Hitch Hiking and Backpacking in Kanada
Quebek
Nach dem Fruehstueck ging es von der Jugendherberge in der Mackay in Richtung Metrostation Guy-Concordia. Von dort ausgehend, wollte ich von der Endstation der gelben Linie Longueuil (Universitaet de Sherbrooke), unter dem Fleuve Saint-Laurent hindurch, auf den Highway Nr. 20 kommen.
Dort wuerde ich mein Glueck beim Autostoppen, erstmals in Kanada versuchen.
Das Wetter meinte es nicht besonders gut mit mir. Heftiger Wind und leichter Regen machten mir den Abschied aus Montreal aber nicht schwer.
Ich erkundigte mich an der Metrostation noch bei Passanten, wo der guenstigste Platz zum Autostoppen waere. Das haette ich mir sparen koennen. Alle taten so, als haetten sie von so einer Reiseart noch nie gehoert.
Also gings auf eigene Faust los. Das war eigentlich, wie sich nachher herausstellte, ganz einfach. Die Metrostation liegt gleich am Zubringer zum Highway 20 nach Quebek.
Ich brachte mich in Position, hob den Daumen und schon der erste Autofahrer reagierte und deutete mir eindeutig, er bleibe hier in der Umgebung.
Dann waren noch einige aufmunternde Signale zu sehen und schon nach einer viertel Stunde, so glaube ich, blieb ein Auto stehen. Ein junger Mann bedeutete mir auf meine Frage: nach Quebek? Er fahre nicht bis Quebek aber fahre in diese Richtung.
Also stieg ich ein und ab gings Richtung Quebek.
Der Mann erzaehlte mir, er als Montrealer, habe ausserhalb der Stadt einen Job angenommen und so fahre er jeden Tag, so an die 80km, in die Arbeit. Zu meinem Glueck. Wir unterhielten einander ueber so alles Moegliche. Aber fasziniert hat ihn, er moechte auch mal schneller als 100h/km auf der Autobahn fahren. Er moechte es mal auf einer europaeischen Autobahn versuchen, mit schnellen Fahrzeugen. Vor allem schaetze er Deutsche Autos besonders. Wir waren uebrigens mit einem 3er Golf unterwegs.
Dann kam das erste Bauchweh! Als er mir andeutete, dass er mich am besten auf dem Highway aussteigen laesst. Dies sei zwar verboten, aber mit einem Touristen, so wie mit mir, werde die Polizei schon verstaendnisvoll umgehen.
Gesagt, getan! Als ich dann auf dem Highway ausstieg hatte es zu regnen aufgehoert.
Dann dauerte gar nicht lange bis ich wiederum Erfolg hatte.
Diesmal nahm mich ein Tiernahrungshaendler in einem VW Beatle mit. Dieser ein tolles Auto, so schwaermte er, ist sechs Jahre alt und hat 600.000 km auf dem Buckel. Er zeigte mir stolz die Anzeige auf dem Tacho. Wirklich beachtlich, der Wagen sah gar nicht so danach aus!
Ja,ja deutesche Autos waeren zwar klein von der Abmessung, sind aber Zuverlassig und Baerenstark, so meinte er.
Nach weiteren ca 80 - 90 km wurde ich abermals zum Aussteigen auf dem Highway aufgefordert. Diesmal machte ich mir gar keine grossen Gedanken mehr. Hatte es doch das letzte mal tadellos funktioniert.
Diesmal dauerte es aber einige Zeit, so dreiviertel Stunden werden schon vergangen sein, als ein sehr betagter VW Jetta anhielt und mich mitnahm. Ein Herr, diesmal ein Hotelmanager vom Ice-Hotel, es liegt 20 - 30 km noerdlich von Quebeck. Mit dem konnte ich mich sehr gut unterhalten und die Zeit verging wie im Flug.
Wir tauschten noch die Adressen als er mich bei der Zentralen Bushaltestelle in Quebek aussteigen liess.
Inzwischen waren vier Stunden vergangen, die Sonne ist zum Vorschein gekommen, der Wind blies aber noch ordentlich.
Mit dem staedtischen Bus Nr. 800 fuhr ich dann ins Zentrum, wo die Jugendherberge sich befand. Ich hatte schon zuvor in Montreal mir ein Bett in Quebeks Jugendherberge reservieren lassen.
Die Jugendherberge war rasch gefunden und die Reservierung hatte auch funktioniert.
