Time Out in Asien und Australien
Mongolei: Die folgenden Tage
Am nächsten Tag begann nun der übliche Rhythmus für uns Volontäre: von Montag bis Freitag wurden wir um 6 Uhr mit dem Minibus dorthin gefahren, wo sich die zu beobachtenden Herden befanden und jeder wurde einzeln in der Nähe seiner Herde (war nicht immer möglich...) ausgesetzt, ausgerüstet mit GPS, Fernglas, Wind- und Temperaturmesser, die meisten zusätzlich mit Sonnenhut und ich noch mit ca. 2 Litern Wasser. Ja, zumindest die ersten Tage war es heiss hier, ab 10 Uhr schon um die 33°, und wenn die Herde einen Hügel hochkletterte, war ich richtig froh (man staune!), denn dort war der Wind stärker und es war daher ein paar Grade kühler. Da die Steppe sehr trocken war, war die Hitze jedoch meistens erstaunlich gut erträglich.
Das Mittagessen nahmen wir jeweils im Forschungszentrum ein. Da dort sehr mongolisch gekocht wurde, sehnten sich auch die wenigen Nichtvegetarier unter uns bald einmal nach einer fleischlosen Mahlzeit. Nicht weil es nicht gut war, sondern weil 3 Mal Fleisch essen am Tag einfach zu viel war...
Nach dem Essen gaben wir die gesammelten Messdaten in den Computer ein. Und dann warteten wir, dass wir wieder abgeholt werden würden. Ja, warten war hier sehr üblich, da passten wir uns der einheimischen Bevölkerung an! Wir warteten oft auf etwas Bestimmtes, aber oft auch auf etwas, von dem wir gar nicht wussten, was es war und wann es denn mal eintreffen würde. Flexibilität und Geduld waren also gefragt, und das fiel eigentlich niemandem schwer, da etwas zu lesen und Kaffee und Tee meist in Reichweite waren. Und wir hatten ja auch nichts anderes zu tun.
Am Abend gabs im Camp Abendessen, danach hielten wir je nachdem einen Schwatz mit den neu angekommenen Touristen, schauten Naturfilme und liessen uns dann schon bald ins Bett fallen.
Am Wochenende wurde für uns jeweils ein Ausflug organisiert und diese Woche konnte ich mit Nandia nach Ulan Bator fahren, um ein paar Dinge zu erledigen. Auf der Rückfahrt sass ich im Minibus zum ersten Mal vorne auf dem Beifahrersitz und habs bereut.
Interessant, was auf einer zweispurigen Strasse alles geschehen kann! Einmal wurde ein Lastwagen gleichzeitig links und rechts überholt, einmal überholte mein Fahrer gleichzeitig ein anderes Fahrzeug, während er einen Anruf auf dem Handy entgegennahm und fürs Überholen eigentlich gar keine freie Bahn war. Aber scheinbar hat hier der Überholende Vortritt und der Gegenverkehr muss abbremsen.
Und ich sah zum ersten Mal die Anzahl und Tiefe der Schlaglöcher! Wie hiess es doch so schön im Reiseführer: Die Mongolei ist kein Land, in dem man einfach ein Auto mieten und losfahren kann. Dass es zumindest einen Fahrer braucht, ist mir nun klar! Wir ich später erfahren habe, werden hier Autos ohne Fahrer gar nicht erst vermietet.
Jedenfalls gut kannte mein Fahrer die Strecke in- und auswendig und konnte zügig und sicher durchpreschen.
Auch diese Stute wurde misstrauisch, als sich der Grasbüschel plötzlich bewegte (durchs Fernglas fotografiert!)
Aufbruch: | 17.05.2007 |
Dauer: | 11 Wochen |
Heimkehr: | 29.07.2007 |
China
Mongolei