Südamerika

Reisezeit: August 2006 - Februar 2007  |  von Daniel Frauchiger

Peru (4.10 - 16.11.2006): Trekking in Huayhuash

Jetzt ging es also los, 8 Tage in den Bergen, ohne Dusche, ohne Bett, jede Nacht den Arsch abfrieren uns Essen aus der Dose. Doch wir freuten uns riesig, das wird bestimmt ein ganz besonderes Erlebnis! Aber jetzt erst mal Tag für Tag:

1. Tag

Am ersten Tag fuhren wir erst mal 5 Stunden zum Ausgangspunkt des Trekks. Einige Fakten zum Trekk. Die Cordillera Huayhuash liegt ca. 100km südlich von Huaraz. Die ganze Route beträgt ca. 150km und die Höhenlage liegt zwischen 3800-5000 m.ü.M. Die Route wird als schwierig bezeichnet. Als Untersützung hatten wir einen Guide, einen Guide in Ausbildung, 3 Esel, ein Pferd und ein Eseltreiber. Ausser Albin und mir war noch ein weiterer Schweizer aus Lausanne mit dabei.

Auf der Fahrt nach Huayhuash

Auf der Fahrt nach Huayhuash

Am ersten Tag wars noch nicht so spektakulär, alles führte über Kiesstrassen vorbei an Dörfchen und Goldminen und auch vorbei an der Parkkontrolle, wo wir registriert wurden.

Das letzte Dorf, bevor es in die Berge ging.

Das letzte Dorf, bevor es in die Berge ging.

Nach ca. 4 Stunden sind wir dann im ersten Camping angekommen und wir konnten das erste Mal die Ausrüstung und die Kochkünste unserer Guides testen. Soweit machte alles einen guten Eindruck und wir schauten zuversichtlich auf die kommenden Tage.

Unser erster Zeltplatz auf der Tour. Da wir in der Regenzeit unterwegs waren, hatte es nicht viele Touristen auf diesem Trekk.

Unser erster Zeltplatz auf der Tour. Da wir in der Regenzeit unterwegs waren, hatte es nicht viele Touristen auf diesem Trekk.

Irgendwie musste man sich die Füsse wärmen.

Irgendwie musste man sich die Füsse wärmen.

2. Tag

An diesem Tag stand bereits eine zimlich heftige Etappe auf dem Programm. Normalerweise geht die Tour 10-12 Tage und wir hatten nur 8 Tage. So liessen wir heute einen Zeltplatz aus. Das machte uns bereits ziemlich fertig. Um uns wieder zu stärken gabs zum Nachtessen eine frische Lammkeule, die wir einem Bauer in der Nähe des Zeltplatzes abkauften.

Das Fleisch war wirklich frisch!

Das Fleisch war wirklich frisch!

3. Tag

Heute stand die erste richtige Bergetappe mit schönen Aussichten auf dem Programm. Es war aber wieder streng und ein Aufstieg war wirklich steil. Dafür erhielten wir danach eine herrliche Aussicht auf 3 Seen.

Erste Ausblicke auf die fantastische Bergkette!

Erste Ausblicke auf die fantastische Bergkette!

Zweite Ausblicke

Zweite Ausblicke

Aller guten Dinge sind Drei

Aller guten Dinge sind Drei

Ich und die 3 Seen

Ich und die 3 Seen

Unser Zelt und sonst nichts.

Unser Zelt und sonst nichts.

Da dieser Trekk nicht ganz ungefährlich ist und es immer wieder zu Überfällen kommt, werden die Zeltplätze von Sicherheitsleuten überwacht. An diesem Abend besuchte uns ein solcher Security in unserm Zelt. Seine Knarre war uralt und ich weiss nicht, ob sie noch funktionierte. Er hat erzählt, dass er damit bereits 2 Räuber erschossen hat. Ob das wirklich stimmt will ich lieber nicht wissen.

Wir fühlten uns völlig sicher!

Wir fühlten uns völlig sicher!

Unser Zeltplatz für diese Nacht. Es wurde immer ziemlich kalt und es ging meist ein zügiger Wind.

Unser Zeltplatz für diese Nacht. Es wurde immer ziemlich kalt und es ging meist ein zügiger Wind.

