Australien work&travel 2007
Arbeitsleben
Ich blicke in den sternenklaren Nachthimmel mit dem Kreuz des Suedens. Das wirkt unglaublich inspirierend, deshalb also ein Update ueber meinen work&travel-Aufenthalt.
Seit Anfang Mai bin ich in Melbourne. Nach all dem Reisen war ja schliesslich auch mal Arbeiten angesagt.
Ich habe mich also in die Haende einer employment agency begeben. Jetzt haben wir ja viel euber die negativen Seiten dieser bei Schauenberg gehoert, weshalb ich zuerst auch versucht habe, direkt Arbeit zu finden.
Hat aber nicht funktioniert.
Deshalb also Zeitarbeitsfirma. Da hat man nun jahrelang studiert, Praktika absolviert, sich ins Ausland begeben und gilt somit in Deutschland als hochqualifiziert. Hier allerdings ruempft man die Nase ueber den Lebenslauf, weil die Praxiserfahrung zu duenn ist. Hallo, ich habe Mikrotheoriepunkte, reicht das nicht?
Die Antwort ist: nein.
Also habe ich als Diplom-Volkswirtin - sozusagen als Kontrastprogramm zu den Landmann-Klausuren - erstmal ein paar Tipptests absolviert und versucht, Text runterzurattern und in moeglichst kurzer Zeit Zahlenkolonnen in den Computer zu hacken. Das ganze hatte dann doch einen wirtschaftswissenschaftlichen Aspekt: ich habe versucht, meine Fehlerquote zu minimieren! (Ok, weit hergeholter Aspekt... )
Der ganze Aufwand hat sich aber letztendlich gelohnt, da ich Arbeit gefunden habe und nun offiziell mein Dasein als data entry operator friste.
Melbourne gefaellt mir nach wie vor sehr gut, auch wenn zur Zeit Winter ist. Die Stadt hat einfach viel mehr Charakter als Sydney. Ein bisschen mehr Farbe koennte Melbourne gerade im Winter allerdings schon vertragen, doch ich versuche, das durch meine Garderobe wieder etwas auszugleichen.
Vieles laeuft hier natuerlich anders als in Deutschland. Z.B. sind hier generell nur Vornamen gebraeuchlich, so wie man das aus den USA kennt. Ich war irgendwie sehr irritiert, als ich kuerzlich meine O2-Rechnung gelesen habe und dort doch tatsaechlich gesiezt wurde. Selbst der Oberboss des Unternehmens, in dem ich arbeite, unterschreibt seine Mails an die Belegschaft mit seinem verkuerzten Vornamen. Wenn man das mal uebertraegt, muesste Zetsche von Daimler seine Mails mit "Euer Didi" unterzeichnen, und das hoert sich dann doch eher nach feuchtfroehlicher Weihnachtsfeier als nach interner Kommunikation an.
Noch ein Zusatz zum Bereich Namen: es gibt hier keine (oder sagen wir kaum) Schocknachnamen! Keine Frauen Daeubler-Gmelin und Leutheusser-Schnarrenberger, die hoffentlich nie einem Herrn Mayer-Vorfelder naeherkommen! Irgendwie sollten wir in Deutschland auch nur Vornamen gebrauchen, bis die Zeit die ganzen schrecklichen Doppelnamen ausgerottet hat!
So, genug fuer heute. Bald mehr, und dann gibt es auch wieder ein paar Bilder!
Aufbruch: | 08.01.2007 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 27.11.2007 |
Neuseeland