Indiens Norden

Reisezeit: November / Dezember 2007  |  von Constanze Klug

1.12. Von Mandawa nach Bikaner

Der Plan: Mr Jay bei Laune halten (bloss keine bad vibes im Urlaub), aber in Zukunft trotzdem reelle Preise fuer die Unterkunft bezahlen. Ich uebernehme die Verhandlungen, denn auch Doris bescheinigt mir mehr diplomatisches Geschick als ihr selbst. Sie ist dafuer immer sehr erfolgreich beim Feilschen ...

Ich erklaere Mr Jay also, dass das Hotel zwar grossartig, aber irgenwie zu teuer war. So nach dem Motto "diese Hoteliers heutzutage ..." Und dass wir ab jetzt gern die Hotels ausprobieren moechten, die in unserem "German Lonely Planet" empfohlen sind und ihm heute Abend dann eines mitteilen. Was bleibt dem armen uebrig als "no problem" zu murmeln.

Unterdessen haben wir Mandawa besichtigt. Wie im Mittelalter fuehlt man sich hier. Alles sehr geruhsam, hie und da ein schoen bemaltes halb zerfallenes Haweli (das sind die alten Kaufmannshaeuser, typisch fuer Rajasthan), Ochsenkarren, Kamele ... Wunderbar!

Dann geht es auf Tour Richtung Bikaner. Davor wollen wir einen Abstecher zum beruehmt beruechtigten Rattentempel machen. Dem einzigen seiner Art weltweit. Sensationsgeil stelle ich mir miefige Tempelkammern vor, in denen es vor Ratten nur so wimmelt. Keinen Schritt kann man gehen und schon gar nicht barfuss. Der Gestank erst ... Wie so oft ist die Wirklichkeit weit weniger dramatisch. Ratten bevoelkern zwar in der Tat den Tempel, aber gehen kann man gut. Und es stinkt nicht mehr als ueblich. Die Ratten hier sollen Glueck bringen. Dabei koennten sie selbst welches brauchen. Einige sind in ganz schlechtem Zustand, einige auch schon tot ... Wenn man weisse Ratten sieht, hat man das grosse Los gezogen, das sind die Jackpot-Exemplare. Wir sehen gleich zwei .

Weiter geht es durch die Wueste Thar, die hier noch sehr bewachsen ist. Vorbei an kreisrunden Lehmhuetten mit Zipfelmuetzendach. An Kamelkarren. Lustigen Voegeln. Antilopenartigen Huftieren. Beschallt von Mr Jays Ethno-India-Gedudel, das man sicher nur genau vor dieser Kulisse hoeren kann. Dann aber klingt es grossartig.

Reise-know-how empfiehlt das Harasar Haveli in Bikaner. Wir handeln 400 pro Nacht aus. Aber nur unter dem Siegel der Verschwiegenheit, die anderen Gaeste zahlen anscheindend mindestens 450. Mr Jay tut beeindruckt. Das Hotel ist wirklich gut, das beste bisher. Und im Roof-Top-Restaurant gibt es lecker Essen. Was will man mehr?!

© Constanze Klug, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Drei Wochen lang Delhi, Rishikesh, Rajasthan. Oder so aehnlich
Details:
Aufbruch: 24.11.2007
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 15.12.2007
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Constanze Klug berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.