DiDas Thailandreise
Die Reise: Krabi, Ao Nang
Dini, 27.11.07: Hier noch die versprochenen Ergaenzungen zum letzten Kapitel:
Zum ersten Tag in Krabi habe ich noch eine kleine Begebenheit vergessen zu erwaehnen und zwar unseren Reifenplatzer. Wir wollten des Abends schon mal schnell die etwa 20 Km nach Ao Nang fahren, um die dortigen Straende zu checken. Kurz vor Erreichen des Zielortes aber passierten wir eine Baustelle und mussten so ueber eine ueble Sandpiste fahren... Naja, und dort lag dann irgendwie ein dicker Eisennagel herum, der sich dann heimtueckisch in unser Hinterrad gebohrt hat. Es kam gerade die Daemmerug auf und da standen wir nun mitten an der Landstrasse und machten erstmal dicke Backen. Einige Thais hielten dann auch gleich an und fragten nacheinander, ob wir ein bisschen Benzin braeuchten. Beim Reifen konnten sie uns aber leider nicht weiterhelfen. Es nuetzte alles nichts, wir mussten schieben. Ein paar hundert Meter weiter waren einige Gebaeude zu sehen und moeglicherweise konnte man uns ja dort irgendwie weiterhelfen oder wir faenden zumindest ein Telefon, um die Mopedvermietung zu kontaktieren.
Da wir uns einem muslimischen Dorf naeherten, erhob sich kurze Zeit spaeter ueber diverse Lautsprecher der arabische Singsang des oertlichen Muezzins und ich dachte schon: 'Mist, jetzt sind auch noch alle beim Gebet.' Gleich an einem der ersten Haeuser fanden wir dann aber eine Werkstatt, wo man uns nach einer Weile der Erklaerungen mit Haenden und Fuessen (es sprach wieder keiner Englisch, mein Thai ist noch nicht so gut und mein Arabisch wohl ein anderer Dialekt und zudem etwas eingerostet ) auch nicht so recht helfen konnten. Aber wir waren sofort das Dorfgespraech. Nacheinander konnte man beobachten, wie die Story ueber unsere hilflosen Gestalten mit einem platten Mopedreifen die Runde machte und immer wieder Thais aus ihren Haeusern kamen und uns belustigt musterten. Jedenfalls schwang sich kurze Zeit spaeter einer der Thais auf sein Moped und entschwand in der Dunkelheit. Nach zehn Minuten kam er in Begleitung eines weiteren Dorfbewohners auf einem Moped zurueck und dieser erklaerte uns dann mit Gesten, dass wir ihm folgen sollten. Er schwang sich auf unser Moped mit dem Platten und bedeutete mir, dass ich seins nehmen solle. Ich sage euch, dass war ein leckeres chromblitzendes Maschinchen,- irgendwie auf old school gemacht, aber doch modern. Wir fuhren zu seiner Werkstatt, vor welcher auch noch etliche juengere Thais herumlungerten und uns amuesiert betrachteten.
Jedenfalls, 10 Minuten spaeter, hatte der Mechaniker den Schlauch gewechselt und praesentierte uns die horrende Rechnung von 120 Baht (als etwas mehr als zwei Euro)... Und wir hatten schon was weiss ich fuer eine Summe erwartet. Wir haben uns ganz artig bedankt und fuhren auch noch mal bei der anderen Huette vorbei und verabschiedeten uns. Wir waren jedenfalls angenehm ueberrascht, wie freundlich und hilfsbereit die Leute gewesen waren, obwohl wir uns kaum verstaendigen konnten. Und auch die Rechnung war sicher ein absoluter Thai-Freundschaftspreis, denn sonst hoert man schon oefter, dass Auslaender schnell mal das drei- bis zehnfache der ueblichen Rechnung bezahlen duerfen.
