El Modernisme - der spanische Jugendstil in Katalonien
(Nicht nur) Jugendstil in Lleida (= Lerida )
Lleida - wie Lerida in Katalonien genannt wird - liegt ca. 130 km landeinwärts von unserem Standquartier Vilanova i la Geltru entfernt. Da wir Autobahngebühren hassen und auch die Landschaft genießen wollen, fahren wir zumindest den Hinweg über Landstraßen.
Wir erreichen die Stadt von Südosten - dort ist auch der Camps Elisis Park noch vor der Brücke über den Rio Segre.
Den besten Blick auf die Stadt hat man von der Pont Vell über den Rio Segre
Pavillon im Els Camps Elisis
Toilettenhaus im Els Camps Elisis
Wegen der Enge in der Altstadt kann man nur empfehlen, das Auto - sofern man damit anreist - dort in der Nähe abzustellen; zudem ist es hier noch nicht zeitlimitiert und gratis. Im Park finden wir bereits die ersten Jugendstilgebäude: einen Pavillon und ein Toilettenhäuschen.
Edificio Par.les
Schmeideeiserne Gitter an den Fenstern
Direkt nach Überqueren der Brücke trifft man auf die Uferstraßs - Avinguda de Blondel - In Nr. 4 (von der brücke aufgenommen) wurde die Fassade aus den Jahren 1912-1915 von Architekt Francesc de Paula Morera i Gatell hinterbaut mit einem modernen Glaskörper. Die kunstvollen schmiedeeisernen Gitter an den Fensterachsen ergänzen die kunstvolle Fassade.
Palau de la Paeria - 18. Jh. - heute Rathaus - Uferseite - av. de Blondel
Nur wenige Häuser weiter westwärts fällt ein pompöses Gebäude auf: der Palast de la Paeria - heute dient er als Rathaus - offensichtlich ist gerade auf dem Balkon auf der Uferseite eine wichtige Persönlichkeit im Fernsehinterview. Auf unserem Stadtrundgang werden wir auch die Stadtseite und die Innenräume besichtigen.
Casa Melcior - av. de Blondel - Ecke Placa Sant Francesq
Erker an der Casa Melcior
Am nächsten kleinen Platz zwischen den Uferstrassenhäusern finden wir die Casa Melcior - erbaut benfalls von Francesq Paula Morera i Gatell im Jahre 1910. Während die Fassade zur Uferstrasse verhältnismäßig schlicht ausfällt, wird die zum Platz hin beherrscht von einem doppelstöckigen Erker bester Jugendstilprägung.
Casa Magi Llorens - carrer maior 74-76
florale Motive an der Casa Magi Llorens
Empfehlenswert ist es, am Platz die Carrer Maior nach Westen zu laufen und sich einen Stadtplan der Touristinfo zu besorgen mit detaillierten Angaben zu den sehenswerten bauten mit Zuordnung zu den Stilepochen.
Francesc Lamolla i Morante konzipierte 1898 erste Entwürfe für die Casa Magi Llorens, die jedoch erst 1907 fertiggestellt wurde.
Die floralen Motive befinden sich nicht nur in Form von Stuck unterhalb der Balkonböden, sondern auch als Malereien. Der Eckerker besteht hauptsächlich aus Schmeideeisen und Glas.
Hospital de Santa Maria
Innenhof des Hospitals
Auf dem weiteren Weg westwärts machen wir dann zunächst einen Exkurs ins alte Hospita de Santa Maria aus dem 15. Jh. .- von außen sehr schlicht aber mit schönem Innenhof. Es beherbergt heute u.a. ein Museum für Archäologie.
die 'neue' Kathedrale
und ihre Bewohner
Vom Innenhof können wir auf die 'neue' Kathedrale aus dem 18. Jh. werfen, deren wuchtigen Ecktürme von Störchen bewohnt werden.
Casa Morera
Die Casa Xammar (av. de Blondel 9) ist nicht so spektakulär, auch die Casa Morera (1910-1910) ist ein kleines schmales Gebäude mit ausgesprägtem Jugendstilornament.
