DiDas Thailandreise
Die Reise: Kanchanaburi
Dini, 18.11.07:
Puh... wir haben es doch tatsaechlich geschafft. Fix und fertig nach 11 Stunden Busfahrt sind wir in der Provinz Kanchanaburi eingetroffen. Fuer die nicht so geschichtsbewanderten Leser: Hier befindet sich der River Kwai, an welchem sich waehrend des Zweiten Weltkrieges die furchtbaren Ereignisse zugetragen hatten, welche als Vorlage fuer den weltberuehmten Film "Die Bruecke am Kwai" dienten. Ironischerweise wurde der Film aber in Sri Lanka gedreht,- aber das nur so nebenbei.
Jedenfalls sind wir um 9 Uhr in Sukhothai gestartet und konnten uns nicht beklagen. Wir fuhren in der ersten Klasse eines modernen Reisbusses und hatten daher allerlei Vorzuege zu geniessen. Gegen 16 Uhr hielt dann der Bus einfach mitten auf dem Highway und die Stewardess bedeutete uns, dass hier Ayutthaya sei und wir aussteigen muessten. Ratlose Gesichter auch bei den anderen zwei Europaern, aber anderseits waren wir auch froh, den Bus verlassen zu koennen. Draussen erwartete uns dann schon ein breit grinsender Thai und erklaerte, dass er das Taxi sei und uns ins Zentrum bringen koennte. Nach kurzen Verhandlungen schien es beschlossen, dass die zwei Spanier und die drei hinzugekommenen Franzosen zum gewuenschten Guesthouse gebracht und wir am Busbahnhof abgesetzt wuerden. Ich durfte mit dem Gepaeck und zwei weiteren Kerlen hinten auf der offenen Pritsche Platz nehmen und los ging die Fahrt. Natuerlich brachte er uns alle zum Guesthouse und verstand kaum noch Englisch, als es um die Frage nach dem Busbahnhof ging. Nachdem wir kurz davor waren, ihn am naechsten Ast aufzuknuepfen und eine Thai vom Guesthouse unser Anliegen klar und deutlich uebersetzte, brachte er uns dann doch noch widerwillig zu unserem Ziel.
Dort quatschte uns auch gleich der Fahrer des ranzigsten Busses am Ort an und fragte: "Where will you go?" Wir erklaerten uns und unsere schlimmste Befuerchtung wurde wahr: Es war tatsaechlich unser Bus. Irgendwie haben wir diese eineinhalbstuendige Fahrt dann ueberstanden und gelangten nach Suphan Buri, wo unser Anschlussbus auch schon wartete. Dieser war offensichtlich ebenfalls von der "Never-Come-Back"- Buslinie und die Fahrt sollte auch noch einmal zweieinhalb Stunden dauern.
Voellig fertig mit den Nerven war natuerlich auch noch unser aus dem Planet auserwaehltes Guesthouse geschlossen und auch die naechsten vier waren ueberfuellt und somit nicht zugaenglich. Wir fanden dann schliesslich noch einen Pfahlbau direkt ueber dem Kwai und auch wenn es sicher nicht das Nonplusultra war, checkten wir ein.
Morgen bricht ein neuer Tag an und der kann ja nur besser werden, als der heutige. Wir halten Euch auf dem Laufenden und schalten Sie wieder ein, wenn es heisst: "Dini und Dani allein in Thailand"!
Dini, 19.11.07: Die Nacht im Pfahlhaus ueberm Kwai war dann irgendwie doch nicht so romantisch, wie man zuerst haette annehmen koennen. Das Gebaeude bestand ausschliesslich aus zusammengenagelten Brettern und die Fenster waren lediglich mit einem Moskitonetz versehen und es pfiff ordentlich der Wind durch. Irgendwann mitten in der Nacht wurde ich dann wach, weil ich seltsame Geraeusche hoerte: kurze Klopfgeraeusche wechselten sich mit eigenartigen Zischlauten ab. Noch waehrend ich darueber gruebelte, welches eigenartige Tier dies sein mochte, fluesterte Dani angsterfuellt: "Da draussen ist was an unserem Bungalow und will hinein." Benommen starrte ich den gemeingefaehrlichen Danschling an und wusste nicht so recht, was ich entgegnen sollte. Dani erklaerte schliesslich, dass irgendetwas von draussen an den Brettern unterhalb des Fensters gekratzt habe. Die ungewoehnlichen Zischlaute und das Klopfen aber stammten von ihr. Sie hatte damit das unheimliche Wesen aus dem Sumpf vertreiben wollen. Nun ja... Das Kratzen kam nicht wieder, aber ich konnte dann auch nicht mehr wirklich schlafen. Draussen regnete es und der Wind hatte sich in einen ordentlichen Sturm gewandelt, so dass uns die Gardinen nur so um die Ohren flogen.
Nach dieser abenteuerlichen Nacht beschlossen wir jedenfalls das Guesthouse zu wechseln und fanden nach einigen Versuchen tatsaechlich ein kleines Schmuckstueckchen, was nich eben in die Budgetkategorie fiel, aber immer noch durch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhaeltnis bestach.
Das Wetter hatte sich nicht wirklich verbessert,- den ganzen Tag ueber war mit Regenschauern zu rechnen, so dass wir die Tour in einen der Nationalparks mit den groessten Wasserfaellen Thailands aufschoben. Und weil der Mr. Keele in mir nicht ohne einen heissen Ofen unter dem Hintern leben kann, besorgten wir uns wieder ein Moped und fuhren zur Bruecke am Kwai. Die Bruecke selbst ist recht unscheinbar und auch nur noch in Teilen original. Dafuer war die Landschaft in der Naehe umso schoener und wir liefen etwas abseits der Touristenpfade.
Danach fuhren wir zurueck in die Stadt und besuchten den groessten von drei War Cemeteries. Hier liegen tausende allierte Soldaten begraben, welche den Ereignissen am Kwai zum Opfer fielen. Die Gestaltung des Parks war schoen, ja fast schon feierlich und wenn ich da so an unsere zum Teil sehr heruntergekommenen Soldatenfriedhoefe in Europa denke, so war der Unterschied schon gewaltig. Peinlich.
Tja, sonst gibt es nichts Bahnbrechendes zu erzaehlen,- wir haben wie immer hervorragend gespeist und sind umherspaziert. So hoffen wir mal, dass morgen das Wetter besser wird und wir einen weiteren Ausflug unternehmen koennen.
Seid alle lieb gegruesst und bis spaeter!
Aufbruch: | 09.11.2007 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 04.12.2007 |