Elefanten, Tiger & Heilige Kühe ...

Reisezeit: Januar - März 2008  |  von Kerstin und Holger

Indien: Jaipur

Tag 1

Noch ganz verschlafen steigen wir um 6 Uhr morgens in unser Taxi zur Sarai Rohilla Train Station, wo unser Zug um 7:30 Uhr abfahren soll. Der Zug steht schon bereit und unsere Namen auf der Liste vor unserem Abteil, wunderbar. Wir haben 2. Klasse gebucht, dass heisst zwei gegenueberliegende Baenke wo jeweils drei Leute sitzen koennen. Wir teilen unser "Abteil" mit zwei Familien und sind somit zu zehnt auf den 6 Plaetzen. Aber die Kinder sind extrem suess und brav. Zwischendurch wird mal das Mittagessen ausgepackt, da Inder es sich nicht wirklich leisten koennen, im Zug essen zu kaufen, obwohl das eigentlich sehr billig ist (35 Rs fuer ein Menue = 60 Cent). Wir halten die 5 Stunden Zugfahrt mal wieder mit Keksen und Chips durch Die Landschaft wandelt sich von Dehli Stadt zu Delhi Slums (kilometerweit) und weiter zu gruenen Felder und am Ende unserer Fahrt in Steppe mit Dornbusch, noch keine Wueste in Sicht.

Endlich in Jaipur angekommen (die Sitze sind ziemlich unbequem) nehmen wir eine Rikscha, um ein Guesthouse zu finden. Das Devi Niwas hat noch ein Zimmer frei, schaut okay aus. Im kleinen Garten gibt es jede Menge Voegel, fuenf Hunde und zwei suesse Streifenhoernchen. Hinterher betrachtet sind Voegel im Garten allerdings keine gute Wahl, die fangen schon ziemlich frueh zum Zwitschern an

Auf der Suche nach einem Restaurant fuers Abendessen machen wir einen Spaziergang durch Jaipurs Strassen. Extrem staubig und genausoviel Verkehr wie in Delhi... Jaipur ist wohl auch nicht unsere Stadt, hoffentlich ist die Altstadt, die wir morgen angucken wollen, schoener. Irgendwie haben wir uns Rajasthan, Indiens farbenpraechtigsten Bundesstaat, anders vorgestellt.

Bio-Muellentsorgung auf indisch

Bio-Muellentsorgung auf indisch

Nach laengerem Suchen finden wir auch das im L.P. als bestes Restaurant der Stadt empfohlene FOUR SEASONS und ein Tuersteher oeffnet uns sogar die Tuer. Drinnen werden wir gleich von drei Kellnern umringt und an einen Tisch gesetzt. Mit unseren staubigen Travellerklamotten kommen wir uns etwas deplaziert vor, aber der Hunger siegt. Im Endeffekt wars extrem lecker und der Oberkellner ist wirklich witzig. Morgen kommen wir wieder - allerdings etwas besser angezogen

Tag 2

Jaipur, auch Pink City genannt, hat eine Altstadt mit lauter rosa-orange getuenchten Haeusern, die ein Maharadscha anlaesslich eines Besuchs des englischen Prinzen vor vielen Jaehrchen in dieser Farbe streichen liess - der Farbe der Gastfreundschaft. Die Tradition wurde beibehalten, sieht aber meist ziemlich schaebig aus, hier gibts einfach zuviel Staub.

Wir nehmen eine Rikscha in die Pink City und sind noch nicht mal ausgestiegen, da beginnt auch schon ein Officer von der Tourist Police uns die ganzen Sehenswuerdigkeiten zu erklaeren. Wirklich sehr nett. Er meint auch, den City Palace koennen wir in anderen Staedten Rajasthans billiger besichtigen (man sieht eh ueberall das gleiche) und wir stimmen ihm zu, nachdem wir einen Blick reingeworfen haben - 500 Rs ist das echt nicht wert.

Zu Fuss sehen wir uns erstmal die Pinke Altstadt an, den Jantar Mantar (Astronomiepark) und den wunderschoenen Palast der Winde. Der Eingang ist zwar etwas schwierig zu finden (hinten!) und der Palast wird innen gerade renoviert, aber der Ausblick ueber Jaipur ist jede Stufe wert. Von oben sieht der Verkehr noch verrueckter aus.

*Schnipp Volkssport Spucken*
Also es geht so: Rotz tief durchziehen bis sich nichts mehr sammeln laesst und diesen dann gekonnt direkt vor sich auf der Strasse oder auch an den schoensten Hauswaenden (innen wie aussen) in den schillernsten Rottoenen verteilen. Da diese Sportart schon seit Jahrhunderten eifrig ausgeuebt wird, erinnern manche Waende schon an einzigartige Spuck-Kunstwerke. Hat uns irgendwie an unseren Nitsch erinnert...
*Schnapp*

Jantar Mantar - Astronomiepark

Jantar Mantar - Astronomiepark

Palast der Winde

Palast der Winde

Baugeruest auf indisch

Baugeruest auf indisch

Gemuetliches Treiben in Jaipur

Gemuetliches Treiben in Jaipur

Eine Rikscha samt einem ueberaus netten, frisch verheirateten Fahrer bringt uns zum 10km entfernten Amber Fort, einer riesigen Festung aus dem 16. / 17. Jahrhundert. Von aussen aufgrund der Groesse sehr beeindruckend, innen typisch indisch heruntergekommen (bespuckt) und nicht so spektakulaer. Besonders an der Beschilderung koennte man etwas arbeiten

Das Fort von Amber

Das Fort von Amber

Auf dem Rueckweg kommt man direkt beim Wasserpalast vorbei und unser Rikschafahrer zeigt uns auch noch die "Elefantengarage", wo Jaipurs Touristen-Elefanten wohnen, wenn sie nicht gerade im Dienst sind. Dann legt er noch einen Stop bei einer klassischen Tuecher-Handarbeitswerkstatt ein, aber wir sind schon ziemlich muede und werfen nur einen kurzen Blick rein und rauf in den ersten Stock. Zurueck beim Tuk-Tuk meint unser Fahrer, wir sollen uns doch bitte noch etwas umschauen, nur 10min, dann bekommt er seine Provision. Ploetzlich ist unser Fahrer nicht mehr so ueberaus nett. Holger einigt sich mit ihm auf ein Trinkgeld und wir fahren dafuer sofort los.

Wasserpalast

Wasserpalast

Photo, Photo! Indische Kinder lieben es, fotografiert zu werden.

Photo, Photo! Indische Kinder lieben es, fotografiert zu werden.

Unser naechster Stop ist ein Reisebuero um ein Busticket nach Pushkar zu kaufen. Allerdings haben wir zwischendurch noch einen Fahrerwechsel und wir fahren nun mit dem Onkel unseres Fahrers weiter *gg* Im Reisebuero bekommen wir ein guenstiges Busticket nach Pushkar fuer morgen (150 Rs).

Reisebuero

Reisebuero

Mit unseren schoensten Klamotten gehts am Abend wieder ins Four Seasons zum Abendessen, das das beste Rajasthani Thali serviert.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Am 9. Jänner gehts für 4 Wochen nach Thailand - dann via Sri Lanka bis 24. März nach Nord-Indien. Baba Wiener Schnitzerl!
Details:
Aufbruch: 09.01.2008
Dauer: 11 Wochen
Heimkehr: 24.03.2008
Reiseziele: Thailand
Sri Lanka
Indien
Der Autor
 
Kerstin und Holger berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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