2022 - Tansania again

Reisezeit: September / Oktober 2022  |  von Ines Buchholz

22.09.2022 - School of hope

Bildung gegen Armut

Es ist erst 15 Monate her, als ich die Kinder von Moita in einem Gatter sitzend kennengelernt habe. Damals haben sich die Dorfältesten eine Schule aus Stein mit Dach gewünscht. Seit dem ist viel passiert. Mit viel Einsatz hat es unser Verein "Gemeinsam für Kinder der Welt" geschafft diesen Wunsch zu erfüllen. Hinter uns stehen natürlich unzählige Sponsoren, die durch ihre Spenden dazu beigetragen haben, das der Traum der Massai wahr werden konnte.
Am 31. Januar 2022 habe ich die Schule mit den Massai eingeweiht. Damals war es ein Gebäude mit zwei Klassenräumen, die sich im Rohbau befanden. Inzwischen hat sich einiges getan. Es gibt eine Toilette (die einzige und erste im Dorf), eine Küche, Fensterscheiben, Zwischendecken und gestrichen ist die Schule auch.
Als wir morgens um 8Uhr am Hostel aufbrechen, bin ich einfach nur in großer Vorfreude. Ich kann es kaum erwarten Nancy und die Kinder wiederzusehen.

So haben wir die Kinder im Sommer 2021 gefunden.

So haben wir die Kinder im Sommer 2021 gefunden.

Einweihung der "School of hope" am 31.Januar 2022.

Einweihung der "School of hope" am 31.Januar 2022.

Wasser, Obst und Sirup

Da die Küche der Schule noch keine Kochstelle hat, können wir heute kein Porridge servieren. Anstelle dessen gibt es Obst und Wasser mit etwas Fruchtsirup. Das Wasser besorgen wir noch auf dem Weg und das Obst hat Nancy, bei Ankunft an unserem alt bewährten Treffpunkt am Markt in Arusha, bereits besorgt.

Staubige Savanne

Außerhalb von Arusha verlassen wir die gut geteerte Hauptstraße und fahren auf staubigen Wegen durch die völlig ausgetrocknete Savanne. Es dauert nicht lang und dann tauchen die ersten Bomas der Massai auf. Auf den Wegen sehen wir die Viehherden der Massai und wir fragen uns, wo sie hier noch etwas zu fressen finden. An einer Wasserstelle sind unzählige Massai die ihre gelben Kanister füllen, um dann das Wasser kilometerweit durch die Savanne in ihre Dörfer zu tragen. Wasser ist das Gold der Massai.

Alles ist staubig und furchtbar trocken.

Alles ist staubig und furchtbar trocken.

An der Wasserstelle drängen sich die Massai und füllen ihre Kanister.

An der Wasserstelle drängen sich die Massai und füllen ihre Kanister.

Nicht jeder besitzt einen Esel.

Nicht jeder besitzt einen Esel.

Viele Frauen tragen das Wasser kilometerweit nach Haus.

Viele Frauen tragen das Wasser kilometerweit nach Haus.

Auf dem Kopf das Wasser, auf dem Rücken oftmals noch ein Kind.

Auf dem Kopf das Wasser, auf dem Rücken oftmals noch ein Kind.

School of Hope

Dann endlich taucht am Horizont die Schule auf - frisch gestrichen sieht sie richtig gut aus. Als wir näher kommen, laufen unzählige Kinder Richtung Schule und strömen in den Klassenraum. Manchmal kann ich es noch immer nicht richtig fassen, wir haben tatsächlich eine Schule im Massai Land gebaut. Ich bin irgendwie auch stolz, das wir es geschafft haben!
Aus dem Klassenraum dringt Gesang nach draußen, wir werden begrüßt. Das sind Momente, die mir jedes Mal aufs Neue unter die Haut gehen.

Am Horizont ist die Schule zu erkennen.

Am Horizont ist die Schule zu erkennen.

Wow, der Anstrich sieht richtig gut aus.

Wow, der Anstrich sieht richtig gut aus.

An einem Tag wie heute wird alles im Bild festgehalten.

An einem Tag wie heute wird alles im Bild festgehalten.

Die Kinder strömen in den Klassenraum.

Die Kinder strömen in den Klassenraum.

Nebenan ist das Küchenhaus entstanden.

