Auf den Spuren der Goldgräber und der schönen Natur (Alaska & Yukon)
We are "Top of the world"
17.05.2007 Tok nach Dawson City
Nach einer viel zu kurzen Nacht fuhren Alex und ich um 8Uhr Morgens los Richtung Dawson City. Der berühmtesten Goldgräberstadt Kanadas.
Nach einem kurzen Einkauf und einer Tankpause begaben wir uns auf den Alaska Highway, der nur 11Meilen später den Taylon Highway kreuzte, auf welchem wir weiterfahren mussten.
Kurz vor der Kreuzung jedoch hielten wir am Tanana Fluss an um ein paar Fotos von eben diesem zu machen, da er einfach herrlich in der Landschaft lag.
Auf dem Taylon Highway fuhren wir durch Baumfriedhöfe. Ich hatte gelesen, dass es 2004 einen schweren Waldbrand in Alaska gab. Wir sind ungefähr 10 Meilen durch die Landschaft gefahren und haben nichts anderes gesehen als abgebrannte Wälder. Es sah schlimm aus und ich möchte nicht wissen, wie es damals, vor 3 Jahren, dort ausgesehen hat.
Nach dieser kargen Landschaft kamen wir in den Forty-mile Mining District. Es ist das zweitälteste Goldabbaugebiet Alaskas. Das erste Gold wurde dort 1886 gefunden, 10 Jahre, bevor Gold im Youkon River entdeckt wurde.
Die Straße war hier in keinem guten Zustand, der Boden war lehmig, kieselig und mit Geröll übersät, so dass man immer nur langsam vorankam.
Den nächsten Stop legten wir in einer der Goldgräbersiedlungen im Forty-mile Mining District ein. In der "Weltstadt" Chicken. Hier wurde früher viel Gold gefunden und noch heute wohnen einige Hoffnungsvolle dort, die mit Begeisterung Gold waschen.
Die Stadt an sich besteht heute nur noch aus einer Tankstelle, einem Souvenirshop und einem Cafe. Rings umher gibt es viele Privat-Grundstücke, die man nicht betreten darf.
Der nächste Streckenabschnitt folgte dem Tal des Forty-mile Rivers. Die Straßenverhältnisse wurden immer schlimmer und unser Mietwagen hatte schon längst eine sandige Farbe angenommen, die sein eigentliches grau überdeckte.
Einen kurzen Stop legten wir direkt an dem Fluss ein, wo wir tatsächlich Gold fanden. Dort ist wirklich alles voller Gold und selbst das Wasser ist nicht blau, sondern schimmert gold-bläulich in der Sonne. Natürlich sind diese ganzen kleinen Goldstücke nichts wert und man müsste schon Glück haben einen großen Klumpen zu erhaschen. Trotz alledem war es ein Erlebnis, selber dieses edle Metall zu finden und an den Fingern kleben zu haben.
"Old Jack Wade No. 1" war unser nächstes Ziel. Hierbei handelt es sich um einen der ersten Goldschwimmbagger die jemals zum Einsatz kamen. Heute ist er nur noch zerfallen und man kann nur noch erahnen, wie diese große Maschine früher gearbeitet hat.
Ein Highway-Wechsel bestand uns heute noch zuvor, den Wechsel auf den "Top of the World"-Highway.
Wir hatten schon viel über diese Straße gelesen und auch ein paar Fotos gesehen, jedoch wurden jegliche Vorstellungen übertroffen.
Der Highway macht seinem Namen alle Ehre. Er ist schlecht ausgebaut, windet sich durch enge Kurven und rechts und links neben einem geht es strack den Berg hinunter. Die Straße ist voll mit Geröll und Sand und trotz alledem: Es war die schönste Strecke, die ich bis jetzt gefahren bin.
Man fühlte sich "Top of the World" und konnte teilweise mehrere hundert Meilen in die Landschaft blicken. Man hatte das Gefühl die Welt hört genau dort, in der Ferne auf, nachdem sie durch, teilweise 3km tiefe, Täler gestaut war. Es war ein unbeschreibliches Gefühl über die Welt hinweg zu fahren. Mit Fotos kann man dies leider gar nicht wiedergeben, geschweige denn mit Erzählungen.
Kurz vor der kanadischen Grenze kamen wir in Boundary vorbei. Einem kleinen Dorf mit Souvenirladen, Tankstelle und einem Cafe. Leider nur ohne Menschen. Es war eine Geisterstadt. Die Zapfsäulen standen einsam in der Landschaft, ebenso wie alles andere in dieser Stadt. Es war ein traumhafter Anblick.
Kurz darauf passierten wir die kanadische Grenze. Die Grenzbeamtin war sehr nett und es ging alles sehr schnell. Wir mussten unsere Reisepässe abgeben und ein paar Fragen beantworten, was wir denn in Kanada wollten und wie lange wir gedenken dort zu bleiben. Ging aber wirklich alles sehr schnell.
Irgendwann war es vorbei, wir kamen wieder unter die Baumgrenze und fuhren hinab ins Tal, wo wir auch schon die wahrscheinlich berühmteste Goldgräberstadt "Dawson City" malerisch im Tal liegen sahen.
Bevor wir in Dawson City ankommen konnten, mussten wir den Youkon River überqueren, was wir mit einer Fähre bewältigten. Diese ist staatlich und somit kostenlos.
Unser Hotel, das "Downtown" Hotel, fanden wir sehr schnell und auch das einchecken war sehr unkompliziert.
Hier, in Dawson City, sieht es aus, als wäre die Zeit der Goldgräber stehen geblieben. Alte Western könnten genau hier gedreht worden sein oder sich noch immer abspielen. Die Häuser sehen aus wie aus alten Filmen und die Menschen scheinen ein unbeschwertes Leben zu führen.
Wir suchten uns ein Restaurant und aßen zu Abend. Die Preise waren in etwa wie in Deutschland, jedoch die Portionen waren doppelt so groß und ich musste viel wieder zurückgehen lassen, weil ich einfach satt war.
Mit vollem Magen liefen wir eine Runde durch die Stadt und sind jetzt wieder im Hotel angekommen.
Ich bin fix und fertig, obwohl wir die meiste Zeit mit dem Auto unterwegs sind, aber es ist wirklich anstrengend so viele wunderbare Eindrücke zu verarbeiten.
Aufbruch: | 15.05.2007 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 30.05.2007 |
Kanada