2022 - Tansania again
06.10.2022 - School of Hope - Malaktion
Der Weg durch die Savanne
Heute machen wir uns ein weiteres Mal auf den Weg zur "School of hope". Im Gepäck haben wir Farbe und Pinsel. Außerdem einen Sack voller Orangen für die Kinder. Ich bin den Weg nun schon so oft gefahren und dennoch bin ich jedes Mal wieder erschrocken über die entsetzliche Trockenheit. Das Leben in dieser Dürre ist voller Entbehrungen! Wir fragen uns, wie hier Mensch und Tier überleben können.
Die Piste ist staubtrocken und der Staub dringt durch jeder Ritze ins Auto und reizt die Schleimhäute.
Nach einer Stunde Fahrt durch die Savanne taucht am Horizont die Schule auf. Schon von weitem sehen wir wie unzählige Kinder in die Schule strömen.
Etwas von der Schule entfernt steht das Toilettenhäuschen. Die erste und einzige Toilette in diesem Gebiet.
Neue Kochstelle
Inzwischen wurde auch die Kochstelle gebaut.
Willkommen in dem neuen Klassenraum
In einem der Klassenräume stehen nun 24 Schulbänke. Auf jeder Bank sitzen 3-4 Kinder. Sie begrüßen uns mit Gesang. Dieser ist bei fast 100 Kindern Ohrenbetäubend schön
Auch Vera freut sich über die Anschaffung, denn sie hat einige Bänke mit einer Spende finanziert. Die meisten Bänke haben jedoch die Kinder der Grundschule Wasbüttel durch einen Sponsorenlauf ermöglicht. Darüber freuen wir uns sehr!
An der Tür schauen jene Kinder neugierig hinein, die nicht zur Schule gehen dürfen.
Der Vater der Familien bestimmt welchen seiner Kinder Bildung möglich ist..
Village Leader
Dann kommt hochrangiger Besuch vorbei - die Dorfältesten. Ich freue mich sie zu sehen und nutze die Gelegenheit einiges mit ihnen zu besprechen.
Eine Schule ist ein Ort für Bildung
Nach Fertigstellung der Schule, hat zwischenzeitlich auch die Kirche einen Klassenraum benutzt. Das ist bei uns nicht auf Zustimmung getroffen.
Außerdem kam es immer häufiger vor, dass Volontäre anderer Organisationen an der Schule Lebensmittel an die Massai Frauen verteilt haben. Dieses Handeln hat an einem weiteren Schulprojekt von Nancy dazu geführt, das die Massai Frauen regelmäßig in der Nähe der Schule gelagert haben um auf das nächste Fahrzeug mit Hilfsgütern zu warten. Diese Entwicklung halten wir für schlecht, denn dadurch lernen die Kinder am Ende an der Schule das betteln.
Ich diskutiere diese Punkte mit den Dorfältesten und sie verstehen mein Anliegen. Etwaige Spenden für die Massai Frauen sollen in Zukunft direkt in die Dörfer gebracht werden, aber nicht mehr in der Nähe der Schule verteilt werden.
Auch die Kirche findet nun außerhalb der Schulräumlichkeiten statt.
Ich schlage vor, das Schulgelände mit einem Zaun aus Pflanzen abzugrenzen, so wie sie ihre Dörfer auch einzäunen. Auf diese Weise wäre schon von weitem sichtbar, dieses ist ein Schulgelände ist und nicht von jedem betreten werden darf. So kann auch Vandalismus vorgebeugt werden. Die Idee finden die Dorfältesten gut. Ich freue mich, das wir uns einig sind. Die Männer bedanken sich mit großem Respekt für unseren Einsatz!
Ältestenrat
Die Dorfältesten ziehen sich mit all den Frauen, die bereits eingetroffen waren unter einem Baum zurück und erklären ihnen die mit Nancy und mir gesprochenen Worte.
Malaktion
Während die Massai sich zu Gesprächen zurückgezogen haben, starten wir unsere Mal Aktion. Vera, Lisa und Corinna sind schon in Aktion als ich dazu komme.
Ehrerweisung
Dann ertönt draußen der Gesang, der mir jedes Mal tief unter die Haut geht. Die Massai Frauen marschieren tanzend, klatschend mit Gesang auf. Ich werde raus gerufen und von den Frauen umringt - ich bin wieder einmal überwältigt. Ich bin den Tränen nahe. Dieser Gesang soll DANKE sagen. Wir haben ihnen einen Ort der Hoffnung gegeben. Lisa, Vera und Corinna kommen dazu. Wir bekommen Massai Schmuck angelegt unterdessen wird weiter gesungen. Das sind Momente die sind unbeschreiblich, die gehen unter die Haut. Die Massai haben mich wieder einmal überrascht und jedes Mal erobern sie mein Herz! Dann wird es still. Die Frauen bedanken sich noch einmal mit Worten und äußern dann einen Wunsch. Sie fragen, ob ich es möglich machen kann die Zapfstelle der Wasserpipeline näher an ihr Dorf zu bringen. Ich kann diesen Wunsch nur allzu gut verstehen und gern würde ich ihnen diesen erfüllen. Aber ich kann ihnen nichts versprechen. Ich bitte Nancy die Kosten zu ermitteln und dann sehen wir weiter. Die Massai sind bereits dafür dankbar.
Spielzeug
Ehe wir uns verabschieden überreichen wir noch ein paar Bälle etc. an den Lehrer. Wir sind uns sicher, damit werden die Kinder demnächst viel Freude haben.
Es war wieder ein Tag mit bewegenden Momenten und Eindrücken die für immer in unseren Herzen bleiben.
Aufbruch: | 14.09.2022 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 14.10.2022 |