Time Out in Asien und Australien
Mongolei: Ankunft in Ulan Bator
Der Flug nach Ulan Bator verlief problemlos. Im Flugzeug lernte ich noch eine Gruppe von Amerikanern kennen, die als Volontäre in einem Waisenhaus arbeiten werden. Da ich um Mitternacht in Ulan Bator ankam, hoffte ich, bald im Gästehaus zu sein, wo ich schon von der Schweiz aus ein Zimmer bzw. eine Jurte reserviert hatte. Am nächsten Tag würde ich dann wahrscheinlich von dort abgeholt und zum Hustai Nationalpark gefahren werden.
Beim Ausgang stieg ich in ein offizielles Taxi (keine Selbstverständlichkeit, ich musste zuerst einen "inoffiziellen" Fahrer abwehren) und gab dem Fahrer die Karte mit den Angaben auf mongolisch, wo das Gästehaus zu finden war, in der Nähe des Schwarzmarkts. Der Fahrer sah damit nicht glücklich aus, es schien nicht gerade im Zentrum zu liegen, aber er fuhr los. Er hat es aber dann nicht gefunden. Zu seiner Verteidigung: doch, er hat gesucht! Wie ich später herausgefunden habe, sind Gästehäuser hier meist normale Wohnungen mit Eingang in irgendeinem Hinterhof, der nachts nicht beleuchtet ist. Jedenfalls zeigte der Fahrer mir dann eine Visitenkarte von einem anderen Gästehaus und ich willigte ein, dort zu übernachten.
Tja, irgendwie hat sich meine Haltung gegenüber Unvorhergesehenem zum Positiven geändert und es war mir völlig egal, wo ich übernachtete, solange es ein Gästehaus, Hotel oder etwas Ähnliches war. Muss man halt morgen schauen, wie, wann und wo man mich abholen kann.
Da beim vorgeschlagenen Gästehaus niemand da war, fuhren wir zum nächsten. Und siehe da, eine zierliche Frau öffnete die Türe. Es war ein Zimmer frei. Auf den Massenschlafsaal für 5 USD verzichtete ich. Jedenfalls war sie sehr freundlich, sprach auch ein wenig Deutsch und Französisch und fragte mich, wie mein Flug gewesen war. Nach dem Aufenthalt in Peking war ich erstaunt über diese guten Sprachkenntnisse und überrumpelt von dieser Frage, solche Höflichkeiten schlichtweg nicht mehr gewohnt. Auch dass ich erst morgen zahlen sollte, war wieder neu. In Peking musste ich bei jeder Gelegenheit und meist im voraus das Portemonnaie zücken. Ja, es war eine ganz andere Atmosphäre dort und ich fühlte mich trotz der nächtlichen Stunde gut aufgehoben.
Aufbruch: | 17.05.2007 |
Dauer: | 11 Wochen |
Heimkehr: | 29.07.2007 |
China
Mongolei