Die arabische Welt für Einsteiger
Eindrücke: Kleine Taxi-Geschichten
Taxis gibt es wie Sand am Meer - nur nicht, wenn man sie braucht Sie haben Taxameter, so dass man nicht erst handeln muss, was das Fahren mit einem Taxi sehr viel stressfreier macht. Außerdem ist auch ihr Zustand meistens ganz passabel, da es eine Telefonnummer geben soll, bei der man sich angeblich beschweren kann. Auch gegen Gerüche, weswegen in jedem Wagen so Dufttöpfchen oder so was herumstehen (was auch nicht immer angenehm sein kann... ). Auf der anderen Seite können solche Düfte nicht immer solche Gerüche wie Knoblauch übertünchen, was bei mir einmal dazu geführt habe, dass ich würgend im Taxi saß und ernsthaft überlegte, wieder auszusteigen, da der Knoblauchgeruch einfach zu stark für mich war...
Aber insgesamt gesehen war das Taxifahren gar nicht so schlimm wie von manchen angekündigt. So habe ich viele interessante Gespräche darüber geführt, ob ich denn verheiratet sei. Natürlich bejahte ich dieses sicherheitshalber. Allerdings wurde die Dauer meines Verheiratet-Seins immer kürzer: von 2 Jahre auf, sagen wir mal, 5 Monate. Denn meinem "Ehemann" wurde zunehmend fehlende Manneskraft nachgesagt, da wir noch keine Kinder hatten - und darum sollte ich doch lieber sie (also den jeweiligen Taxifahrer) zum Mann nehmen, dann würde das schon funktionieren mit dem Kinderkriegen..... Ab und zu führte das dann auch zu "unmoralischen Angeboten", da: seine Frau in Pakistan, mein Mann in Deutschland - et voilá........
Einmal ist es mir auch tatsächlich geglückt, zweimal den gleichen Taxifahrer zu erwischen, was eigentlich so gut wie unmöglich ist, da wirklich sehr viele Taxis unterwegs sind. Aber der nette Herr fuhr mich den einen Tag nach Hause - und am nächsten Tag zur Arbeit. Ich stieg am Morgen in das Taxi und dachte noch "diese rote Samt-Bepolsterung kennst du doch", da sagte er "Wir kennen uns doch!". So konnten wir nahtlos an unser Gespräch über Fußball anknüpfen
Interessanterweise wusste ich irgendwann auch besser die Wege als die Taxifahrer, oder besser gesagt: den Weg mit den wenigsten Ampeln. Denn in der Rushhour kann es passieren, dass man 5 oder 6 Phasen an einer Ampel festsitzt, und das ist dann doch etwas nervtötend. So gab es oft genug für den armen Taxifahrer ein aufgeregtes "La, la, sida" (nein, nein, gerade aus) oder auch "yimin" (rechts) oder "shamal" (links) von der Rückbank zu hören - aber irgendwie hat mir trotzdem niemand geglaubt, dass das wirklich der kürzeste Weg war, weil: nur 4 Ampeln und mit Glück nur 2mal warten Wahrscheinlich war das dann doch einfach typisch deutsch, aber meistens taten sie, was ich wollte
Aufbruch: | 27.04.2006 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 14.12.2006 |
Al Ain
Ägypten