Iran für Opa B.

Reisezeit: April 2024 | von bernd scholz

Dasht-e Lut

Die Kaluts, eigentlich ehemals Meeresgrund, der durch Wind erodierte, seit einiger Zeit UNESCO Weltkulturerbe

Nichts als Fels und Sand auf 40× 130km

Der Patio der Ecolodge in Shafiabad

Tamarix, ein immergrünes Gehölz, daß erst das Leben in der Lut ermöglicht. Baut sich eigene Hügel zum Schutz der Wurzeln

Von Shafiabad nach Kerman

Es war 'ne kurze Nacht.

Besser kann man's eigentlich nicht haben. Kleiner Bungalow mit AC, DU/WC mit Abendessen und Frühstück für 20€, mittendrin in der Wüste Lut. Eins der, wenn nicht DAS Highlight.
Aber wenn du wegen Geräuschempfindlichkeit nicht gut einschlafen kannst und wg Feiertage nunmal Familien mit Kindern unterwegs sind, wird's kritisch.
Ich glaube, ich hatte nur 4einhalb Stunden Schlaf, aber was soll's..Es klopft, und wir müssen los. Ahmad fährt uns zu einem Punkt, den ich aus meinem Reisebuch kenne, und die Szenerie ist schon überwältigend, aber ich bin nicht ausgeruht und das ganze reinraus-Szenario läßt keine tiefen Gefühle zu. So bleibt es ein wenig ein Abhaken, wenn auch ein schönes. Wahrscheinlich wäre ich mit einem Halbtagesausflug mit dem Taxi besser gefahren..finanziell sowieso.
Aber egal. Wie hätt ich's gern? Anders. War schon geil.. Und das Extra an Informationen durch einen gelernten, offiziellen Guide ist beachtlich!
Eine Wüstentour mit 2 Übernachtungen unter freiem Himmel hätte mich 250€ gekostet, und das wollt ich nicht ausgeben..
So bleiben wir etwa ne Stunde vor Ort, schießen die obligatorischen Bilder und kacheln wieder die 140km nach Kerman zurück. Das allerdings macht Spaß
Und als wir Kerman anfahren, sehe ich die beiden Orte, wo letztens die 2 Bomben hochgingen und über 80 Menschen töteten. Ahmad erläutert die Hintergründe. Die waren mir neu.
Insgesamt waren wir also ca. 18 Stunden weg, und das kostete, Freundschaftspreis. 100€. Eigentlich war es nur schade um die zu kurze Nacht, das Erlebnis war es 100% wert.
Zurück bei Jalal brauch erstmal Siesta. Für Ahmad ist der Tag noch nicht zuende, auf ihn wartet ein indisches Paar, das sich die Stadt zeigen lassen will. Für Tourguides gibt es immer weniger zu tun, und sie haben es megaschwer, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Er arbeitet auch als Maler und Stuckateur, wenn nichts anderes geht. Das brauche ich nicht.
Also Siesta.
Abends nimmt mich Jalal mit zum Bazar, er trifft Freunde und Bekannte, und wir amüsieren uns bei Tee und Live-Musik. Alle sind wahnsinnig freundlich und Jalal muss 'ne Menge übersetzen.
Zurück fahren wir mit dem Taxi, die Batterien sind leer..