Neuseeland und einmal um die Welt
Neuseeland - Südinsel: Teil 1 - Von Christchurch nach Te Anau
Donnerstag 28.Februar 2008
Heute beginnt unsere Neuseelandtour. Wir haben nach knapp einer Woche das Hauptziel unserer Reise erreicht und machen uns nun auf, das Land zu erkunden. Nachdem wir um 7.30 aufgestanden sind und uns fertig gemacht haben, geht es eine halbe Stunde später zum Frühstück in unserem airportnahen Hotel. Zwei Stunden später werden wir von einem Vertreter der Autovermietung abgeholt und zu unserem neuen Wagen gefahren. Es handelt sich um einen Nissan Pulsar LX mit einem, wie Ihr Euch sicherlich bereits denken könnt, Lenkrad auf der rechten Seite. Wir sind gespannt, wie das mit dem Linksfahren klappen wird. Wir erhalten unser Auto, nachdem wir 250$ Sicherheitsgebühr - kreditkartentechnisch - hinterlegt haben und fahren los.
Unser neues Auto. Ein Nissan Pulsar LX. Was auch immer der kann und ist...
Prinzipiell ist an dem links fahren nichts schlimmes, auch auf der falschen Seite zu sitzen kann man verkraften. Auch das Schalten mit links funktioniert problemlos, es ist nur gewöhnungsbedürftig, da man gelegentlich den Schaltknüppel auf der rechten Seite sucht. Wenigstens sind die Pedale in derselben Reihenfolge wie zu Hause. Was aber nicht, oder zumindest noch nicht gelingen will ist das Blinken. Jedes Mal geht der Scheibenwischer los.
Nach einem kurzen Aufenthalt im nächsten Supermarkt zum Kauf von Wasser und den notwendigsten Lebensmitteln, erreichen wir die Innenstadt von Christchurch um 10.55 und begeben uns mit unserem neuen Auto in ein Parkhaus. Ohne Gepäck in den Händen geht es fröhlich los zur Stadterkundung. Ganze viereinhalb Stunden laufen wir durch die Stadt. Hierbei besichtigen wir nicht nur die Kirche und deren 134 Stufen hohen Turm, nein wir lassen uns auch mit der berühmten Tram (Straßenbahn) durch die Stadt chauffieren.
Historische und jetzt touristische Strassenbahn von Christchurch.
Als Zusatz zu dem Straßenbahnticket gibt es noch eine Fahrkarte zu einer lokalen "Seillift-Gondel", welche sich etwas außerhalb von Christchurch befindet. Zu dieser brechen wir gegen 15:30 auf und erreichen den Ortsteil Gondola nach einer halben Stunde Autofahrt. Hier führt bzw. fährt uns die Gondel auf den Mount Cavendish, von welchem man eine weite Sicht auf das umliegende Land hat. In der einen Richtung Christchurch, in der Canterburyebene liegend mit den Südalpen dahinter und in der anderen die Govenors Bay und die Banks Peninsula, auf der auch Akaroa liegt. Eine weitere halbe Stunde vergeht und wir befinden uns wieder im Auto auf den Weg nach Akaroa zu unserer Übernachtungsgelegenheit. Hier haben wir uns für die Nacht in einem YHA eingemietet.
Unser erstes Hostel. Chez La Mer Backpackers. Sieht toll aus, oder?
Um 19:45 erreichen wir die Herberge und werden von den dort zurzeit Wohnenden gut aufgenommen. Nach dem Abendessen, Baked Beans mit Mais und Brot (keep it simple and stupid), spielten wir noch einige Runden Gin Rommé mit unseren Roommates, die hauptsächlich aus den USA, England und Deutschland kommen. Gegen 23.30 Uhr gingen alle langsam aber sicher schlafen.
Freitag, 29. Februar 2008
Wir haben unsere erste Nacht im Hostel gut überstanden. Gegen 7.45 Uhr sind wir aus unseren Hochbetten geklettert und haben uns in der Küche erstmal einen Kaffee geholt. Danach haben wir uns ein kleines Frühstück bereitet und dieses auf der Terrasse des Hostels zu uns genommen. Im Anschluss daran haben wir begonnen Pläne für den heutigen Tag zu schmieden und wie wir den Ort am besten erkunden können. Unsere Roommates überredeten uns schließlich, mit dem Segelboot Fox II, auf dem sie arbeiten, mitzufahren. Das Boot fährt auf den Kratersee an dem Akaroa liegt und von dort bis zur Meeresmündung.
