Time Out in Asien und Australien
Mongolei: Weiter im Takt
Die nächsten 2 Tage hatte ich etwas Pech mit dem Pferde beobachten. Einmal war die Herde nur von weitem zu sehen und trotz einer dreistündigen Wanderung nicht mehr auffindbar. Und einmal war eine Herde friedlich am grasen als plötzlich eine grosse Gruppe Touristen sich näherte und die Tiere derart erschraken, dass sie den Berg hinaufgaloppierten.
Das passierte leider häufig. Besonders schlimm war es, wenn die Pferde beim Trinken gestört oder sogar daran gehindert wurden, weil sich die Touristen zwischen den Tieren und dem Wasser befanden. Eine Herde tritt schnell mal den Rückzug an und trinkt dann statt 2 Mal am Tag nur einmal, und das bei einer Affenhitze!
Jedenfalls folgte ich der besagten Herde über 2 Berge, und immer wenn ich mühsam einen Berg hinter mir hatte, sah ich sie über den nächsten verschwinden. So verlor ich die Herde nach 2 Stunden ganz aus den Augen und kehrte zum Forschungszentrum zurück.
Danach war das Takhi-Beobachten aber wieder super! Einmal beobachtete ich die gleiche Herde wie am 1. Tag mit dem neugeborenen Fohlen und einmal eine grosse Herde mit 14 Stuten und 4 Fohlen. Da das Wetter wieder wärmer war (in der Zwischenzeit hatte es ziemlich abgekühlt, so dass wir morgens in der Jurte um die 15 Grad hatten) stiegen die Pferde wieder in flottem Tempo den Berg hoch und blieben zu meiner Erleichterung dort bei ein paar Felsen stehen...
An einem Abend gab es noch ein Abschiedsfest, da 2 Volontäre am nächsten Tag abreisten. Nandia organisierte einen Wettbewerb und wir dachten, es finde im Rahmen eines kleinen Festes unter uns statt. Mich traf fast der Schlag, als wir und unser zahlreich erschienenes Publikum (Angestellte des Nationalparks) dann per Mikrofon zum "Abend der Volontäre" begrüsst wurden. Der Wettbewerb war aber dann noch lustig und die Einheimischen hatten sichtlich Freude an uns und sehr wahrscheinlich auch an der Abwechslung vom Alltag. Um Mitternacht gingen wir zu Bett und am nächsten Morgen um 6 Uhr gings wieder zu den Pferden.
Da das Takhi-Beobachten immer sehr schnell vorbeiging, fragten wir verbliebenen Volontäre Nandia, ob wir die Pferde nicht vielleicht 2 Mal am Tag beobachten könnten. Der Nationalpark war einfach zu schön! Nebst den Takhi gabs auch zahlreiche andere Tiere zum Beobachten: vor allem Vögel (riesige Greifvögel - Adler, Milane & Co. - Kuckucke, Spechte, Elstern etc.), aber auch Rehe, Hasen, Mäuse und allerlei Arten von Käfern, Grashüpfern und Schmetterlingen. Auch ein Luchs soll dort leben und 2 Volontäre haben sogar Wölfe und einen Fuchs gesehen. Und das alles umrahmt von einer atemberaubenden Kulisse!
An was ich auch noch viel Freude hatte, war das GPS. Dank dieses Geräts fand ich den Weg zum Forschungszentrum immer bestens. Auch wenn der direkte Weg meistens nicht möglich war und ich ein paar 100 Meter mehr brauchte.
Hier die GPS-Daten meiner Jurte:
N: 47.76441, E: 105.87919, Höhe 1339 m
Hoffentlich klappts nächste Woche und wir können mehr Zeit bei den Takhi verbringen!
Hier sagten wir zur allgemeinen Erheiterung alle mongolischen Wörter auf, die wir kannten (PS: die mongolische Aussprache ist sehr schwierig!)
Aufbruch: | 17.05.2007 |
Dauer: | 11 Wochen |
Heimkehr: | 29.07.2007 |
China
Mongolei