PERU BOLIVIEN CHILE

Zuerst dachte ich ja das ich die letzte Woche einfach verdaddeln werde, dann aber wars mir doch leid um die Zeit hier. Also bin ich von Puerto Montt mitm Bus nach Castro gefahren, der Inselhauptstadt von Chiloe.

Chiloe ist Chiles groesste Insel -mal von Feuerland abgesehen- und erinnert so vorgelagert im Pazifik etwas an Irland. Huegel, Seen, Wiesen mit Schafen drauf, alles ist gruen und nass. Ich kam abends gegen 8 von Castro aus in Cucao an, einem kleinen Nest an der wilden Westkueste, direkt am Nationalpark. Hier hat man wirklich das Gefuehl am Ende der Welt gelandet zu sein. 2 private Unterkuenfte, ein kleiner Laden, ne Kirche und 2 Duzend Haeuser. Und Regen.

Is auch huebsch wenn der Regen so aufs Wellblechdach trommelt, und das hat er eigentlich unentwegt, ausgiebig, mal mit und mal ohne Wind. Nachts kam dann meist noch Sturm dazu und das Haus hat mich in den Schlaf gewiegt...

Ich hatte mir eigentlich vorgenommen ein Hottehueh zu mieten und ueber die Insel zu galoppieren. Statt dessen bin ich fast den ganzen Tag im Bett geblieben, das war der waermste Platz. Heitzung gabs nicht. Warmes Wasser auch nicht. Aufgestanden bin ich nur um aufs Klo zu gehen - und das ziemlich haefig. Holt mich doch nach 7Wochen Suedamerika noch die Scheisserei ein. Dazu ne feine Erkaeltung, genau der richtige Platz um krank zu werden.

Nach 2weniger angenehmen Naechten war mir dann klar das das mit dem Nationalpark nix wird. Selbst wenn ich fit gewesen waere - hier ists zu der Jahreszeit ziemlich kalt und nass. Die Gegend ist schon so weit suedlich, das ich ziemlich deutlich gemerkt habe das ich noch vor der Saison unterwegs bin. Urspruenglich wollte ich ja noch weiter nach Sueden, die Carretera Austral runter bis nach Feuerland. Bin mir garnicht sicher ob das so erfreulich geworden waere.

So dick wie moeglich eingapackt - mit 2Hosen, die Socken doppelt, 2Pullovern und 3Jacken - bin ich von Cucao wieder nach Castro, um mir dort den naechsten Bus zurueck nach Puerto Montt zu schnappen. Vorher hab ich noch einen Bummel im Hafen gemacht und mir da wieder mal einen Pulli gekauft.

In Puerto Montt bin ich dann direkt in ein etwas besseres Hotel eingeflogen und habe mich fuer mindestens 1Stunde unter die heisse Dusche gestellt, bin danach wieder ins Bett gestiegen und hab vor der Glotze den Tag verdoest. Dummerweise war ich der Meinung, meine Verdauung waere schon wieder ok und hab ordentlich hingelangt. Ein halbes Brotchen mit Tee waere wohl besser gewesen...

Trotzdem war ich am nachsten Tag wieder soweit hergestellt das ich mich abends in den Bus nach Santiago gesetzt habe. 13Stunden und ich war zurueck im Sommer!

Ist ne schoene Stadt, noch ists nicht zu heiss, aber tagsueber gibts TShirt-Wetter. Die Innenstadt ist groesstenteils Fussgaengerzone mit einem Laden am Naechsten, auf der anderen Flussseite (naja ist mehr ein Bach) schliesst sich Bellavista an, ein richtig huebsches Ausgehviertel.

Die letzten 2 Tage hab ich jetzt noch mit Essen, Schlafen und durch die Stadt Strolchen vertroedelt, heute am Abend geht der Flieger. Dann dauerts nicht mehr lang und ist sitze wieder in Berlin.

Wird sicher etwas komisch am Anfang, das war doch ne richtig lange Zeit hier. Aber angenehmerweise empfinde ich grad garkeie Wehmut das die Reise vorbei ist, schoen wars, aber ich freu mich nun sehr auf zu Hause. Und da geht schliesslich die Reise weiter, bin gespannt was die Zukunft so bringt.

Schoen wars auch Euch hier immer was erzaelen zu koennen. War ja sonst keiner da Bin selber etwas ueberrascht wie viel hier zusammen gekommen ist, ich bin ja eher nich so der Tagebuch-Typ. Und alles was hier noch nicht steht gibts bald live und in Farbe.

Bis dahin: GRUETZI AUS CHILE!