DONT PANIC: We know where the towel is!

Reisezeit: Mai - Oktober 2006  |  von julian Keller

Ohne Geld am Arsch der Welt

20. Juli

Hintergrundinformation: Fuer die 36 StundenReise quer durch Laos haben wir zusamen 12 Dollar verbraucht (inkl. essen) und hatten noch 30 Dollar im Beutel und bis Hanoi war es eine 4 Stunden Fahrt, zudem ist das Preisniveau in Vietnam dassselbe wie in Laos, also alles am gerade haengen (sollte man meinen).

Raus aus Laos (schnif), 50 Meter Fussmarsch, 4 Zettel ausfuellen und rein nach Vietnam, und schon kam die Scheisse im Kilopacket.
Wir wurden gleich nach der Grenze von einem Minibussfahrer angesprochen. 4 Stunden nach Hannoi, es gehe gleich los, stimmte auch, die Laoanischen Reisbauern stiegen bereits ein, und dann: "only 60 Dollar, very cheap!"

Die Antwort war zwar zuerst lautes Gelaechter, und als wir feststellten dass das kein schlechter Witz ist, immer heftigere Verhandlungen, aber der Kerl wollte nicht unter 55 (die wir weder hatten noch geben wollten). So verliess unter lautem Gefluche der Abzoker-Fahrer mitsammt Buss und Reisbauern (von denen keiner auch nur ein Bruchteil von 55 Dollar bezahlte) die Grenze, und wir blieben in dem jaemmerlichen Minidoerflein zurueck. Macht nichts, dachten wir, wir finden einen anderen Weg.
Nach 4 Stunden suchen, diskutieren, lamentieren, ausgelacht werden, verarscht werden, noch mehr diskutieren, handeln, gegenseitig beschimpfen und anschreien waren wir kurz davor mit Eisenstangen durchs Dorf zu wandern und ein jedem dieser beschissenen Saecke den Schaedel einzuschlagen.
Jeder der einen Wagen oder Roller hatte, wollte 50 Dollar von uns (einer wollte uns zuerst fuer 10 fahren, wurde dann aber von den anderen Fahrern solange zusammengestaucht bis auch er bei dem Verarsche-Spiel mitmachte).
Wir redeten, zeigten unser verbliebenes Geld, diskutierten bettelten und verhandeten, kein durchkommen, die Saecke wollten sich einfach ein Jahresgehalt verdienen, ganz egal ob wir das Geld nun hatten oder nicht. Als sie nach 4 Stunden langsam zur Einsicht kamen dass wir weder versteckte Geldreserven hatten noch Gold scheissen konnten, wollten sie uns gleich nochmals verarschen und boten uns an, uns fuer 30 Dollar ins 50 Kilometer entfernte Nachbarstaetchen zu fahren, wo es einen Bus und einen Geldautomaten gebe, zum Glueck erfuren wir um 2 Ecken rum dass es dort weder Busse noch ATMs gab, also wieder geschreie und gezeter.

Schliesslich hatte eine junge Familie erbarmen, gab uns eine Matte zum 2 Stunden schlafen (wir waren zu dem Zeitpunkt bereits fast 48 Stunden auf den Beinen) und gaben uns Reis und und Spinat, ich glaube ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht besser gegessen.

Da wir mitlerweile bereits von Vietnam genug hatten wollten wir eigentlich wieder zureuck, aber dafuer reichte unser Geld leider auch nicht, da ein Visa fuer Laos 20 Dollar kostet

Auf dem Weg zur Grenztation kam ich an einem Lastwagen vorbei der Bambus am aufladen war. Bei Nachfrage entpupte sich dessen Ziel als Hanoi. Aber auch der wuste dass wir keine Wahl hatten und so kam es dass wir schlussendlich 30 Dollar!!! bezahlten, was fuer Abzocker. Wir sahssen zusammengepfercht in der Fuehrerkabine, es ging im Schrittempo vorwaehrts weil wir noch immer in den Auslaeufern der Berge waren, aber zumindests waren wir aus diesem beschissenen Bergdorf raus!

© julian Keller, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In 5 Monaten um die Welt
Details:
Aufbruch: 01.05.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 01.10.2006
Reiseziele: Indien
Bankok
Malaysia
Laos
Vietnam
Kambodscha
Australien
Der Autor
 
julian Keller berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.