Casa Baró - 1921 - av. de Blondel 100
Am Ende der av. de Blondel stößt man auf die av. de Catalunya, das Eckhaus (av. de Blondel 100) ist wieder dem Jugendstil zuzuordnen. Es wurde von Joan Bergós im Jahre 1921 erbaut Diese späte Form des span. Jugendstils beschränkt sich auf schlichte Formen für Fenster und Erker und gemalte Fassadenornamente.
der alte Schlachthof ist heute das Theater von lerida
Mauerdetail
In der Lluis Companys 22 findet man den alten Schlachthaus, der heute das Theater von Lerida beherbergt. Es ist ein Komplex mit interessanten Jugendstilformen vor allem an den Außenmauern. Morera i Gatell baute das Schlachthaus 1918.
Cases Noves o de Balesch - Rambla d' Arago 31-35
Erkerdetail
Eingang
Wieder auf der Ringstraße (hier heißt sie Rambla d'aragò) befindet sich ein ganzes Ensemble (Nr. 31-35) von Jugendstilwohnhäusern - alle von Morera i Gatell entworfen und 1914 erbaut.
Eglesia San Marti, 12. Jh.
Nun geht es weiter bergauf Richtung Zitadelle - an der Universität vorbei - wir biegen in die Camp de Mart ein und finden nach wenigen Minuten die kleine Kirche San Marti, die als älteste von Lerida gilt und aus dem 12. Jh. stammt.
Mercat del Pla
Auf dem Weg zum Burgberg finden wir dann den Mercat del Pla aus dem Jahre 1922 - ein Projekt von Joaquim Porqueres unter der Leitung von Morera i Gatell. Die Ornamentik ist sparsam aber eindrucksvoll. Leider ist der bislang als öffentliche Markthalle genutzte Bau z.Zt. ohne Nutzung und es besteht die Gefahr des Verkommens.
Touristeninfo am Burgberg
Direkt oberhalb der Markthalle beginnt der Burgberg - einen Überblick gibt eine schöne städtische Übersichtstafel.
La Seu Vella
Kreuzgang
Blick aus dem Kreuzgang auf die Stadt
Die Zitadelle ist als Anlage nicht so gut zu erkennen - stammt auch aus den verscheidensten Zeitepochen. Die Kathedrale La Seu Vella wurde im 13. Jh. begonnen - hat dementsprechend auch noch romanische Anteile, ihre Hochzeit war aber die Gotik, mit imposanten Bögen im Kreuzgang, die - anders als sonst üblich - auch einmal einen Blick nach außen gestatten und wegen der Lage der Kirche einen beeindruckenden Blick über die ganze Stadt gestatten.
Palau de Paeria - stadtseitige Fassade
Eingangshalle
Treppenaufgang zu den Sitzungssälen
Sitzungssaal
Normalerweise kann man vom Burgberg mit einem Aufzug in die Stadt fahren, aber als wir bereits müde und abgekämpft dort ankamen, wurde er repariert. Unten in der Stadt angekommen, stehen wir vor der stadtseitigen Fassade des Palau de Paeria, wir können sogar hinein und bis ich erwischt werde, kann ich sogar die Sitzungsräume fotografieren.
La Meta - alte Mehlfabrik
Fensterachse der Mehl-Fabrik
Ein allerletztes Jugenstilgebäude liegt etwas abseits - in der Nähe des Bahnhofs und ist ein altes Fabrikgebäude einer Mehlfabrik. (La Meta) Die Fassade zeigt einige typische Dekorelemente des spanischen Jugenstils bei Industriebauten. Die Kombination von Stein und Ziegelstein sowie Keramik hebt die Vertikale der hohen Fenster beonders hervor.
Erschöpft und müde gelaufen erreichen wir am späten Nachmittag - wir haben lediglich neben der Seu de Vella eine halbe Stunde Siesta mit einigen Tapas gemacht und den Blick über die Stadt in uns aufgenommen - den Parkplatz und beschließen ganz entgegen unseren sonstigen Prinzipien die Benutzung der Autobahn für den Rückweg.
Aufbruch: | 01.10.2006 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 15.10.2006 |
Canet De Mar