Hier in dieser Strasse gleich neben und innerhalb der Stadtmauer fand ich die Jugendherberge problemlos. Ich werde ich die Naechte in Quebek verbringen
Quebek City, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, ist die aelteste Stadt des Kontinents und besitzt eine vollstaendig erhaltene Altsatadt aus dem 17. und 18. Jahrhundert und ausserdem die einzige unzerstoerte Stadtmauer Amerikas. 1985 wurde Alt-Quebek von der UNO zum World-Heritage-Site erhoben. Damit wuerdigte man sowohl die Wiege der franzoesischen Kultur auf dem amerikanischen Kontinent als auch die in Quebek geleistete hervorragende Restaurationsarbeit.
Aber Quebek ist kein vom Tourismus abhaengiges Museumsdorf, sondern in erster Linie Hafenstadt und Verwaltungszentrum. Nur 168.000 der insgesamt 500.000 Einwohner leben im alten Stadtkern der zwischen Fleuve Saint Laurent und Rivere Saint Charles, der Restr in den ausgedehnten Vororten. Oben im Hauteville auf dem Cliff ueber dem Strom stehen die Villen, Kirchen und Regierungsgebaeude, waehrend Basseville am Fluss von Arbeit, Handel und Transport gepraegt ist. (Reise KnowHow)
Durch dieses Stadttor hab ich die Altstadt von Quebek betreten. In unmittelbarer Naehe befand sich die Jugendherberge
Der Strassenzug der Saint Jean ist die Einkaufsstrasse der Stadt. Es war, als dieses Foto entstand, nicht besonders freundlich. Es war Windig und kalt. Es gab aber auch dann und wann auch ordentlich viel Sonnenschein.
Vor dem Parlamentsgebaeude fand ich dieses Denkmal fuer die Indianer errichtet, die Ureinwohner Canadas und Quebeks.
Der Name Quebek leitet sich vom indianischen Begriff "Kebek", die Enge des Flusses, her!
Fuer die britische Arme errichtetes Trainingslager. Davor ein fuer Amerika und Canada typischer Schulbus.
Hotels und Restaurants reihen sich hier auf der Prachtstrasse der Grande Allee aneinander sie gehoert zum Nobelviertel der Oberstadt.
...und in der Unterstadt herscht geschaeftiges Treiben. Ein LKW-Zug wie er bei uns zu Hause eher selten anzutreffen ist.
Das hier ist kein Schloss, so wie es aussieht, nein, es ist das eleganteste und nobelste Hotel der Stadt. Das Chateau Frontehac. Billigster Bettpreis 300 CND pro Nacht
... hier kann man sehen warum Quebek so strategisch guenstig liegt. Es ist dies die Enge des St. Lorenz Stromes, der hier nur 100 m breit ist. Das ist natuerlich ein strategischer Vorteil in kriegerischen Zeiten, die es hier haeufig gegeben hat.
Ureinwohner, die Indianer, ebenso die Englaender und Franzosen haben sich hier oft ordentlich bekriegt.
Ein Indianer Store, wo man nicht nur touristisches kaufen kann, auch Produkte indianischer Herstellung, sind hier erhaeltlich
Am Weg von der Unterstadt (Basse Ville) zur Oberstadt (Hote Ville) kann man dieses Fresko bewundern, das bekannte Buerger dieser Stadt darstellt in ihrer Zeitepoche.
Nochmals ein Blick hinunter in die sehr schoen restaurierte Unterstadt. Wenn das Wetter schoener gewesen waere, ein schoenes Plaetzchen zum sitzen im Freien
Hier hat man, begruedet durch die strategische Lage, mit mit Kanonen verteidigt, oder auch angegriffen!
Natuerlich nicht zu vergleichen mit Montreal, aber auch hier gibt es Gaylokale. Hier der "Drague" ein Gayrestaurant mit Kabarett und Disko.
Als ich mich dann am Samstag Morgen nach dem Fruehstueck an der Rezeption erkundigte ob die Wachabloese (Changing Guards) in der Zitadelle stadtfindet, verbinde ich dies mit dem verlaengern meines Aufenthalts um eine weitere Nacht.
Da wurde mir eroeffnet, dass ich fuer die kommende Nacht kein Bett erhalten koenne, weil die Jugendherberge seit Monaten uebers Wochenende ausgebucht ist. Nur Privat Rooms zum Preis von 90 CND waeren zu haben. Das war mir zu teuer!
Das war eine Ueberraschung, mit der hatte ich nicht gerechnet. Aber was solls, bist hingefallen, dachte ich mir, musst halt wieder aufstehen!
