Neuseeland und einmal um die Welt

Reisezeit: Februar / März 2008  |  von Daniel W.

Neuseeland - Nordinsel: Teil 4 - Bay of Islands

Samstag, 15. März 2008

Wieder beginnt ein neuer Tag und wir haben uns mal wieder viel vorgenommen. Es gibt ein schnelles Frühstück und wir verstauen unsere Sachen wieder im Auto. Einige Wäschestücke werden auf der Rückbank ausgebreitet, da der Trockner nicht alles geschafft hat. Naja zum Glück ist's ja sonnig und warm.
Unser erster Stopp findet nur ein paar Kilometer weiter etwas ungeplant statt, als wir eine etwas größere Kunstwerkstatt entdecken, die aus einheimischen Hölzern und Muscheln Schalen, Truhen, Möbel, Spiegel und noch vieles mehr herstellt. Besonders beeindruckend sind Sofas, die komplett aus dem Holz eines Baumes gefertigt wurden, ebenso wie ein großes Gesicht, dass in den Stamm eines großen Baums (etwa 1m Durchmesser) geschnitzt wurde. Größtes Highlight ist die Treppe, die im Inneren eines Kauri-Baums nach oben führt.

Eine etwas andere Wohnzimmer - Treppe. Platzsparend und wächst mit etwas Geduld auch im eigenen Garten.

Eine etwas andere Wohnzimmer - Treppe. Platzsparend und wächst mit etwas Geduld auch im eigenen Garten.

Danach geht es weiter zum 90 Mile Beach. Der Strand hat einen nicht ganz unpassenden Namen, wobei er doch eher 90 km als 90 Meilen lang ist. Auf dem recht harten Sand können sogar Autos und Busse (lässt sich natürlich als Tour buchen) fahren. Wir nutzen die Gelegenheit mal wieder kurz ins Wasser und die Wellen der tasmanischen See zu springen und uns am Strand die Zeit zu vertreiben. Es wird fröhlich mit Muscheln in den Sand geschrieben (Ergebnis siehe Foto), auch wenn wir wegen der kommenden Flut dreimal neu anfangen mussten. Für manche Sachen wird man eben nie zu alt.

Haben wir das nicht schön gemacht  (ja wir sind schon etwas über fünf ...)

Haben wir das nicht schön gemacht (ja wir sind schon etwas über fünf ...)

Währenddessen kommen immer wieder Läufer an uns vorbei, denn wie wir am Vorabend erfahren haben, findet hier heute der alljährliche Marathon statt. Die längste mögliche Strecke, die gelaufen wird, sind 63 km. Das dürfte selbst auf diesem harten Sand bei Sonne ziemlich anstrengend werden.
Als nächstes Ziel fahren wir zum Cape Reinga. Die Straße zum Cape könnte auch nicht viel besser sein, sie wird eben erst ausgebaut. Ein deutscher Feldweg ist eine Autobahn dagegen. So geht es mit sachten 30 km/h die letzten 20 km bis zum zweit nördlichsten Punkt Neuseelands. Wir laufen gemütlich zum Leuchtturm hinunter und genießen den Ausblick auf die See.

Und wieder einmal erhalten wir eine Entfernungsangabe zur Heimat...

Und wieder einmal erhalten wir eine Entfernungsangabe zur Heimat...

Man kann erkennen, wo hier die tasmanische See auf den pazifischen Ozean trifft. Weiter geht es von hier zur nächsten großen Düne (größer als die Dune de Pyla bei Bordeaux), wo wir uns ein "Surfbrett" zum Dünensurfen ausleihen. Minuten später beginnt der anstrengende Aufstieg auf die Sanddüne und es geht blitzschnell bäuchlings steil die Düne wieder hinab. Und weil's soviel Spaß macht, machts Chrise gleich noch ein paar Mal. Daniel gibt sich schon mit einmal Rutschen zufrieden. Der Sand klebt trotzdem uns beiden überall am Körper. Die Sonnencreme tut ihr übriges und hält den Sand wie Klebstoff auf der Haut fest.

*pfui* *spuck* jede Menge Sand und an Stellen wo er nicht hin gehört.. Aber sonst machts Spaß.

*pfui* *spuck* jede Menge Sand und an Stellen wo er nicht hin gehört.. Aber sonst machts Spaß.

Aber auch der schönste Spaßtag neigt sich dem Ende zu und so geht es etwas sandig weiter auf die Fahrt nach Paihia in den Bay of Islands. Gegen 8 Uhr abends haben wir die 250 km zurückgelegt und müssen uns mit einem etwas teureren Motelzimmer zufriedengeben, da sämtliche Backpackers und Hostels schon voll sind. Naja es hat auch Vorteile, so lockt ein gemütlicher SpaPool zum Entspannen und ein kleiner Swimmingpool zum Abkühlen zwischen drin. Daniel muss leider feststellen, dass er sich einen herrlichen Sonnenbrand am 90 Mile Beach gehilt hat, der ihm die nächsten Tage noch viel Freude bereiten wird.
Abschluss des Tages bildet dann ein gemütliches Essen in einer kleinen Bar um die Ecke, die uns wärmstens empfohlen wurde. Hier gibt es für jeden einen leckeren großen Cheeseburger, dieser reicht allerdings noch nicht an die Fergburger in Queenstown heran.

Sonntag, 16. Mrz. 2008

Heute steht unser letzter Ausflug auf in Neuseeland auf dem Plan. Die Fahrt mit einem Boot durch die Bay of Islands. Wir packen erneut unsere Koffer zusammen und fahren nach einem kurzen Frühstück zum Hafen. Was freut man sich doch so langsam wieder auf ein anständiges Brot. Um 10 Uhr legt unser Boot, die Tangaroa III, in Paihia ab und überquert die Bucht.