Nebenan ist das Küchenhaus entstanden.

Wenn über 100 Kinder singen, dann ist das Ohrenbetäubend schön

Wenn über 100 Kinder singen, dann ist das Ohrenbetäubend schön

Der Dorfälteste

Dann kommt auch der Dorfälteste auf seinem Motorrad angefahren. Nach einer herzlichen Begrüßung schauen wir uns gemeinsam die Küche und den Wassertank an. Ich frage ihn, ob die Massai zufrieden sind mit dem was und wie wir es tun. Er ringt etwas nach Worten und sagt das es für die Massai sehr viel bedeutet und das er so dankbar sei, das er es kaum in Worte fassen könne.

Obligatorisches Foto mit dem Dorfältesten

Obligatorisches Foto mit dem Dorfältesten

Gemeinsam mit dem Dorfältesten besichtigen wir das Küchenhaus.

Gemeinsam mit dem Dorfältesten besichtigen wir das Küchenhaus.

Hier soll Dank der Spende von Corinna schon bald eine Kochstelle gebaut werden.

Hier soll Dank der Spende von Corinna schon bald eine Kochstelle gebaut werden.

Alles unter Schloß und Riegel

Hier muss alles verschlossen werden. Insbesondere das Wasser im Tank und die Lebensmittelvorräte. Da die Menschen hier stets Hunger und Durst haben, würde es binnen kurzer Zeit gestohlen sein, was ich angesichts der Not sogar verstehen kann. Doch das Wasser im Tank und der Vorrat ist für die Schulkinder bestimmt. Sie erhalten zukünftig an den 5 Schultagen entweder Porridge oder Reis und Bohnen. Nicht selten ist es für sie die einzige Mahlzeit am Tag. Leider ist auch diese Mahlzeit nicht gesichert, denn auch wir können nur mit der Unterstützung von Sponsoren helfen.

Gesang der Massai Frauen

Es erklingt der mir so vertraute Gesang der Massai und es geht mir wie immer unter die Haut. Ich stelle mich zu ihnen und bin glücklich!

Es dauert nicht lang und sie fangen an zu singen

Es dauert nicht lang und sie fangen an zu singen

Orangen und Melonen

Wir machen uns an die Arbeit. Unzählige Orangen werden geviertelt und die Melonen in kleine Stücke zerteilt.
Beim Verteilen schauen uns viele erwartungsvolle, hungrige Augen an. Doch ein Stück Orange genügt, um diese Augen zum Leuchten zu bringen.

In der Küche zerteilen wir das Obst und die neu mitgebrachten Schüsseln kommen gleich zum Einsatz.

In der Küche zerteilen wir das Obst und die neu mitgebrachten Schüsseln kommen gleich zum Einsatz.

Alle helfen mit.

Alle helfen mit.

Es sind so unglaublich viele Jungen und Mädchen.

Es sind so unglaublich viele Jungen und Mädchen.

Ehe wir das Obst verteilen, wird noch einmal kräftig gesungen.

Ehe wir das Obst verteilen, wird noch einmal kräftig gesungen.

Mittendrin

Mittendrin

Endlich hat das geduldige Warten der Kinder ein Ende.

Endlich hat das geduldige Warten der Kinder ein Ende.

Für jeden etwas Orange und Melone.

Für jeden etwas Orange und Melone.

Im nu geht ein genüssliches Schmatzen durch den Raum.

Im nu geht ein genüssliches Schmatzen durch den Raum.

Es sind so viele hungrige Augen

Es sind so viele hungrige Augen

Auch Jacob ist gekommen. Mit diesem kleinen Albino Jungen fing die Story von der "School of Hope" an.

Auch Jacob ist gekommen. Mit diesem kleinen Albino Jungen fing die Story von der "School of Hope" an.

Während wir im Klassenraum die Orangen und Melonen verteilen,  warten draussen immer mehr Mütter mit ihren Kleinkindern. Alle in der Hoffnung, auch etwas abzubekommen.

Während wir im Klassenraum die Orangen und Melonen verteilen, warten draussen immer mehr Mütter mit ihren Kleinkindern. Alle in der Hoffnung, auch etwas abzubekommen.

So viele Jungen und Mädchen und alle schauen sie uns erwartungsvoll an. Gut das unsere Schale noch nicht leer ist.

