Languedoc-Roussillon - architektonische Schätze

Reisezeit: September / Oktober 2007  |  von Herbert S.

Montpellier

Bildmontage einiger Fotos des Aquäduktes mit dem ungewöhnlichen Wassertum

Bildmontage einiger Fotos des Aquäduktes mit dem ungewöhnlichen Wassertum

Im 17. Jahrhundert entstand der Aqueduc de Saint-Clément , der sich über 800 m im Stadtviertel Les Arceaux erstreckt. Er brachte Wasser von der 14 Kilometer entfernten Quelle St. Clément in die Stadt. Der Aquädukt füllte einen Wassertank nahe dem Triumphbogen, von wo aus Springbrunnen und öffentliche Wasserentnahmestellen befüllt wurden.

Wir wählten diesen Standort (großer Parkplatz unterhalb des Aquäduktes) als Ausgangspunkt unserer ganztägigen Besichtigungstour, da wir den in einem interessanten Artikel gemachten Vorschlag eines Rundganges 'nacharbeiten' wollten.

eleganter Wasserturm - Blick auf die Cevennen im Norden

eleganter Wasserturm - Blick auf die Cevennen im Norden

Am Place du Peyrou, angelegt zu Ehren des Sonnenkönigs Ludwig XIV., liegt der in allen Bereichen eigenartige Wasserturm. Selbst aus der Nähe ist er als solcher kaum zu erkennen.

Place du Peyrou - am Nordrand der Stadt

Place du Peyrou - am Nordrand der Stadt

Arc de Triomphe - 1693 zu Ehren Ludwigs XIV. erbaut

Arc de Triomphe - 1693 zu Ehren Ludwigs XIV. erbaut

Geht man vom Place du Peyrou aus unter dem Triumphbogen hindurch, gelangt man zur 'provinziell-pompösen' Rue Foch, die im Zuge der großen urbanen Neustrukturierung im 19. Jh. von Osten nach Westen in die Altstadt vorangetrieben wurde.

Palais de Justice - 1853 errichtet

Palais de Justice - 1853 errichtet

Kathedrale St-Pierre - ehemalige Kapelle des Kolleg St-Benoit (14. Jh.) - im 16. Jh. zur Kathedrale erhoben

Kathedrale St-Pierre - ehemalige Kapelle des Kolleg St-Benoit (14. Jh.) - im 16. Jh. zur Kathedrale erhoben

medizinische Fakultät -

medizinische Fakultät -

Nicht weit entfernt liegt die Cathedrale St-Pierre. Sie wirkt fast wie eine Festung.
Direkt nebenan liegt die medizinische Fakultät der Universität. Da die beiden Gebäude miteinander verbunden sind, vermutet man dort eher ein Bischofspalais in der eleganten Fakultäts-Fassade.

Portalvorbau - eine Besonderheit

Portalvorbau - eine Besonderheit

Die Kathedrale ist zwar im gotischen Stil erbaut, sie erinnert aber trozdem an einschiffige romanischen Kirchen des Küstenstreifens.
Eine Besonderheit stellt der Portalvorbau mit zwei kleinen Türmen aus dem 14. Jh. dar. Sie sind mit der Fassade über ein Gewölbe verbunden.

Place de la Canourgue

Place de la Canourgue

Wir folgen dem Vorschlag von Michelin über schöne lauschige Plätze im Centre Historique,

Préfecture

Préfecture

überqueren an der Prefecture die hier geschäftige Rue Foch und statten - wie immer - der Markthalle einen kurzen Besuch ab.

Entenschenkel stehen im eigenen Fett

Entenschenkel stehen im eigenen Fett

Danach schlagen wir uns in die engen Gassen des alten Montpellier. Seit dem Mittelalter scheint es hier ums Geld zu gehen. Von außen 'zugeknöpft' gibt es eine Vielzahl prächtiger Stadtpaläste, die das Viertel prägen.

Exemplarisch soll einer der Innenhöfe
genauer dokumentiert werden.

Exemplarisch soll einer der Innenhöfe
genauer dokumentiert werden.

Einen Blick auf die Fassaden und in die schmucken Innenhöfe lohnen insbesondere bei
Hôtel de Jacquet de Bray mit gotischen Fragmenten (14. Jh.)
Hôtel des Trésoriers de la Bourse aus dem 17./18. Jh.,
Hôtel des Trésoriers de France
Hôtel de Varennes (11)
Die Adressen der Prachtbauten sind dem Dumont zu entnehmen.

Daß Montpellier eine Stadt mit Sinn für Kunst ist, belegt die umfangreiche Sammlung im Musée Fabre.

'antikes' Antigone-Stadtviertel

'antikes' Antigone-Stadtviertel

Moderne Architektur kann man im Neubauviertel 'Antigone' bewundern: Eine über 2 km lange Prachtstrasse mit Sozialwohnungen - in Skelettbauweise erstellt, wie manch tristes Stadtviertel anderer Städte - diesmal aber mit viel Aufwand an 'antiken' Motive 'verziert'.
"Der clevere Bürgermeister und sein geschichtsbewußter Architekt nannten das Ganze »Antigone« und schenkten mit jener auf alt getrimmten Neubausiedlung der Stadt das, was ihr die Geschichte verwehrt hatte: ein Stück Antike." (Dumont)

Olympia-Schwimmbad

Olympia-Schwimmbad

In diesem auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne errichteten Stadtviertel befindet sich auch das ultranmoderne Glasgebäude des Olympia-Schwimmstadions.
Moderne Verkehrsmittel verbinden im Ringverkehr den gesamten autofreien Komplex. (Autos können nur zu den unterirdischen Parkplätzen - für Anwohner? - gefahren werden.)

l'Opéra

l'Opéra

Gleichen Weges zurück zur Place de la Comédie und man ist wieder auf einer französischen Prachtstrasse mit eben solchen Bauten - wie Opera und Kaufhäusern.

Kaufhäuser an der Place de la Comédie

Kaufhäuser an der Place de la Comédie

Place St-Come mi der Industrie- und  Handelskammer im Hintergrund

Place St-Come mi der Industrie- und Handelskammer im Hintergrund

Über die Place St-Come geht es allmählich zurück zum Parkplatz,

St-Roch - erbaut 1860, aber niemals vollendet

St-Roch - erbaut 1860, aber niemals vollendet

doch die unvollendete Kirche St-Roch und die sie umgebenden kleine Plätze legt uns noch einmal der Michelin-Artikel ans Herz.

man kann eine schlichte Fassade auch anders gestalten!

man kann eine schlichte Fassade auch anders gestalten!

alte Bauten enthalten z.T. noch Spolien

alte Bauten enthalten z.T. noch Spolien

oder kleine 'antike' Anbauten

oder kleine 'antike' Anbauten

Todmüde schleppen wir uns zum Auto, ausser einer kurzen Snackpause waren wir wieder einmal unermüdlich unterwegs.
Dafür lassen wir uns dann aber abends mit einem Mehrgängemenu verwöhnen.

© Herbert S., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mehr als tausend Jahre Geschichte haben ein einzigartiges Erbe hinterlassen: Festungen - im Vauban-Jahr 2007 besonders unterstrichen, Klöster von der Früh- bis zur Spätromanik und das kolossale Bauwerk des von König Ludwig des XIV. in Auftrag gegebenen Canal du midi. Ein reiches Programm für die Herbstferien.
Details:
Aufbruch: 23.09.2007
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 07.10.2007
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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