Aber die eigentlich Ergaenzung zu Ao Nang fehlt ja immer noch, also... Nach Shell Beach und den nichtbewunderten versteinerten Fossilien fuhren wir weiter nach Ao Nang, welches ein aufstrebendes Touri-ziel ist und laengst vom Pauschaltourismus einkassiert wurde. Demenstprechend waren hier auch die ganzen Lacoste- und RayBan-Typen unterwegs und hatten vor allem die Haare schoen. Der Strand war zwar huebsch, aber Himmel und Volk unterwegs und ein Laden nach dem anderen. Nach einem kurzen Badenstopp und einem Bummel an der Strandpromenade hat uns dann auch nichts mehr gehalten und wir sind ein Stueck dorthin weitergefahren, wo sich fast ausschliesslich Thais herumtrieben. Dort ging es dann auch wesentlich entspannter zu und wir liefen bei Ebbe zu einigen Karstfelsen, welche bei Flut nur schwer erreichbar gewesen waeren. Muschelnsammelnd vertrieben wir unsere Zeit und ueberboten uns gegenseitig mit immer huebscheren Exemplaren. Und etwa eine Stunde waren wir damit beschaeftigt einen Einsiedlerkrebs aus einer besonders schoenen Muscheln in eine gleich grosse, aber aus unserer Sicht weniger huebscheren Behausung umzusiedeln. Ihr koennt euch vorstellen, dass es gar nichts so einfach war, den hartnaeckigen Krebs aus seiner schuetzenden Wohnung herauszuekeln, ohne dem Tier zu schaden. Irgendwann hatten wir ihn dann soweit und ich zog ihm schnell die schoene Muschel weg, waehrend Dani ihm die andere, haesslichere, hinschob. Er krabbelte dann auch gleich panisch hinein und lief, wahrscheinlich (wenn auch fuer uns nicht hoerbar) auf das Uebelste fluchend, schnell von uns wahnsinnigen Menschen weg.
Nach einem zauberhaften Sonnenuntergang am Strand fuhren wir nach Krabi zurueck.
Schnell duschen, was essen und hin zum Pier, weil das Loi Krathongfest anstand, von dem uns schon einige Thais freudestrahlend erzaehlt hatten. Nun ja, die Thais waren auch tatsaechlich zahlreich versammelt und bastelten in vielen Gruppen irgendwelche Blumengestecke mit Kerzen und Raeucherstaebchen darauf, die sie dann feierlich zum Hafen brachten und im Fluss auf die Reise schickten. Ganz augenscheinlich schien dieses Ritual eine Menge Glueck fuer die Zukunft zu versprechen,- anders koennen wir uns diese Hingabe kaum erklaeren. An anderen Stellen wurden irgendwelche Fluglampignons aufgestellt, mit heisser Luft gefuellt und in den vollmondklaren Nachthimmel entlassen. Ganz ehrlich, es war sehr huebsch anzuschauen, aber so wie die Thais hat uns das Fest definitiv nicht vom Hocker gerissen.
Ein neuer Tag... Wir hatten ein Ziel, aber lange nicht den entsprechenden Weg dazu gefunden. Nichstdestotrotz fuhren wir stundenlang durch landschaftlich sehr schoene Gegenden der Provinz Krabi und fanden schliesslich spaeter auch unser eigentlichen Zielpunkt,- den Naturlehrpfad Tha Pom. Von dieser Unternehmung hatten wir dann letztlich doch Abstand genommen, weil alle Beschreibungen ausschliesslich auf Thai waren und der Informationsgehalt dementsprechend gen Null tendiert waere.
Aufs Moped und weiter ging die Fahrt nach Klong Muang, wo sich laut Reisefuehrer ein toller Strand befinden sollte. Eine Stunde spaeter hatten wir dann zwar Klong Muang gefunden, nur von dem wunderschoenen Strand keine Spur. Wir haben uns dann auch gar nicht laenger dort aufgehalten und sind gleich weitergefahren, vorbei an huebschen Landschaften, Luxusresorts und Baustellen fuer Luxusresorts. Auf einmal ein kleines Schild "Beach", scharf gebremst und eingebogen. Vor uns lag ein super Strand, faktisch menschenleer. Wir liefen an den fetten Luxusrentnern, die im abgezaeunten Bereich ihres Resorts eingesperrt in der Sonne brutzelten, vorbei bis wir diesem Bereich hinter uns gelassen und den Strand voellig fuer uns allein hatten,- von den vielen scheuen Krabben, die ums uns herumwuselten mal abgesehen. Wir haben gebadet, in der Sonne gechillt, die Krabben beobachtet, wieder gebadet, in der Sonne gelegen und Krabben beobachtet und so weiter... Zwischendurch haben wir dann aber auch mal ganz Extreme-Muschel-Sammling eingestreut und ein paar sehr schoene Exemplare fuer zu Hause eingesackt. Wir blieben bis zum Sonnenuntergang und machten uns dann auf nach Hause.
Irgendwie wollte die Kuh keine Auskunft nach dem Weg erteilen,- dafuer aber kuscheln (auf Kuhart allerdings).
Aufbruch: | 09.11.2007 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 04.12.2007 |