Die arabische Welt für Einsteiger
Ramadan Kareem: Eingeladen zum Iftar
Das Iftar, also das Fastenbrechen im Ramadan, ist eigentlich eines der schönsten Ereignisse in dieser Zeit. Man kommt mit Freunden und der Familie zusammen und isst und trinkt gemeinsam. Bei mir lief es zwar meistens etwas anders, denn, auch wenn ich mit einer Muslimin zusammen gewohnt habe, so hat sie aus bestimmten Gründen schon ein paar Tage später wieder aufgehört zu fasten, oder aber ich habe viel gearbeitet, so dass ich den Zeitpunkt verpasst habe.
Aber hin und wieder war ich dann doch eingeladen. Leider bei keinem emiratischen Iftar, dafür aber bei ägyptischen und sudanesischen. Die Unterschiede dabei waren nun nicht sehr groß, aber ich habe lernen dürfen, dass es beispielsweise je nach Nationalität verschiedene Getränke gibt, die zur Dattel vor dem Essen gereicht werden. Bei meinen sudanesischen Freunden gab es so eine Art Guave-Milchshake, Ägypter reichen traditionell Aprikosensaft. Beides sehr lecker - wie auch der Rest des Essens Ich bin niemals niemals niemals hungrig wieder nach Hause gegangen!
Interessant war auch, als ich einmal bei dem anschließenden Abendgebet "live" dabei sein durfte. Ich wurde auch zum Beten eingeladen, aber 1) wusste ich nicht, ob die Einladung wirklich ernst gemeint war und 2) fühlte ich irgendwie einen Widerspruch in mir, zu Allah zu beten. Interessant war es aber allemal! In der ersten Reihe stand der Vorstand der Familie und war auch der Vorbeter, dahinter dann die restlichen männlichen Familienmitglieder und Freunde, und in der hintersten Reihe die Frauen. Normalerweise beten Frauen und Männer getrennt. Ist dies nicht möglich, stehen die Frauen in der hintersten Reihe, damit ihnen die Männer beim Hinknien und Vorbeugen nicht auf den Körper gucken können.
Es passierte aber auch, dass nach dem Essen sich alle erstmal faul vor den Fernseher gesetzt und Serien geguckt haben
Leider hab ich es die ganze Zeit nicht geschafft, in ein Iftar-Zelt zu gehen, das viele Hotels errichtet hatten. In diesen konnte man wohl auch essen, das Gemütliche daran war aber wohl die Zeit nach dem Essen, denn man konnte sich mit Freunden zusammensetzen, Shisha rauchen und eventuell auch Musik hören. Naja, aber ich war nie drin... Schade.
Aufbruch: | 27.04.2006 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 14.12.2006 |
Al Ain
Ägypten