4. Tag

Wir verbrachten die Nacht wieder auf über 4000 m.ü.M. Da geht einem schon mal der Sauerstoff aus. Ich musste mich öfters in der Nacht aufrichten, um wieder einmal tief ein und auszuatmen. Sonst hatte ich mit der Höhe weniger Probleme. Schlechter ging es Albin. Er hatte heftige Kopfschmerzen und fühlte sich schwach. So liess er sich an diesem Tag vom Pferd transportieren. Gut, hatten wir ein Pferd dabei. Die heutige Etappe dauerte ca. 4 Stunden und versprach am Ende ein Bad in einer natürlichen heissen Quelle.

Schön, nicht?

Schön, nicht?

Blick auf eine andere naheliegende Cordillera

Blick auf eine andere naheliegende Cordillera

Während unseren 8 Tagen wurden wir ständig von einem Hund begleitet. Wir wussten nicht, woher er kam und wohin er nach dem Trekk ging.

Während unseren 8 Tagen wurden wir ständig von einem Hund begleitet. Wir wussten nicht, woher er kam und wohin er nach dem Trekk ging.

Die angekündigte heisse Quelle, die wir mit anderen Touris genossen. Die Temperatur war perfekt!

Die angekündigte heisse Quelle, die wir mit anderen Touris genossen. Die Temperatur war perfekt!

5. Tag

Da sich Albin immer noch nicht besser fühlte und das höhenbedingte Kopfweh trotz Tabletten nicht verschwand, entschloss er sich nach einer schlaflosen Nacht, die Tour hier abzubrechen. Da 2 Guides einer anderen Gruppe die Tour auch hier beendeten, konnte er mit ihnen zurück nach Huaraz reisen. Das dauerte allerdings auch 2 Tage, da wir ziemlich weg vom Zeugs waren.
Für mich gings weiter und dieser Tag war absolut der strengste der ganzen Tour. Es ging über zwei 5000'er. Doch es hat sich gelohnt und nach 8 Stunden bin ich humpelnd im Camp angekommen. Dank einer Massage von unserem Guide konnte ich mich dann wieder etwas regenerieren. Hier die Bilder von diesem Tag:

Cordillera Huayhuash

Cordillera Huayhuash

Wow!

Wow!

Touching the void.

Touching the void.

Wasserfall auf dem Weg zum Camp.

Wasserfall auf dem Weg zum Camp.

Unser Guide zeigt stolz seinen Fang von heute!

Unser Guide zeigt stolz seinen Fang von heute!

Unser Camp, immer direkt an einem Fluss oder See.

Unser Camp, immer direkt an einem Fluss oder See.

6.- 8. Tag

Der Höhepunkt unserer Tour war somit erreicht. Jetzt galt es noch zurückzukehren zu unserem Startpunkt in Llamac. Doch diese Tage waren nicht weniger spektakulär und das Wetter war Gott sei Dank bis am Ende unser Tour perfekt für diese Jahreszeit. Am zweitletzten Tag hatte ich ziemliche Schmerzen im Knie, vermutlich war es einfach überbelastet. Also liess ich mit abwärts vom Pferd transportieren. Zum zweiten Mal waren wir froh ums Pferd, das wir eigentlich zuerst gar nicht wollten.

Immer weiter, immer weiter

Immer weiter, immer weiter

Unser Camp am letzten Tag. In den Seen gabs Forellen, die wir genüsslich zum Nachtessen verspeisten. Ich habe leider keine gefangen.

Unser Camp am letzten Tag. In den Seen gabs Forellen, die wir genüsslich zum Nachtessen verspeisten. Ich habe leider keine gefangen.

Müde und happy bin ich dann nach 8 Tagen zurück in Huaraz angekommen, wo ich mich wieder mit Albin traf. Es gab vieles zu erzählen und wir waren beide froh, dass wir gesund und munter von diesem genialen Erlebnis in den Bergen zurückkehren durften. Jetzt heisst es einmal ausruhen, bevor es dann weiter nach Lima geht, wo wir die Familie Wieland besuchen werden, die dort mit Strassenkindern arbeitet. Ich freue mich darauf.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
von Ecuador nach Sao Paulo
Details:
Aufbruch: 27.08.2006
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 16.02.2007
Reiseziele: Ecuador
Peru
Bolivien
Argentinien
Chile
Brasilien
Der Autor
 
Daniel Frauchiger berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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