Al Ain
Al Ain, die Gartenstadt
Wochenende - also mal wieder Zeit für eine kleine Entdeckungsreise.
Diesmal wollten Steffen und ich nach Al Ain. Diese Stadt liegt ca. 150km von Abu Dhabi entfernt, an der Grenze zum Oman, und ist die Geburtsstadt des verehrten und leider 2004 verstorbenen Sheikh Zayed bin Sultan al-Nayhan. Al Ain ist eine Oase und hat verhältnismäßig hohe Wasservorkommen, und da "Ain" im Arabischen "Quelle" oder einfach "Wasser" bedeutet, hatte diese Stadt recht schnell ihren Namen. Heute ist Al Ain mit ca. 300.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt im Emirat Abu Dhabi und zudem noch Sitz der Zayed University - einmal für Frauen und einmal für Männer
Steffen und ich steuerten zunächst einmal das Al Ain National Museum an, das sich innerhalb der Mauern des Fort Al Ain befindet. In dem Museum kann man sich Kleiderstücke, Schmuck, Koranhandschriften und vieles andere aus früheren Zeiten anschauen. Am Interessantesten waren jedoch mal wieder die Fotographien - teilweise auch erst aus den 70er Jahren, die noch ein völlig anderes Al Ain zeigen. Es ist immer wieder unglaublich zu sehen, was für eine enorme Entwicklung die Emirate in so kurzer Zeit gemacht haben! Außerdem wurde auch ein Film zu der Entwicklung Al Ains sowie zu Ausgrabungen gezeigt. Alles wirklich sehr informativ - richtig ungewöhnlich
Nachdem wir in dem Museum allerdings auf Eiszapfen-Temperatur heruntergekühlt wurden, gingen wir lieber wieder ins Freie, um alsbald durch die Al Ain Oasis zu wandeln.
der freundliche Willkommensgruß am Eingang der Oase
Haben uns nur allerdings anscheinend die falsche Jahreszeit ausgesucht: so wirklich blühen tat da gar nix. Angeblich soll diese Oase aus drei "Etagen" bestehen: auf dem Boden sollen, laut Reiseführer, verschiedene Gemüsesorten und Futtergräser für Tiere wachsen, darüber dann kleinere Obstbäume wie Bananen, Zitronen und Orangen und oben drüber dann die mächtigen Dattelpalmen. Wenigstens *die* waren da und spendeten wohltuenden Schatten
mitten in der Oase
Aber mehr als Datteln sahen wir nicht:
Von Bananen und Co weit und breit keine Spur Auch durch die für Al Ain berühmten Kanäle, die durch die Palmengärten fließen sollten, floss leider kein befruchtendes Wasser Aber, wie gesagt, ich denke, der Sommer ist einfach nicht die richtige Zeit für die Datteloase.
Anscheinend wohl aber auch nicht für das, ebenfalls im Reiseführer angepriesenen , Al Ain Oasis Restaurant. Das war nämlich zu! Und wir durstig.....
We're closed!
Trotzdem war es schön, durch die Oase zu laufen, da es dort unglaublich ruhig und friedlich war.
wie im Wald...
Einmal quer durch die Oase, und wir erreichten das Sheikh Zayed Palast-Museum, in dem der Sheikh vor seinem Umzug nach Abu Dhabi gelebt hat.
In den letzten Jahren war diese Sheikh-Residenz jedoch mehr oder weniger in Vergessenheit geraten und verfallen, doch sie wurde mit fast ausschließlich natürlichen Materialien wie Bruchsteine, Lehmziegel, Lehmputz, Palmstämmen und Dattelästen wieder aufgebaut und eben zu besagtem Museum umgebaut.
Der Stammbaum der Sheikh-Familie
Man kann durch die verschiedenen Gebäude laufen, die mit traditionellen Gegenständen eingerichtet sind - zumeist mit Betten
mal exemplarisch
Besonders beeindruckt waren wir von der Küche, in der ein megagroßer Kessel steht!
der Mega-Kessel und einer seiner Brüder
Das Museum ist auf alle Fälle einen Besuch wert!
Darf ich einschenken?
ich mit einer traditionellen Kaffeeknne, Dhalla genannt, aus Ton
Mittlerweile war es dunkel geworden und wir wollten zum Auto zurück. Nur konnten wir nun nicht mehr durch die Oase zurück, da es dort keine Laternen gab. Also außen rum. Wir waren aber durch die Oase nicht kurz unterwegs gewesen. Also: Taxi! Dachten wir zumindest. Aber da gerade das abendliche Freitagsgebet zu Ende gegangen war, sah es schlecht für uns aus. Wir hatten Durst, Hunger und wussten nicht, ob wir in die richtige Richtung liefen Irgendwann wurde mir außerdem noch bewusst, dass ich quasi die einzige Frau auf der Straße war - von einer ausländischen Frau ganz zu schweigen. Juchee Aber da stehe ich ja mittlerweile drüber. Frei nach dem Motto: wenn ich euch nicht angucke, seht ihr mich doch gewiss auch nicht
Nach einer kleinen Stärkung fanden wir schließlich doch noch ein Taxi. Nur leider mit einem Taxifahrer, der kein Englisch sprach und verstand und mit meinem Versuch, das Wort "Museum" auf Arabisch auszusprechen auch nicht viel anfangen konnte Schlussendlich fanden wir das Museum und somit das Auto auch wieder und konnten mit neuen Eindrücken zurück nach Abu Dhabi fahren
Aufbruch: | 27.04.2006 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 14.12.2006 |
Al Ain
Ägypten