Von Karlsruhe ans Mittelmeer

Reisezeit: Juli / August 2007  |  von Kurt Kadletz

29.07.07 Weiterfahrt nach Breisach

Noch 2 Schleusen und der Canal du Rhone au Rhin, Nord- abschnitt ist bewältigt. Die Strecke verlief jetzt durch eine etwas "wildere" Abschnitt. Es hingen mehr Büsche und Bäume ins Wasser die Ufer waren ungepflegter, sozusagen "wildromantisch".

Canal du Rhone au Rhin, Nordabschnitt

Canal du Rhone au Rhin, Nordabschnitt

Die Strecke über den Südabschnitt war gesperrt, Sie sollte zwar laut Handbuch im Frühjahr wiedereröffnet werden, war aber nicht. So mussten wir nach 13 km die Schleuse Rhinau nehmen. Nur, wir hatten keine Telefonnummer zum Anrufen. Auf der im Handbuch meldete sich nur ein Anrufbeantworter. Also machten wir im Vorhafen der Schleuse fest. Das war so eine Art Yachthafen, in dem verschiedene einheimische Boote lagen. Dann gingen wir zu Fuß bis an die Schleuse und siehe da - ein Ferienjobber wachte über die Schleuse. (Wachen ist gut, der lümmelte da rum und las ein Buch. Aber, was soll er auch sonst machen?)
Der Rest war Routine und kurz darauf waren wir wieder auf dem Rhein, genauer auf dem Grand Canal d'Alsace.

Wir warten an der Rheinschleuse Rhinau

Wir warten an der Rheinschleuse Rhinau

Dort gabs dann gleich die Rheinschleuse Rhinau, durch die wir mussten. Ein Anruf klärte, was Sache ist, 15 Min. Wartezeit und mit einem Frachtschiff geschleust.
Vor Breisach mussten wir noch durch eine zweite Schleuse bei Marckolsheim.
Da hier bereits ein Sportboot wartete, verzichteten wir auf den Anruf beim Schleusenmeister, sondern nahmen Kontakt mit dem anderen Boot auf. Die hatten aber auch keine Ahnung. Also warteten wir, denn gesehen hatte uns der Schleusenmeister, mit der Befürchtung, ziemlich lange warten zu müssen. Das einzige Frachtschiff hatten wir überholt, und das war noch weit zurück. Wenn jetzt keine Schiffe flußabwärts geschleust werden mussten, dann gute Nacht ...
Zum Glück klärte sich die Situation relativ schnell, denn nach ca. 30 Min. öffnete sich die eine Schleusenkammer und entließ ein Frachtschiff und zwei Sportboote. Anschließend schaltete die Schleuse auf grün und wir konnten einfahren. Da sahen wir dann auch, dass es durchaus noch Besatzungen gab, die sich wesentlich ungeschickter anstellten als wir, trotz Bugstrahlruder. Naja, ein wenig Schadenfreude tut dem eigenen Ego gut. Oben angekommen, sahen wir auch, warum wir alleine geschleust wurden - oben warteten noch mehrere Frachtschiffe auf Schleusung.

Wir machten dann im Hafen des MYC Breisach fest.
Der Empfang war äußerst freundlich, die Preise auch - 1.- € pro Meter, Strom 1.- € pro 1,5 kW, Duschen 1.- € pro 3 Min (ausreichend für eine Person zum Duschen), also für uns drei insgesamt 11.- €.
Als wir uns am Steg eingerichtet hatten, stand eine Besichtigung von Breisach an.
Das Städtchen ist wirklich sehr schön, sicher auch lohnenswert für ein paar Tage, aber wir mussten ja am nächsten Tag weiter.

Breisach

Breisach

So fragten wir nur noch nach einem Internetcafe, es gab sogar eines, wo wir Beatas Handy aufluden. Auf dem Rückweg fing es dermaßen zu regnen an, aber was solls ... Regenjacken hatten wir keine dabei und bei schönem Wetter kann ja jeder
Zum Abschluss sollte es noch für jeden einen Döner geben.
Wir gingen also platsch-nass mit Döner bewaffnet zum Boot. Die Leute, die uns so gesehen haben, mussten sich wohl ihren Teil denken.
Das Boot war auch nass, da hatte es hereingeregnet, aber das machte es nun auch nicht mehr aus. Morgen war auch noch ein Tag

© Kurt Kadletz, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich hatte schon seit längerem die spinnerte Idee (eine von vielen), mit unserem Boot ans Mittelmeer zu fahren. Theoretisch ist das ja kein Problem. In Frankreich gibt es ein gut ausgebautes Netz von Wasserstraßen der verschiedensten Kategorien. Also, warum nicht? Wir würden in Karlsruhe slippen und dann müsste uns jemand von "unten" abholen. "Unten" ist in diesem Fall irgendwo an der Rhonemündung. Gesagt, getan ....
Details:
Aufbruch: 27.07.2007
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 22.08.2007
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Kurt Kadletz berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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