So viele Jungen und Mädchen und alle schauen sie uns erwartungsvoll an. Gut das unsere Schale noch nicht leer ist.

Wieder bekommt jeder etwas ab.

Wieder bekommt jeder etwas ab.

Das sind Momente die tief unter die Haut gehen.

Das sind Momente die tief unter die Haut gehen.

Weiter geht es zu den Frauen mit ihren Kleinkindern die etwas entfernt von der Schule im verdorrten Gras hocken und auf uns warten.

Weiter geht es zu den Frauen mit ihren Kleinkindern die etwas entfernt von der Schule im verdorrten Gras hocken und auf uns warten.

Diese Frauen harren aus.

Diese Frauen harren aus.

Noch ist die Schale nicht leer.

Noch ist die Schale nicht leer.

Wir ziehen von einer Gruppe zur nächsten.

Wir ziehen von einer Gruppe zur nächsten.

Trotz der harten Lebensumstände können Sie so strahlend sein.

Trotz der harten Lebensumstände können Sie so strahlend sein.

Selbst der Fruchtsaft, der sich in der Schale gesammelt hat wird noch getrunken. Hier kommt nichts um.

Selbst der Fruchtsaft, der sich in der Schale gesammelt hat wird noch getrunken. Hier kommt nichts um.

Eine Tasse Wasser mit einem Schuss Sirup

Als wir das Wasser verteilen, können wir erahnen wie durstig diese Kinder sind. Während sie beim Verteilen vom Obst brav und geduldig gewartet haben, bis sie an der Reihe sind, fangen sie nun an zu drängeln. Der Lehrer und Dorfälteste haben alle Not die Kinderschar zu bändigen.

Corinna wird von allen Seiten bedrängt.

Corinna wird von allen Seiten bedrängt.

So glücklich kann eine Tasse Wasser machen.

So glücklich kann eine Tasse Wasser machen.

Abschied

Es gibt noch ein Abschiedsfoto und dann strömen die Kinder in alle Himmelsrichtungen hinaus in die Savanne zurück in ihre Dörfer.

Ein Gruppenfoto ist mit so vielen Kindern unmöglich

Ein Gruppenfoto ist mit so vielen Kindern unmöglich

Diese Kleine hat wieder und wieder meine Hände berührt und gestreichelt. Die weiße und weiche Haut fasziniert diese Kinder.

Diese Kleine hat wieder und wieder meine Hände berührt und gestreichelt. Die weiße und weiche Haut fasziniert diese Kinder.

Dann ziehen sie wieder hinaus in die Savanne, zurück in ihre Dörfer.

Dann ziehen sie wieder hinaus in die Savanne, zurück in ihre Dörfer.

Endlose, staubtrockene Weite.

Endlose, staubtrockene Weite.

Spenden

Corinna beschließt eine Füllung des Wassertanks zu spenden. Da ist die Freude groß. Sie hat auch das Wasser, den Sirup, zwei Schalen und einen Eimer für den heutigen Tag gespendet. Vielen Dank!

Tische und Bänke

Die dringend benötigten Tische und Bänke für einen Klassenraum werden heute Nachmittag angeliefert. Leider sind wir dann nicht mehr vor Ort. Aber wir kommen wieder und ich werde hier darüber berichten.

Noch sind die Klassenräume leer.

Noch sind die Klassenräume leer.

Es war wieder ein Tag voller tiefgehender Gefühle und glücklichen Momenten. Dieses Volk der Massai inspiriert und berührt mich jedes Mal aufs Neue.

© Ines Buchholz, 2022
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es ist meine vierte Reise nach Tansania. Die Menschen dort haben mein Herz berührt und so zieht es mich immer wieder zu unseren Hilfsprojekten von "Gemeinsam für Kinder der Welt" und "INES Volunteering". Die Kultur und die Menschen so hautnah zu erleben und von ihnen zu lernen fasziniert mich total. Es gibt jedes mal etwas neues zu entdecken und außerdem macht es mich enorm glücklich helfen zu können, wo die Not am größten ist. Tena na tena Tansania.
Details:
Aufbruch: 14.09.2022
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 14.10.2022
Reiseziele: Tansania
Der Autor
 
Ines Buchholz berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.
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