Also packte ich meine sieben Sachen checkte out und machte mich auf den Weg.
Bei einem Besuch in der Touristenzentrale wurde ich mit einem preisguenstigem Quartier auch nicht fuendig. Also beschloss ich kuryer Hand, den fuer ohnehin fuer morgen geplanten Abreisetag vorzuverlegen.
Setzte mich noch in ein Cafe, checkte alle Moeglichkeiten durch und begab mich zum Strassenzug der mich auf den Highway 20, zurueck nach Montreal bringen sollte.
Als ich hoerte, das sehr viele Heizungen in Quebek Elektroheizungen sind, hat es mich nicht mehr gewundert dass diese Masten, unter dieser Last, ordentlich leiden muessen und ganz schief geworden sind. )
Die Sonne schien unerbittlich und mit meinem schweren Rueckgebaeck kam ich ordentlich ins schwitzen.
Als ich dann so an einem Plaetzchen ankam wo mir das Autostoppen guenstig vorkam, fand ich ein Stueck gelber Kunststoffschiene die ich mit dem Wort "Montreal" versah. Mit diesem Hinweisschild ausgestattet, stand ich nun auf der Lauer. Es war inzwischen 14 Uhr geworden.
Meine erste Mitnahmemoeglichkeit bot sich in Form einer aelteren Lady, der Pauline, wie sie sich spaeter vorstellte.
Sie fuhr einen Doge alteres Baujahr und war sehr locker drauf. Sie erzaehlte mir sie waere mit ihrem Gatten sehr oft unterwegs und sei auch in jungen Jahren selbst Motorrad gefahren.
Hier ein riesiger Wasserfall in der Naehe von Quebek City, der Porsche hat sich nur so dazwischen gedraengt.
Wieder ein deutscher Wagen!Amerikanische und japanische Autos sind hier haeufig anzutreffen. Was mich wunderte, ich hab die ganze Zeit weder in Montreal noch in Quebek keinen einzigen franzoesischen Wagen gesehen. Kein Renault, kein Peugot und kein Citroen. Mich hats echt verwundert!
Auf dem Weg von Quebek nach Montreal. Direkt am Highway ohne Schutzzaun und Laermwand stehen hier die Haeuser. Hier gibst das im ganzen Land.
Das Camping in Kanada eine grosse Rolle spielt kann man hier sehen. Jeder 2. Kanadier sagt das er seinen Urlaub mit Camping verbringt.
Da kommen wir wieder zurueck nach Montreal. Blick ueber den St. Lorenzstrom. Links ist das Olypiastdion mit seine typischen Dackkonstruktion.
Rechts der neue Hafen.
Die Zeit fuer die ersten 70km verrann sehr rasch. Auf der Autobahn, wie schon beschrieben, fand rasch der naeachste Wechsel statt. Ein junger Mann, der seine Eltern monatilch in Montreal besucht nahm mich mit.
Um 17.00 Uhr waren wir wieder in Montreal und er setzte mich an der gleichen Stelle der Metrostation Longueuil
Von dort ging es schnurstracks in die Jugendherberge. Dort bestaetigte man mir, auf Grund eines Anrufes von Quebek aus, das was ich ohnehin schon wusste. Auch hier ist alles ausgebucht!
Man half mir aber beim Suchen nach einem Quartier.
Im Hotel de Paris, einer Studentenunterkunft wurde ich zum Preis von 20 CND fuendig.
Ich machte mich per Metro auf den Weg in die Rue de Sherbrook 109.
Als dann der einfahrenden Metro entgegen sah, konnte ich es kaum fassen, war doch der Wagenfuhrer mein Goenner des Andre Rieu Konzertes, Norbert! Als ich mich zu erkennen gab, freute sich diser ausserordentlich.
Im Hotel de Paris angekommen, war alles so wie vereinbart. Vor allem aber hatte ich endlich ein Bett fuer diese Nacht.
Hier meine neue Bleibe fuer zwei Naechte. Das Hotel de Paris, eine Studentenherberge. Einfach aber gut gepflegt. Auch die Lage ist sehr zentral.
Die vornehme Wohngegend in der das Studentenhotel liegt. Typische Bauten mit Aussenstiege in den Halbstock
Am Sonntag werde ich noch diverse Recherchen anstellen, da es morgen am Montag dem 21. Mai, zeitig in der Fruehe, hinunter nach New York City gehen wird.
Aufbruch: | 11.05.2007 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 07.06.2007 |
Vereinigte Staaten