Anlegestelle der Fox II
Da wir noch ein wenig Zeit bis zur Abfahrt des Bootes haben, schnappen wir uns zwei Fahrräder und radeln durch den Ort. Es geht quer durch den Ort zum "Garden of Tane", ein kleiner sehr wild gewachsener Park am Hang. Von hier aus geht es weiter zu dem alten Leuchtturm der Stadt, welcher vor 20 Jahren durch einen neuen, nicht bewohnten ersetzt wurde. Inzwischen ist die Zeit bereits so weit vorangeschritten, dass wir uns sputen müssen um den Ablegezeitpunkt der Fox II nicht zu verpassen. Am Hostel angekommen, geben wir die Räder zurück und laufen zu Fuß die 250 Meter zum Pier. Um 10.30 Uhr betreten wir das Boot. Bereits kurz darauf legt es mit 9 Personen (4 Crewmitglieder und 5 Urlauber) ab. Die Fahrt geht, begleitet von Delphinen und Möven vorbei an ankernden Schiffen und faul auf Steinen liegenden Seehunden, welche wir erst entdecken als die Crew uns darauf aufmerksam macht. Highlight der Fahrt ist ein großer, vorbei fliegender Albatros, den auch die Crew nur alle paar Wochen zu sehen bekommt. Die gesamte Fahrt über das hellblaue Wasser endet nach 2,5 Stunden.
Zwei Landratten auf einem Schiff.
Zurück am Pier verabschieden wir uns von Christal, Jessy und Melnow. Kurze Zeit später sitzen wir in unserem Auto und machen uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel. Unsere Fahrt führt uns vorbei an türkisblauen Seen, den Lakes Tekapo und Pukaki bis zu unserem ersten Ziel dem Mount Cook. Dieser versteckt sich leider in dicken Wolken, so dass wir nur einen kleinen Teil des Berges und die unteren Enden der umliegenden Gletscher zu sehen bekommen.
Irgendwo in den Wolken hinter uns ist er... der Mount Cook.
Nach gut 7 Stunden Fahrt und etwa 500 km Wegstrecke ist es für heute genug mit der Fahrerei und wir suchen uns ein Hotel in Twizel. Morgen geht es dann weiter über Omarama nach Te Anau.
Samstag, 01.03.2008
Heute haben wir eine weite Strecke vor uns. Wir starten um 9.20 Uhr in Twizel, wo wir übernachtet haben, in Richtung Te Anau im neuseeländischen Fjordland. Dies liegt im Südwesten Neuseelands. Unser Weg führt uns von dem ehemaligen Arbeiterdorf (Staudammbau an den Seen) Twizel, welches heute mit zahlreichen Hotels Ausgangspunkt für Hikes im Hochland von Canterbury ist, weiter durch Zentral Otago. Zeitweise gibt es auf unserem Weg immer wieder Regen, doch bei allen Stopps ist es glücklicherweise trocken.
Unser erster Stopp ist in Cromwell am Lake Dunstan. Dies ist eine Stadt, die zu Zeiten des Goldrausches entstanden ist. Am Ufer des Kawarauflusses wurden die Ruinen der alten Goldgräberstadt zum Teil wieder hergerichtet und sind zu besichtigen. Hier sind zum Teil Kunstgalerien und Kaffees eingezogen. Ein anderer Teil der Stadt wurde nicht wieder hergerichtet, da der Fluss heute aufgrund des aufgestauten Sees ein leicht anderes, höheres Ufer hat. Hier nehmen wir dann auch ein sehr leckeres Frühstück zu uns.
Auf unserem Weg Richtung Queenstown fahren wir durch Gibbston Valley. Dies ist ein bekanntes Weinanbaugebiet Neuseelands, in dem etwa 4% der Weine Neuseelands, unter anderem auch Riesling, kultiviert werden. Schließlich erreichen wir Queenstown, ein größeres Städtchen in Zentral Otago. Dieses werden wir in ein paar Tagen erneut besuchen, wenn wir nach Norden fahren. Daher geht es auch nach kurzer Zeit weiter Richtung Te Anau.
Entlang des Lake Wakatipu geht es Richtung Süden. Die Straße führt am Ufer entlang und ermöglicht uns einen herrlichen Blick auf den See. An einen kleinen Rastplatz halten wir an und begeben uns an das Seeufer und strecken die Füße ins kalte Wasser. Da dies zumindest für Chrise nicht zu kalt ist, springt dieser kurzerhand ins kühle, erfrischende Nass, während Daniel ein wenig am Ufer entlang läuft. Nach dieser Erfrischung geht es weiter Richtung Te Anau.
Baden ist so toll!
Gegen halb 5 kommen wir endlich an. Nach einer kurzen Orientierung und einem kurzen Einkauf in dem Supermarkt vor Ort suchen wir das Hostel auf und checken für die Nacht ein.
Danach starten wir eine zweite Runde durch die Stadt, die allerdings recht kurz ausfällt, da es heftig anfängt zu regnen. Daher suchen wir das nah gelegene Bailiez Restaurant auf. Hier essen wir gemütlich zu Abend, und schauen zu wie draußen die Welt im Wasser versinkt. Nach dem Essen reden wir noch mit ein paar netten Neuseeländern und holen uns ein paar Tipps für unseren Trip. Daniel denkt immer noch darüber nach ob er nun Skydiven soll oder nicht...
Zurück im Hostel schreiben wir an unserem Bericht, sortieren unsere zahlreichen Bilder und quatschen noch ein wenig mit Ryan aus den USA, die in der Küche einen Film schaut. So geht ein weiterer erlebnisreicher Tag zu Ende und wir freuen uns auf einen schönen Ausflug zum Doubtful Sound am nächsten Morgen.
Aufbruch: | 21.02.2008 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 25.03.2008 |
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