El Modernisme - der spanische Jugendstil in Katalonien

Reisezeit: Oktober 2006  |  von Herbert S.

Caldes de Malavella - zurück zum Modernisme

Der Badeort südlich von Girona wird gerne wegen seiner Thermalwässer besucht. Er hat noch etwas von dem mondänen Charme früherer Zeiten bewahrt.

Das imposanteste Gebäude der ganzen Stadt liegt etwas ausserhalb und gehört zum Komplex der Vichy Catalan - dem großen Mineralwasserproduzenten in Katalonien.

Hauptgebäude und Hotel Vichy Catalan

Hauptgebäude und Hotel Vichy Catalan

Baubeginn dieses in einem 'neo-mozárabe-modernist' Stil erstellten Gebäude ist im Jahr 1898. Architekt war wohl Gaietà Buigues i Monravà.
Die Struktur des Gebäudes besteht aus zwei Achsen. Die Südfassade besteht aus einem langen Baukörper, flankiert von vier Türmen. Der Zentraleingang wird von einem großen elliptischen Bogen in typischem Jugendstil überspannt. Die sonstigen Fensteröffnungen haben alle mozarabische Bögen.

Ostfassade

Ostfassade

Die Ostfassade zeigt sich eher in einem neoklassischen Stil. Das Gebäude liegt in einem großen gepflegten Park.

kleiner Innenhof im hinteren Gebäudeteil

kleiner Innenhof im hinteren Gebäudeteil

Innenhof

Innenhof

In der Stadt selbst liegen noch einige weitere interessante Gebäude:

Casa Quintana - 1921 - Arch.: Josep Deulofeu i Floriach

Casa Quintana - 1921 - Arch.: Josep Deulofeu i Floriach

An der Ecke der Carrer Santa Maria, 32 liegt die Casa Quintana. Das Gebäude wurde von Josep Deulofeu i Floriach, für Pere Quintana i Barrera 1921 erbaut.
Das Haus besitzt einen eindrucksvollen Eckbaukörper und zwei symmtrische Seitenflügel. Leider wurde das Erdgeschoss stark verändert. Im Ersten Obergeschoß fällt der sechseckige Erker auf, dessen Kuppel mit grünen hochglasierten Fliesen gedeckt ist. Daneben befinden sich jeweils dreibogige Fenster mit schmiedeeisernen Balkongittern. Die mehrflügeligen Fenster werden jeweils durch kleine Säulen getrennt.

Prats Spa - 1900 - Arch.: Eusebi Bona i Puig

Prats Spa - 1900 - Arch.: Eusebi Bona i Puig

Wenige Meter weiter an der Plaça Sant Esteve 7 liegt das eigentliche Bäderhotel - Prats Spa. 1900 erbaut, wurde es 1912 erweitert und dabei auch das abgebildete Portal errichtet.
Die Fassade ist mit floralen und geometrischen Mustern verziert. Ein virtueller Rundgang kann im Internet unternommen werden.

Estapé odr Casa Rosa - Anf. 20.Jh. - Arch.: unbekannt

Estapé odr Casa Rosa - Anf. 20.Jh. - Arch.: unbekannt

In der Carrer de Sant Grau 19 direkt neben Resten der z.Zt. leider nicht zu besichtigenden römischen Thermenreste liegt Estapé oder die Casa Rosa.
Das Gebäude wurde Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet und hat zumindest im (rechten) Teil deutliche Jugendstilelemente.

Casa Manégat - anf. 20. Jh. - Architekt unbekannt

Casa Manégat - anf. 20. Jh. - Architekt unbekannt

In der Carrer Termes Romanes 16 liegt dieses arabisch anmutende Haus in einem dichten garten, der nur wenige Einblicke in die Bauweise des Neomozàrabe-Jugendstil zuläßt.

Casa Bell Estar - Ende 19. Jh. - Architekt unbekannt

Casa Bell Estar - Ende 19. Jh. - Architekt unbekannt

Jugendstilelemente am Bell Estar

Jugendstilelemente am Bell Estar

Schon etwas ausserhalb liegt in der 8 Rambla Recolons, 54 die Casa Bell Estar.
Das Ensemble von Haupthaus und Anbau zeigt verschiedene Stilvariationen. Die unteren Gebäudeteile sollte man eher dem Eclecticismus zurechnen. Den oberen Gebäudeteil - vor allem die Dachelemente - sind eindeutig dem Modernisme zuzuordnen.

Villa Rosario - 1914 und 1928 - Arch.: 
Ramon Vinyals i Guitart (1914) und Joan Vinyals i Solà (1928)

Villa Rosario - 1914 und 1928 - Arch.:
Ramon Vinyals i Guitart (1914) und Joan Vinyals i Solà (1928)

Die Villa Rosario ist auch unter 'Turm des Deutschen' bekannt, da der Erstbesitzer - Otto Streitberger - ein Deutscher war. Sie leigt noch etwas weiter ausserhalb in der Rambla Rufí 12.
Auch hier hindert der Garten den freien Blick.

Haupteingang mit Alabastersäulen und Keramikdekor

Haupteingang mit Alabastersäulen und Keramikdekor

Der Haupteingang hat wieder einen arabischen Bogen mit Alabaster-Säulen

© Herbert S., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unser vierter Aufenthalt in einer kleinen Wohnung ca. 40 km südlich von Barcelona ist der Ausgangspunkt für gezielte Besichtigungen zum spanischen Jugendstil. Die berühmten Bauwerke von Antoni Gaudi haben wir diesmal praktisch 'links' liegen lassen und uns auf seine Zeitgenossen beschränkt. Dabei sind vor allem Wohnhäuser, Kirchen aber auch Bauten der Land- und Weinwirtschaft zu bewundern.
Details:
Aufbruch: 01.10.2006
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 15.10.2006
Reiseziele: Spanien
Canet De Mar
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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