Australien - ich komme!

Reisezeit: Februar - Oktober 2007  |  von Kat Zern

die ersten zwei Arbeitswochen

Morgens 6:30 Uhr gibt's Frühstück, danach geht's los. Um diese Zeit ist es noch angenehm frisch draußen, da jetzt der Herbst angefangen hat, was heißt, dass die Temperaturen tagsüber zwar nach wie vor 30-40°C im Schatten erreichen, nachts aber runter gehen und man gut schlafen kann. Das ist das Wüstenklima. Im Winter wird es dann nachts richtig eisig kalt werden. So bewaffnet man sich jeden morgen mit Hut, Sonnenbrille und Sonnencreme...

Da wir mit dem Viehtreiben erst nach Ostern starten werden, sind wir im Moment noch dabei alles vorzubereiten, soll heißen: Zäune bauen und reparieren. Und da hier mit Stacheldraht gearbeitet wird bedeutet dies: Vorsicht und Arbeitshandschuhe und lange Ärmel und dicke Jeans tragen, sonst hat schnell Kratzer und Schrammen überall!!! Sehe trotzdem etwas lädiert aus; viele blaue Flecken an den Beinen und Kratzer an den Armen. Und Blasen an den Füßen, denn meine neuen Arbeitschuhe sind zwar extra eine Nummer größer gekauft worden, aber das Leder ist doch noch sehr steif und muss erst eingetragen werden, so muss ich 2 Paar Socken tragen - sehr angenehm bei dieser Hitze...
Zuletzt haben wir einen 5 km langen Zaun fertig gestellt, der alle 500m einen robusten Holzpfosten und zusätzlich mehrere Tore mit extra Pfosten hat und zwischen drin alle 10m Metallpfosten, bei jeweils drei Reihen Stacheldraht bedeutet das ca. 500 Metallpfosten und 15km Stacheldraht plus all die Holzpfosten. Ich kann keine Zäune mehr sehen!!!!

typische australische Strasse

typische australische Strasse

Nach der ersten Arbeitswoche sind Tonie und ich ein bisschen in ihrem Auto in der Gegend herumgefahren und haben ein paar Fotos geschossen und haben in Barcaldine (ca. 2 Stunden Autofahrt!) etwas eingekauft: bin mit einem 1-Liter-Kanister Sonnencreme mit LSF 30 aus dem Supermarkt herausgekommen. Reicht wohl für ´ne Weile. Die Autofahrt war sehr hart für mich, denn zum einen fährt sie wie ne Wildsau und ich war so froh bei der anstrengenden Arbeit keine Rückenschmerzen gekriegt zu haben, aber nun hatte ich welche - nach den hunderten von Schlaglöchern, die sie mitgenommen hatte. Außerdem hatte ich Ohrenschmerzen, denn sie versucht immer die Lieder im Radio mitzusingen und trifft die Töne nicht mal annähernd. Es war so übel, dass ich vor Schreck gar keinen Ton mehr rausgekriegt habe. Als sie mir auch noch stolz erzählt hat, sie würde immer mal in Karaoke-Bars singen, musste ich mir echt auf die Lippen beißen, um nichts zu sagen, denn ich wollte ja noch irgendwie zurück auf die Farm kommen...

Daryl wird die kommende Woche mit seiner Tochter Faith auf "Klassenfahrt" sein, was etwas außergewöhnliches ist, denn die Kinder hier im Outback werden über Internet und Funk unterrichtet und sehen sich als Klasse höchstens mal bei sportlichen Events. Am Samstagnachmittag ist die ganze Familie nach Longreach gefahren und hat dort übernachtet und am Sonntag sind Mylinda und Clancy zurückgekommen. Sturmfreie Bude auf 50.000 Hektar Land - eigenartiges Gefühl.

Die Woche in der Darryl nicht da ist, haben wir eine lange Liste mit Aufgaben bekommen, die wir zu erledigen haben. Dazu zählt wie immer montags die Mineralien auf den Koppeln zu verteilen, was eine sehr angenehme Art ist, die Arbeitswoche zu beginnen. Die Mineralsäcke sind zwar 25kg schwer und wir wuchten 2x etwa 50 Stück auf den Pick up und dann vom Pick up in die Tröge, aber zwischendurch heißt es ein klimatisiertes Auto zu fahren. Am Freitag soll ich den Pick up dann zum Händler in Longreach (ca. 3 Stunden entfernt) fahren (ich darf fahren, weil ich den internat. Führerschein habe und Tonie nur eine Fahrerlaubnis für Automatic-Autos hat). Dort geben wir das Auto zur Inspektion und warten bis es fertig ist, bzw. wir warten nicht, sondern haben Freizeit... Also ein freier Tag in der Stadt - großartig.
Habe jetzt schon Kängurus fotografieren können... Musste ja irgendwann mal klappen.

Habe jetzt schon Kängurus fotografieren können... Mußte ja irgendwann mal klappen.

© Kat Zern, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Acht Monate Autralien liegen vor mir und ich freue mich riesig. Nach einem kurzen Aufenthalt auf einer Trainingsfarm sind 2 x drei Monate Farmwork angesagt, um anschließend mit dem hart verdienten Geld den Kontinent kennen zu lernen...
Details:
Aufbruch: 27.02.2007
Dauer: 8 Monate
Heimkehr: 26.10.2007
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Kat Zern berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.