Die arabische Welt für Einsteiger

Erstmal hab ich ausgeschlafen Die Zeitverschiebung beträgt 2 Stunden und die mussten ja erstmal aufgeholt werden....
Herr M. hatte sich den Tag vorher angeboten, mir ein bisschen Abu Dhabi zu zeigen. So fuhren wir dann am frühen Nachmittag los, um ein wenig die Gegend zu erkunden.

Das Straßensystem in Abu Dhabi ist eigentlich relativ einfach, denn die Hauptstraßen verlaufen senkrecht und waagerecht parallel zueinander und sind durchnumeriert. Die Corniche (diesmal ist die Haupt-Corniche gemeint, sozusagen), ist die Straße mit der Nr. 1. Alle Straßen, die ihr parallel laufen haben ungerade Zahlen, während die Straßen, die zur Corniche laufen gerade Zahlen haben. Allerdings ist es besser, die Straßennamen zu wissen, da Taxifahrer diese meist besser kennen als die Nummern. Hier wird es dann etwas komplizierter, da die Straßen anscheinend irgendwann einmal neue Namen bekommen haben, aber immer noch die alten Namen in Gebrauch sind. Und so hatte ich zu Anfang das Gefühl, mich trotz dieses einfachen Straßensystems nie zurecht finden zu können...

Auf der kleinen Stadtrundfahrt wurde mir zunächst eine der zwei großen Malls, die Abu Dhabi Mall, gezeigt.

Anschließend fuhren wir zu dem Gebäude, in dem das Büro, in dem ich mein Praktikum machen werde, untergebracht ist (sehr leicht zu merken, da es im Erdgeschoss Pizza Hut beherbergt .

Wir statten dem Büro schon einmal einen kleinen Besuch ab und ich konnte einen ersten Eindruck von meinem Arbeitsplatz für die nächsten 6 Monate gewinnen. Das Büro befindet sich im 17. Stock und bietet einen beeindruckenden Ausblick auf eine der vielen Buchten. Ich lernte auch schon einige Mitarbeiter kennen, wie z.B. Frau Gomaa, mit der ich die letzte Zeit immer kommuniziert hatte. Alles in allem hatte ich das Gefühl, dass es mir hier gefallen würde.
Weiter ging es, die Corniche entlang, an deren Ende sich das Emirates Palace imposant hervorhebt. Sein Eingangstor erinnerte mich an das Brandenburger Tor, das ganze Hotel ist einfach nur groß und beeindruckend, mit vielen grünen Gärten drum herum.

Wir bogen am Ende der Corniche rechts ab, um auf das Breakwater-Island zu gelangen. Dies ist eine künstlich errichtete Insel, um, wie ihr Name schon sagt, die Wellen des Meeres abzuhalten, bzw. zu bremsen. Auf dem Breakwater Island befinden sich einige Restaurants und Cafes, ein Carrefour (eine französische Supermarktkette, in der man im Grunde alles kaufen kann, was man so braucht), ein IKEA (...), ein Cinestar (ab da hab ich begonnen, mich heimisch zu fühlen ) und die zweite große Mall: die Marina Mall.
Wieder runter vom Breakwater Island fuhren wir noch etwas so durch die Straßen, bis wir im Spinney's landeten - eine englische Supermarktkette, in der man ein paar Lebensmittel mehr bekommt wie in den emiratischen Supermärkten, wie z..B. Körnerbrot.

Abends begleitete ich Herrn und Frau M. direkt mal zu einem Jazz Festival.

Dies fand im Beach Rotana Hotel statt, einem 5-Sterne-Hotel, das direkt an die Abu Dhabi Mall angrenzt. Es fand draußen statt, mit Blick aufs Meer. Wir trafen ständig irgendwelche Leute, die Frau M. kannte, und fanden Platz an einem Tisch von einem Mitarbeiter der deutschen Botschaft und seiner Familie.
Es war der zweite Tag des Jazz-Festivals. Es spielten verschiedene Bands, die allesamt gemäßigten Jazz spielten. Zu etwas späterer Stunde begannen immer mehr Menschen, vor der Bühne zu tanzen, und tatsächlich überredeten Herr und Frau M. mich, zusammen nach vorn zu gehen und ebenfalls ein bisschen zu tanzen (was für mich gar nicht mal so selbstverständlich ist, da ich zwar sehr gern tanze, aber immer etwas schüchtern bin und "Anlaufzeit" brauche ).

Insgesamt war es ein ausgefüllter erster Tag. Ich hab begonnen mich wohl zu fühlen, und mein Heimweh vom Ankunftstag ist schon wieder verflogen. Vielmehr bin ich nun gespannt, was die Zeit noch so mit sich bringen wird