Das kleine Schiffchen bringt uns rund um die Bay.

Das kleine Schiffchen bringt uns rund um die Bay.

Auf der Südseite hallten wir kurz in Russel an, um noch ein paar Passagiere an Bord zu nehmen, Die Stadt ist benannt nach der ersten Hauptstadt Neuseelands, die nicht weit von hier lag. Möglicherweise ist die Stadt einer der geschichtsträchtigsten Plätze (in Bezug auf die letzten 200 Jahre seit Neuseeland erkundet und von Europäern besiedelt wurde), da hier die ersten Siedler landeten und eine christliche Mission errichtet wurde. Es gab in den Bay of Islands auch zahlreiche Maori-Siedlungen, von denen heute leider nicht mehr viel übrig ist.
Wir bekommen wieder viel von der Entstehung, der Namensgebung der einzelnen Inseln erzählt. Da sind zum Beispiel die Black Rocks, Felsen vulkanischen Ursprungs, die mitten in der Bucht aus dem Wasser ragen.

Das sind die beschriebenen Black Rocks.

Das sind die beschriebenen Black Rocks.

Viele der Inseln befinden sich zum Teil in Privatbesitz, aber die Regierung Neuseelands hat viele Inseln zurückgekauft um sie in den Bay of Islands National Park zu integrieren. Außerdem ist es in Neuseeland generell nicht möglich Strände privat zu besitzen. Viele der Inseln beginnen ihren Namen mit "Motu", dem Maori-Wort für Insel.
Gegen Mittag erreichen wir die Otehei Bay. In dem Lokal, welches auf der Insel errichtet wurde, gehen wir zu Mittag essen. Natürlich ist das nicht im Reisepreis mit inbegriffen. Optional hat man hier die Möglichkeit Kajak zu fahren oder etwas schwimmen zu gehen. Außerdem liegt hier die Nautilus im Hafen, ein spezielles Boot mit jeder Menge Fenster unter der Wasseroberfläche, damit man die Fische unter Wasser beobachten kann. Leider fährt es heute nicht, da das Wasser etwas zu unruhig und milchig ist. Dennoch bekommen wir die Möglichkeit das Schiff zu betreten und die angefütterten Fische im Hafen zu bewundern. Alles in Allem vergeht die Zeit auf der Insel wie im Flug und der Weg zum Aussichtspunkt auf der Insel muss in sehr kurzer Zeit zurückgelegt werden. Nach 1,5 Stunden Aufenthalt sind wir wieder zurück an Board und unsere Tour durch die Bay of Islands geht weiter. Vorbei am Bird Rock (heißt so, weil der Felsen voller Vögel ist) zum Motukokako Island, auch bekannt als Hole in the Rock. Es handelt sich hierbei um einen gut 150 m aus dem Wasser ragenden Felsblock, in dessen Mitte vom Meer eine Höhle ausgespült wurde.

Und hier kann man doch deutlich das Loch erkennen oder ?! (Nein wir haben das nicht kaputt gemacht) Die Wellen waren übrigens toll...

Und hier kann man doch deutlich das Loch erkennen oder ?! (Nein wir haben das nicht kaputt gemacht) Die Wellen waren übrigens toll...

In den Bay of Islands ankerte auch Captain James Cook, der für die Engländer Neuseeland in Besitz nahm und in seinen drei Seereisen einen Großteil der neuseeländischen Küste erkundete. Vor ihm entdeckte zwar schon der Holländer Abel Tasman Neuseeland, er ging aber nicht an Land und hat somit die Chance für die Holländer verspielt, Neuseeland in Besitz zu nehmen. Die Franzosen waren wie immer ein paar Tage zu spät...
Gegen 16.30 kehren wir schließlich nach Paihia zurück und verlassen das Schiff. Während Daniel recht schnell das Zimmer im Hostel aufsucht, um seinem Sonnenbrand endlich ein wenig mehr Schatten bieten zu können, macht sich Chrise erst auf an den Strand, um noch eine Runde schwimmen zu gehen, und dann noch einmal auf in die Stadt, um sich dort ein wenig umzuschauen und für das Abendessen einzukaufen. Viel hat die kleine Hafenstadt nicht zu bieten, auffallen tut insbesondere die anglikanische Kirche. Diese ist im Gegensatz zu vielen kleinen Dorf- und Stadtkirchen nicht aus Holz sondern aus Stein erbaut.
Zum Abendessen gibt es Reis mit Rindfleisch und Gemüse. Nach diesem kleinen leckeren Mahl geht Daniel früh ins Bett und versucht seinen Sonnenbrand wegzuschlafen. Chrise begegnet auf der Terrasse noch zwei Finnen, Saija und Jussio. Die zwei sind auch ein ganzes Jahr in Neuseeland zum Studieren und Arbeiten unterwegs. Und so wird es wieder mal ganz schnell spät.

© Daniel W., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich wird ein lang ersehnter Traum wahr: eine Reise nach und durch Neuseeland. Geplant ist eine Reise mit mehreren Stationen auf dem Hin- und Rückweg zu unserem Ziel, welches zum größten Teil mit dem Auto erkunden möchten. Von Frankfurt aus fliegen wir über Hongkong und Sydney nach Christchurch. In den folgenden 19 Tagen werden wir die Süd- und Nordinsel erkunden. Von Auckland geht es nach einem kurzen Erholungsaufenthalt auf den Fijis in Nadi wieder über Los Angeles zurück nach Frankfurt.
Details:
Aufbruch: 21.02.2008
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 25.03.2008
Reiseziele: Hongkong
Australien
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Daniel W. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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