Portugal - einmal von Süd nach Nord
Lissabon - Lisboa und drum herum: Sintra - ein kleines Paradies
Sintra, 25 km nördlich von Lissabon, ist heute eine der schönsten Kleinstädte des Landes. Doch bereits vor 200 Jahren schwärmte Lord Byron davon, dass Sintra "das entzückendste Städtchen in Europa ist". Und der dänische Märchenerzähler Hans-Christian Andersen beschrieb nach einer Reise Sintra als "den schönsten Ort Portugals".
Wir sind mit dem Auto von Lorinha aus nach Sintra gekommen. Gemütlich über die Küstenstraße haben wir dann erst einmal auf die Suche nach einem Parkplatz gemacht. Aber überall, wo wir einen fanden, hätten wir einen Parkschein gebraucht, der aber nur für zwei Stunden maximale Gültigkeit gehabt hätte. Wir wollten aber einen ganzen Tag in Sintra bleiben und nicht ständig die Parkuhr füllen. So haben wir dann noch etwas weiter gesucht.
Erster Fotostopp ist das 1908 erbaute Rathaus im Zuckerbäckerstil.
Zum zweiten Fotostopp - und damit auch zu einem Highlight - kann man mit dem Auto die Straße rauf auf den 207 m Hügel mit der Cintra Antiga, Sintras Altstadt, oder - wie wir - einen gemütlichen Bummel durch einen kleinen Wald den Hang hinauf machen. Ziel ist dann der Paço Real, der Palácio Nacional de Sintra.
Schon von Weitem sind die beiden Küchentürme des Palastes zu sehen.
Nach dem Erdbeben von 1755 wieder aufgebaut, gehört der Palast von Sintra seit 1995 zum Weltkulturerbe der UNESCO und erstrahlt seitdem im neuen/alten Glanz.
Bereits im 10. Jh. ist in den Aufzeichnungen des arabischen Geografen Al-Bacr der Palast erwähnt. Wechselvoll war die Geschichte und acht Jahrhunderte bis zur Ausrufung der Republik war der Palácio im Besitz der portugiesischen Könige. Ständig wurde am Schloss an- und umgebaut.
Grün-weiß leuchten die Azulejos im Innenhof.
Es sind 27 Schwäne, die hier mit kleinen goldenen Kronen die Holzdecke vom Sala dos Cisnes (Saal der Schwäne) schmücken.
Bis zum großen Erdbeben 1755 fanden in diesem Prunksaal große Feste statt. Heute erstrahlt der Saal wieder im alten Glanz, nachdem das Erdbeben immensen Schaden angerichtet hatte.
Zum dritten Fotostopp geht es nun mit dem Auto weiter und zwar 2 km bergauf zum Palácio da Pena. Hier am Palast in Pena scheiden sich die Geister. Die einen setzen ihn einem "Kulturschock" gleich, da beim Bau auf keinerlei Stilrichtung Rücksicht genommen wurde (erbaut wurde der Palast zwischen 1840 und 1850 unter der Bauaufsicht des Architekten Baron von Eschwege).
Die anderen sind entzückt und nennen den Palast "Neuschwanstein Portugals".
Wir haben den Palast im dicken Nebel und bei Miselregen erreicht. Das diffuse Licht lindert so manche Bausünde.
Wie gesagt: Als wir unten in der Stadt losgefahren sind, war das Wetter noch gut. Die Sonne hatte sich zwar nicht blicken lassen, aber geregnet hat es auch nicht. Doch hier oben angekommen, war die Welt um uns herum diesig. Gut, dass wir im kleinen Shop innerhalb des Palastes von Pena einige hübsche Postkarten kaufen konnten, die - natürlich - bei Sonne entstanden sind. Aber trotz alledem sind die Azulejos sehenswert.
Wie blaue Bälle leuchten die Azulejos im Tordurchgang des Palácio da Pena.
Aufbruch: | 01.10.2006 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 28.10.2006 |