Time Out in Asien und Australien
China - Transit: 1. Tag in Peking
Wie soll ich den 1. Tag nur beschreiben? Am besten, indem ich alles der Reihe nach erzähle...
Ich kam also gestern um 21.30 Uhr auf dem Flughafen an und die Taxifahrt zum Flughafen verlief problemlos. Die Taxis fand ich noch witzig: der Fahrer sitzt in einer Art abgeriegelten Kabine: bei der Kopfstütze gibts einen Plexiglasaufsatz und rechts ist der Fahrer durch eine Metallwand (wahlweise mit oder ohne Gitterstäbe) vom Beifahrer abgetrennt.
Da ich ein Hotel in den Hutongs (engen Gassen) gebucht habe, war ein Durchkommen schwierig, so dass der Fahrer das Taxi parkierte und meinen schweren Rucksack zum Hotel schleppte. Vom Hotel war ich begeistert! Im traditionellen alten Stil, mit den Lampen, die bei uns in den Chinarestaurants hängen (ja, die gefallen mir), einer schön eingerichteten Teestube und einem kleinen Innenhof.
Als ich das Zimmer sah, verflüchtigte sich dieses Gefühl jedoch wieder. Besenkammer kam mir spontan in den Sinn, denn das Zimmer war exakt so lang wie das Bett, also 2 Meter, und hatte knapp die Breite von 2 Betten (1 Meter 80 cm?). Egal, ich war müde, das Bad war pieksauber und ich zappte noch ein bisschen durch die Fernsekanäle.
Am Morgen schlief ich lange und ass im Hotelrestaurant zu Mittag. Aufgrund diverser Verständigungsprobleme landete ein Riesenberg Fleisch vor mir, zusammen mit den bestellten Apfelstücken im Teig, die übrigens super schmeckten, kein Vergleich mit denen, die bei uns auf den Jahrmärkten angeboten werden!
Nach diesem Mahl beschloss ich, mich einmal kurz in der Innenstadt umzusehen, wo ich vielleicht später auch einen Foodcourt finden würde. Ich winkte ein Taxi herbei und zeigte dem Fahrer den Zettel mit dem Ziel in chinesisch, den die Receptionistin freundlicherweise für mich geschrieben hatte: Tiananmen Square!
Nach einer kurzen Fahrt hielt der der Fahrer gleich dort, wo Fahrer von Dreirädern auf Touristen warteten. Zwei davon stürzten sich sogleich auf mich und zuerst wehrte ich ab, da ich ja keine Tour wollte. Aber als ich sagte, ich ginge zur bekannten Shoppingmeile Wangfujing, meinte einer, er würde mich dorthin fahren. Gut, dachte ich, dann muss ich nicht laufen. Der Preis sei 3 RMB (umgerechnet ca. 30 Rappen). Komisch, ist billig, wahrschenlich meinte er 30, dachte ich.
Als der Fahrer am Ende der (kurzen) Fahrt eine Liste mit Preisen zückte, sollte ich 300 RMB bezahlen (ca. Fr. 30.-)! Verhandeln ging nicht, der Fahrer bestand obendrein noch auf einem horrenden Trinkgeld. Praktischerweise hatte er dort geparkt, wo nicht viele Leute waren, die sich wahrscheinlich nicht mal umgedreht hätten, wenn da eine Touristin ausgeflippt wäre. Ich zahlte und dachte bei mir, dass ich wieder mal alles falsch gemacht hatte, was man nur falsch machen konnte und beschloss, mich nicht mehr reinlegen zu lassen. Weit gefehlt!
Ich hatte noch ein paar Meter zu laufen bis zur Wangfujing Street und ein Verkäufer von Wasserflaschen stand mir plötzlich im Weg. Gut, ich hatte Durst und kaufte eine, obwohl er mir 2 andrehen wollte. Das Wasser war derart gefroren, dass ich nicht mal die davon Hälfte trinken konnte. Wie blöd von mir, ich hatte nicht richtig geschaut! Ich warf die Flasche samt Inhalt in den nächsten Kübel, da ich sie nicht stundenlang mit mir herumtragen wollte.
Wie gesagt, ich war auf dem Weg zu Pekings berühmtester Shoppingmeile! Schon wieder kam jemand auf mich zu. Ich ging schneller, ich ignorierte ihn, ich sagte unzählige Male "bu jao" (ich möchte nicht) in verschiedenen Tonlagen, vielleicht erwischte ich ja die richtige, es nützte alles nichts. Erst als ich ihm ein kleines Briefmarkenalbum und 2 Postkartensets (da er kein Wechselgeld rausrücken wollte) abkaufte, zog er ab. Wenigstens das Büchlein mit Maos Reden wurde er bei mir nicht los.
Und endlich erreichte ich die Shoppingmeile! Ich ging ins erstbeste Kaufhaus und suchte etwas zu essen. Kaum erwähnenswert, dass ich im Restaurant an den schlechtesten Tisch gesetzt wurde. Das Essen war dann gut, sogar der Fruchtsalat mit Mayonnaise! Ich widerstand den Bemühungen des Kellners, der mir einen Zitronentee aufschwatzen wollte und bekam meinen Hong Kong Style Tea. Ein kleiner Erfolg!
Zurück im Hotel wartete ich auf einen Guide, da ich einen Besuch bei einer Akrobatikshow gebucht hatte. Sie war wirklich nett und die Show sehr eindrucksvoll, mit Licht- und Toneffekten gut abgestimmt auf die Akrobaten, die sich teilweise ziemlich verrenken konnten. Habe ich schon erwähnt, dass ich in der allerhintersten Reihe sass?
Wieder im Hotel wusste ich nicht so recht, was ich von den Erlebnissen dieses Tages halten sollte und hoffte auf einen besseren Tag morgen. Ich hatte eine Bustour gebucht und freute mich darauf! Vor allem auch, dass ich dann nicht mehr allein unterwegs sein müsste und mein Portemonnaie schonen könnte.
Aufbruch: | 17.05.2007 |
Dauer: | 11 Wochen |
Heimkehr: | 29.07.2007 |
China
Mongolei