Kambodscha - ein Schicksal das nicht zu lachen verlernt hat!
Auf der Blechzigarre über den Tonle Sap - PP
Dienstag 4.10.
Da das Boot schon um sieben in der Früh ablegte, stand ich schon um 5:30 auf. Wir fuhren eine schmale Asphaltstrasse Richtung Süden auf dem Boeng Tonle Sap, den größten See Südostasiens, zu. Entlang des Weges floss ein Bach. Eine Frau hatte ein kleines Schiff mit Kerzen in der Hand und ließ es zu Wasser. Viele solcher Kunstwerke trieben den Bach hinunter. Ich fragte Phat nach deren Bedeutung. Er meinte, dass wahrscheinlich jemand gestorben sein. Die Vorstellung drückte mir eine Träne in die Augen. Am Ende der Strasse war ein kleiner Berg, an dessen Fuß eine Siedlung zu erkennen war. Ich musste kurz halten, um dem wunderschönen Sonnenaufgang zu fotografieren. Wir waren an der Anlegestelle des Schnellbootes angekommen. Eine etwas 30m lange und 4 m Breite Blechzigarre sollte mein Boot sein. Mädchen verkauften Baguettes, Eckerlkäse und Bananen an die Leute, die zum Boot wollten. Ich deckte mich mit den Angebotenen ein und bestieg das Boot. Der Blechkarren bot in seinem Inneren Sitzplätze an. Da ich aber die Aussicht genießen wollte, bestieg ich das Dach des Bootes und nahm unter einem kleinen Dachvorsprung des Kapitänstandes Platz. Nach und nach füllte sich das Boot und viele taten es mir gleich.
Etwa zehn Minuten vor sieben starteten die Motoren. Ein wahnsinniger Lärm ging von der Rückseite des Schiffes aus. Mit lautem Gehupe verließ das Schiff den Hafen. Die Landschaft war unbeschreiblich. Die Weite des Sees, die Fischerboote, die zwischen den herausragenden Baumkronen kreuzten, die kleinen Stelzenhütten, die sich mit der Vegetation abwechselten. Man konnte so eine Fahrt nur genießen. Der Fahrtwind kühlte stets den Körper ab und ich spürte dennoch wie stark meine Haut der Sonne ausgeliefert war. Nach dem ich einige Zeit den Anblick der Landschaft genossen hatte, setzte ich fort, die letzten Seiten meines Buches zu lesen. So schön auch die Fahrt war, so traurig und dennoch hoffnungsvoll waren die letzten Seiten des Buches. In der Zwischenzeit hatte es zu regnen begonnen. Etwas fünf andere Personen konnten wie ich einen Unterschlupf unter dem Vordach des Führerstandes finden. Die meisten anderen flüchteten ins Bootsinnere. Als es wieder aufhörte zu regnen, setzte ich fort, die Landschaft zu genießen. In der Ferne waren Berge zu erkennen. Wir hatten den See bereits verlassen und fuhren nun auf dem Fluss der Hauptstadt entgegen. Die Besiedelung wurde immer enger, als wir dann nach etwa 5 Stunden Fahrt die Anlegestelle in Phnom Penh erreichten. Sie war nicht weit vom River Star Hotel entfernt. An der Kaimauer lächelte mich schon ein Angestellter des Hotels an. Zahlreiche Keiler bemühten sich hier um ihre Kunden. Dem Fahrer gab ich zu verstehen, dass ich zu Fuß zum Hotel gehen würde.
Der Direktor bot mir an, eine Dusche zu nehmen, nachdem ich ihm erklärt hatte, dass ich gleich wieder weiterfahren möchte. Dieses Angebot nahm ich dann auch an.
Um etwa 15:00 nahmen wir die Fahrt nach Kampong Cham auf. Bis in die späten Abendstunden waren wir auf der halsbrecherischen Strasse unterwegs, bevor wir die Stadt erreichten.
Die Ortschaft hatte wenig reizvolles. An einem kleinem Getränkestand am Ufer des Mekong nahm ich Platz um noch etwas zu trinken. Die Verkäuferin setzte sich sofort gegenüber und wir versuchten uns ohne Sprachverständnis in der Dunkelheit noch etwas zu unterhalten. Die junge Dame hätte mir gerne viel erzählt aber unsere Verständigung gab nicht viel her.
Aufbruch: | 24.09.2005 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 09.10.2005 |
Sihanoukville