. Durch eine dieser Höhlen, eher ein Schlot, und natürlich ohne Zeichnungen, klettere ich zusammen mit unserem Guide. Wow, ganz schön eng hier! Meine Trekkinghose hat eine Tasche für kleine Wasserflaschen. Vielleicht hätte ich die einem meiner Mitreisenden in die Hand drücken sollen. Dann wäre meine Hose nach dem Herausklettern 10 Meter höher auf der anderen Seite des Felsens wahrscheinlich etwas trockener...

Eine wunderschöne Wanderung mit fantastischen Landschaftspanoramen! Der Begriff „Steinerner Wald“ für Cumbemayo trifft es gut.

Stadt der Toten

Danach geht es noch zu einer Totenstadt der Cajamarca-Kultur, den Ventanilles de Combayo. Hier wurden in „Felsenstädten“ vor rund 1.400 Jahren die Toten begraben.

Sind uns selbst bei den absoluten Highlights hier im Norden Perus bisher kaum andere Touristen begegnet, haben wir diesen Platz, wie auch gestern in El Brujo, praktisch für uns alleine. Das sollte in den kommenden Tagen auch so bleiben.

Zurück in Cajamarca

Zwischendurch regnet es ab und zu mal, auch wenn die Regenzeit schon mehr oder weniger vorbei ist. So auch am Nachmittag bei unserer Stadtbesichtigung in Cajamarca.

Ja, wir sehen hier einen Originalraum aus der Inkazeit, der von einer Glaskuppel geschützt ist. Viel zu sehen gibt es da nicht. Vier Mauern halt, zwei Öffnungen (nur eine Original) und einen Boden. Immerhin, man kann sich gut vor dem Regen unterstellen.

Aber, aufgemerkt: Dieser Raum hat eine immense historische Bedeutung. Fand doch hier das Inkareich quasi sein Ende!

© Peter Belina, 2024
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wer an Peru denkt, denkt automatisch an Machu Picchu, das heilige Tal, die Nazca-Linien und Lima. O.k., nach Lima komme ich auch, alles andere bekam ich allerdings nicht zu sehen, bin ich doch im wenig bekannten Nordperu unterwegs. Dort, wo es schon vor den Inka zahlreiche Kulturen gab.
Details:
Aufbruch: 06.05.2022
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 22.05.2022
Reiseziele: Peru
Der Autor
 
Peter Belina berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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