PERU BOLIVIEN CHILE
CON LOS TCHECOS
raus auf La Paz...
...rein ins Hochland
Von La Paz in Richtung Chile faehrt der Bus vorbei an elenden Siedlungen, die sich immer mehr in der endlosen Wueste der Hochebene verlieren. Danach kommen fuer Stunden nur noch Sand, trockene Flusstaeler, Steine und vereinzelte Lamas. Ganz allmaehlich tauchen am Horizont dann die weissen Kuppen der Vulkane im bolivianisch-chilenischen Grenzgebiet auf.
Ich hatte ganz frueh morgens ein Busticket nach Arica in Chile erworben - verblueffenderweise ohne einen einzigen Boliviano dafuer zu bezahlen. Nach 3-4Stunden hat mich der Assi des Fahrers nach vorn geholt und mir einige Haeuser in der endlosen Wueste gezeigt - Lagunas - in dem Nest wollte ich aussteigen. Und ehe ich recht gucken konnte stand ich mit meinem Rucksack am Strassenrand. Allein in dieser gigantischen Landschaft - ich habe mich fuer einem Moment unendlich einsam gefuehlt.
Dann im einzigen Laden im Dorf, das komplett aus Lehmziegelhausern besteht und -wie ich feststellen musste-in dem nicht alle Bewohner Spanisch sprechen, meinen Rucksack abgestellt, Wasser gekauft und ab zum See.
Die Fliegenschisse am andern Ufer - Flamingos
Nach einem ausgiebigen Spaziergang um die See in der brennenden Sonne und 2 Wartestunden mit Keksen und Wasser im Dorfladen kam dann der versprochene Minibus nach Sajama. Und in dem Bus sass schon: eine Horde Tschechen...
Mit denen habe ich dann in Sajama, dem Dorf am Fuss des gleichnamigen Vulkans, Bier getrunken, Lama gegessen und am spaeteren Abend haben die sieben tatsaechlich Slivovitz ausgepackt - selbst importiert.
Der Plan fuer den kommenden Tag war schnell klar: die Tschechen wollten den Sajama besteigen und ich hab mich ihnen angeschlossen, allerdings ohne die Aussicht den Gipfel zu sehen.
Packstation
Nach der Nacht im Dorf - morgens war selbst das Wasser im Klo gefroren - und nachdem ich mich mit meinem "kleinen" Rucksack beihahe laecherlich gemacht habe war mir klar, das ich im Vergleich zu den perfekt ausgeruesteten Tschechen ein Flachlandpilot bin.
Mit 4 schwer beladenen Maultieren und 2 Treibern sind wir dann ins Basecamp gestartet, den Sajama die ganze Zeit im Blick.
komische gruene Steine wachsen hier
Rechts am Fuss des Bergs - das Basecamp
Am Abend hab ich dann zur Belustigung aller die letzten verbliebenen Brocken Tschechisch hervorgekramt und wir haben uns ueber den kleinen Maulwurf, Spebel und Hurvinek, Switchki na Trabant zereimert. Neulich schon, am Lago Titicaca, musste ich mit 2 Amis aus New Jersey feststellen, das so eine Ostblockkindheit ziemlich verbindet. Die beiden kamen urspruenglich aus Russland und der Ukraine.
Als dann die ersten Schneeflocken fielen sind wir alle ins Zelt.
Nudeln, Dosenfleisch und Slivovitz
Morgens musste ich dann die Wasserflasche gegen einen Stein kloppen um Eiswuerfel fuer meinen Coca-Tee zu bekommen. Und mir schweren Herzens eingestehen das ich nicht bis ins fast 1000m hoehere Campo Alto gehen werde. Zum einen war selbst auf 4800m die Nacht extrem frisch, zum anderen habe ich mir vor der Reise geschworen hier keinen Scheiss zu machen...
Trotzdem wars traurig die Sieben mit den angeheuerten Traegern ziehen zu sehen.
morgens mit Kitzel in den Haenden
Tja, dann stand ich also allein im Camp und guckte etwas wehmuetig in Richtung Gipfel. Da hab ich beschlossen zu baden, seit Wochen zum ersten mal und mit heissem Wasser im Ueberfluss. 3 Stunden Marsch direkt durch die Wueste und dann:
Badewannentemperatur
Ihr koennt Euch nicht vorstellen wie gut das tut.
Sajama und Sajama am Abend
Aufbruch: | 02.09.2007 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 25.10.2007 |
Vereinigte Staaten
Bolivien
Chile