PERU BOLIVIEN CHILE

Nachdem die letzten Wochen doch recht spartanisch waren wollte ich's mal so richtig schnike, hab mir in Antofagasta einen Jeep gemietet und bin in die Wueste gegurkt. Anfangs dachte ich das mit den Jeep waer ne Nummer zu gross gewesen, das hat sich aber schnell geaendert. Das Ding sah nach 3 Tagen derart erbaermlich aus das es etwas peinlich war, mit dem schlammverkrusteten und bis in den Innenraum eingestaubten Auto in die AVIS-Station zu fahren. Aber was solls, warum schwatzen die mir auch einen Jeep auf.

Um zum See im Salar de Atacama zu gelangen bin ich stundenlang durch die Wueste gefahren. Unglaublich oede wenn die Sonne fast senkrecht steht. Egal wie schnell ich gefahren bin, der Horizont kommt einfach nicht naeher.

Der See ist nicht so spektakulaer. Richtig schoen sind die Flamingos, wenn sie fliegen, aber ansonsten hab ich mir das beeindruckender vorgestellt. Abgehakt und weiter. In die Berge Richtung argentinische Grenze auf der Suche nach einem Platz zum Pennen.

Auch wenns hier so idyllisch aussieht, nachts friert es hier oben immer. Guckt mal bei dem Lama im Hintergrund, da war morgens um 11 immer noch Eis. Ich hatte mir's etwas ueberoptimistisch auf der Ladeflaeche bequem gemacht, bin dann nach 2-3Stunden auf den umgeklappten Beifahrersitz umgezogen

Nachdem ich mich dann morgens mit einem Prachtfruehstueck und viel heissem Tee wieder aufgetaut habe, bin ich mehr oder weniger frei Schnauze durch die Berge gefahren. Auf Pisten die eher selten Besuch bekommen...

Gegen mittag, nach einem prima Menu del Dia in San Pedro, einer kleinem, von Touristen ueberlaufenen Oase am Rande des Salzsees, hab ich mich dann auf den Weg zu den Geysers de Tatio gemacht. 90Km auf unbefestigter, mal steinig-holperiger, mal zum driften einladender Sandpiste. Nach guten 2Stunden war ich ziemlich fertig. Hat sich aber gelohnt, schliesslich wollte ich dort die Nacht verbringen um die Geysire bei Sonnenaufgang zu sehen.

Lustiges gefuehl im Schlafsack zu liegen und rings herum Gezisch und Geblubber - es klingt als wuerden Eier gekocht. In der frostigen Morgenluft kondensiert der Dampf dann besondere eindrucksvoll - bei meiner Ankunft am heissen Nachmittag war davon nicht viel zu sehen. Wenn dann noch die Sonne flach ueber das Geysirfeld scheint - hach is das schoen.

Manche Eruptionen werfen auch fluessiges Wasser aus, dessen Tropfen dann das Licht brechen und in allen Regenbogenfarben glitzern. Ich bin gespannt auf die Fotos. Ueberhaupt hat sich da so einiges auf Film angesammelt, Sternhimmel, bei Nacht mit vom Mond beleuchteter Bergkette, fliegende Flamingos, das wird noch ne hoffentlich schoene Ueberraschung.

Um den Ausflug in die Atacama dann komplett zu machen bin ich die selbe Piste nach San Pedro zurueck gehoppelt, hab mich in dem Nest ueber eine Stunde nach einer Tanke durchgefragt und bin dann ins das Valle de la Luna gefahren. Da siehts nicht nur aus wie auf dem Mond, da gibts auch genauso wenig Leben. Ich hab noch nie eine so tote Landschaft gesehen.

Jetzt sitze ich schon wieder in Antofagasta, hab mein Paeckchen frisch gewaschener Waesche abgeholt und werde gleich ein Huehnchen essen gehen, eh heute Abend der Bus Richtung Santiago faehrt.
Ich habe mich entschieden 2Wochen eher als geplant nach Deutschland zurueckzukommen, will Frau und Kind einfach nicht so lang auf mich warten lassen