MITTENDRIN IN AFRIKA
Auf dem Rückweg
Im Bus nach Nairobi, 24. Juni 2007
Dieses Kapitel kann ich Gott sei Dank recht kurz halten. Nicht dass jemand in den letzten drei Wochen die Straßen im Westen Kenias ausgebessert hätte. Aber die Busgesellschaft, die ich für die Rückfahrt nehme, Scandinavian, benutzt einen anderen Grenzübergang, Malaba statt Busia, und die Straßen ab der Grenze sind in einigen Teilen besser als auf der Hinfahrt. Da wo sie es dann nicht mehr sind, wird es schlimm. Der Fahrer will wohl die verlorene Zeit wegen einer vorangegangenen Panne wieder reinholen und brettert mit Vollgas durch tiefe Schlaglöcher. Es gibt fürchterliche Schläge, Gegenstände fliegen im Bus durcheinander, sogar Fahrgäste werden aus ihren Sitzen katapultiert. Die Frauen kreischen besonders schrill und bringen den Busfahrer wieder zur Räson.
Oft bin ich auf meiner Reise einer der ersten gewesen, die Tickets kaufen. Man bekommt dann eine Liste mit den Busplätzen und kann sich einen aussuchen. Ich nehme nie einen mit freier Sicht nach vorne auf die Strasse. Ich weiß schon warum. Was ich nicht weiß macht mich nicht heiß. Besser man sieht gar nicht hin, was auf den Straßen vor sich geht.
Ein weiteres Ärgernis auf den Busfahrten sind die erbärmlichen nigerianischen Schnulzen, die über das Bordvideo in ohrenbetäubender Lautstärke gezeigt, aber von den Leuten heiß und innig geliebt werden. Sogar einen eigenen Kanal gibt es im Fernsehen dafür. Der heißt Africa Magic. Was ist daran bitte schön magic ? Höchstens der Stumpfsinn und der Schmalz, der aus den Geräten tropft. Dagegen hätte "Verliebt in Berlin" echt den Grimme-Preis verdient.
Dieses Mal dauert die Fahrt Kampala - Nairobi nur 13,5 Stunden. 90 Minuten weniger als die Hinfahrt. Immerhin. Völlig gerädert fühle ich mich trotzdem.
Aufbruch: | 02.06.2007 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 26.06.2007 |
Kenia
Uganda
Kongo / Demokratische Republik Kongo