PERU BOLIVIEN CHILE
DUENNE LUFT
Auf der Flucht aus Lima. Ich hab mir ein Busticket gekauft und fahre auf der Panamerikana nach Norden, zuerst vorbei an elenden Vororten mit Wellblechsiedlungen und im Abfall wuehlenden Menschen. Dabei bekomme ich mein Mittagessen von der Busgesellschaft serviert - sehr komisches Gefuehl. Dann geht es durch die endlose Kuestenwueste am Pazifik entlang, 8 Stunden braucht der Bus fuer 400km nach Huaraz.
Panamericana Norte
Nach der Haelfe der Strecke zweigt eine Strasse nach Osten in die Kordilleren ab und windet sich ueber einen 4100m hohen Pass. Als ich ankomme ist es bereits dunkel. Also nix zu sehen von den Bergen - und ich schon neugierig auf den Sonnenaufgang.
Huaraz am Morgen, Blick vom Balkon
Huaraz ist, auch wenns hier nicht so aussieht, eine Stadt mit 100.000 Einwohnern. Nicht allzu huebsch, dafuer aber herrlich gelegen. Im Osten die Cordillera Blanca, gegenueber die Cordillera Negra und mit einer Hoehe von 3.200m ganz gut zur Akklimatisation geeignet.
Dafuer hab ich mich 3Tage im Umland HERUMGETRIEBEN (Ola Norbert). Die Huegel der Umgebung werden von sehr einfach lebenden Andenbauern genutzt, neben den Wegen plaetschert oft ein kleiner Bach, von dem Bewaesserungskanaele zu kleinen, terrassierten Feldern abzweigen. Grad ist Erntezeit, Inkafrauen werfen auf grossen Tuechern Getreide und Reis in den Wind um die Spreu zu trennen. Daneben grunzt genuesslich ein Schwein im Schlamm. In kleinen Gaerten werden Tomaten, Avokados, Bananen und sogar Mangos angebaut. Zusammen mit Maisfladen morgens auf dem Markt gekauft ein praechtiges Fruehstueck!
Inkaruinen im Umland - und ein Knirps als Fremdenfuehrer
Gegenverkehr
Fuer den Rueckweg vom Wandern hab ich mir meist ein Collectivo geschnappt, die Dinger fahren fast ueberall wo der Weg breit genug fuer ein Auto ist. Der Fahrer hupt einfach jeden an der am Wegesrand steht, und Platz ist IMMER!
Stau - natuerlich auch mit viel Gehupe
Spaeter sitzte ich dann mit 5 nach Milch, Kaese und Tieren riechenden Inkafrauen im Bus. Nachdem sie buendelweise Brennholz und Berge fuer mich nicht identifizierbaren Gruenzeugs auf dem Dach verstaut haben kichern sie sich schlapp ueber den Gringo im Bus.
Das Verabschiedungskomitee fuer die Frauen aufm Weg zum Markt
Meerschwein wollte ich ja schon immer mal probieren - manche Leute wuerden gar behaupten ich sei nur deswegen hier. Zukuenftig nehm ich wieder Huhn, das hier herrlich saftig gegrillt auf den Tisch kommt. Mehrschwein ist eigentlich pikanter, nur leider so zaeh, das ich versucht war das halbe Tierchen im Ganzen runterzuwuergen. Das Essen insgesamt ist gut hier, einfach, derbe und so genau richtig nach ner Wanderung. Vor vielen kleinen Gaststuben steht ein Grill, darauf kommt alles was hier an Tieren so gehalten wird. Dazu Kartoffeln, die hier richtig lecker sind, und verschiedene Sossen aus Erdnuessen, Chillis, sauren Zwiebeln und Undefinierbarem, aber allesamt prima.
Huaraz am Abend
Huaraz geht mir allmaehlich auf den Keks, ich brauch was idyllischeres, ruhigeres. Deshalb mach ich noch einen Ausflug von hier aus, dann geht es weiter nach Yungay, ca.30Km nordlich. Vorher will ich aber noch die groesste Bromelie der Welt sehen.
Bis 12m hoch und fast ne Ananas - Puya Raimondii
Nach der Besichtigung dieser huebschen Blume gehts weiter auf ner groben Schotterpiste in Richtung Pastoruri-Gletscher. Vorbei an traumhaten Panoramen schraubt sich der Bus keuchend in Serpentinen immer hoeher.
Der Ausflug war eine organisierte Tour, zu meinen Erstaunen fast ausschliesslich von peruanischen Touristen gebucht. Die einzigen Gringos: ein Tscheche und ich. Wir wurden dann am Fusse der Gletschers ausgeladen, auf ca 4600m. Noch einen Mate de Coca am Stand einer alten Frau und dann gute 2Stunden Zeit fuer den Gletscher.
Der Pastoruri-Gletscher
ICKE AUF 5.240m
Verblueffenderweise gings mir auf dem Weg zum Gletscher und auch danach richtig gut. Die Tage zuvor hatte ich leichte Anzeichen von zu duenner Luft, was sich bei mir wie ein leichter Kater anfuehlt - ganz ohne Bier.
Mittlerweile bin ich schon in Yungay.In meiner Pension wird im Hof, und an den grenzt mein Zimmer, die Waesche von Hand gewaschen und Kartoffeln werden in der Sonne getrocknet. Also alles ganz gemuetlich hier. Ab morgen will ein einen 4taegigen Treck in die Berge machen, mit Rucksack und Zelt. Meine Spritflasche hab ich vorhin an der Tanke auffuellen lassen, damit es unterwegs auch was Warmes zwischen die Zaehne gibt.
Aufbruch: | 02.09.2007 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 25.10.2007 |
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Bolivien
Chile