Neuseeland und einmal um die Welt
Neuseeland - Südinsel: Teil 3 - Queenstown und Umgebung
Dienstag, 4. März 08
Ein neuer Tag bricht an. Wir gönnen uns die Zeit etwas länger auszuschlafen und steigen erst spät um 8.30 Uhr aus den Betten. Wir nutzen die Zeit des Kofferpackens, um unsere Speicherkarten der Kameras (inzwischen nur noch eine, jedoch konnte die Karte und somit die Fotos von Daniels Kamera gerettet werden) auf Daniels Notebook zwischenzuspeichern. Auch die Akkus wurden über Nacht geladen und können somit heute erneut ihren Dienst aufnehmen. Um 10.40 Uhr verabschieden wir uns noch von Ryan und verlassen nach einem kleinen Frühstück unsere Herberge. Nach einem letzten Tankstopp in diesem Ort brechen wir zu unserem heutigen Ziel auf: Queenstown.
Nach 3 Stunden Fahrzeit und zahlreichen Photounterbrechungen erreichen wir gegen 2 Uhr mittags Queenstown. Man mag es kaum glauben, aber es ist anscheinend wirklich mal eine Stadt, wie wir sie uns vorstellen. In den letzten Tagen mussten wir immer wieder lernen, dass selbst eine Stadt, welche auf der Neuseelandkarte verzeichnet ist, nur aus zwei Häusern bestehen kann. Unsere Hotelsuche führt uns schließlich in das in der Hauptstraße von Queenstown gelegene X-Base Hostel. Hier bekommen wir noch zwei Betten in einem geteilten Schlafzimmer. Unsere 6 Zimmergenossen sind diesmal UK'ler. Allesamt ein lustiger Schlag, die auch auf einer halben Weltreise sind und jetzt ihre Reise ausklingen lassen, aber hierzu später mehr.
Die anschließende Sightseeingtour durch Queenstown, führt uns auch an einem Touristencenter vorbei. Hier buchen wir für morgen früh das "High Five" Paket. Dieses Paket besteht aus einer Fahrt in einem Jetboot, einem Helikopterrundflug, einer Fünferkarte zur Benutzung der Luge (so eine Art Seifenkistenrennbahn) und einer Fahrt in der Gondola hinauf auf den Berg.
Da Chrise den Tag noch etwas nutzen will, um die Gegend zu erkunden, ergreift er die Gelegenheit des schönen Tages, um etwas wandern zu gehen. Da Daniel nur seine kaputte Kamera im Kopf hat, trennen sich hier die Beiden und jeder macht etwas anders:
Während Chrise mal wieder Sehnsucht nach Grünzeug und Natur hat, und somit mal auf den Ben Lomond Track hiken - also auf deutsch wandern - geht (auch hier später mehr), macht sich Daniel auf die Suche nach einer neuen Kamera.
Chrise auf dem Gipfel des Ben Lomond, immerhin 1785m ueber dem Meer.
Die Suche gestaltet sich noch nicht einmal besonders schwer. In ganz Queenstown gibt es nur drei Läden, die eine kleine Auswahl an Kameras haben. Nach etwas längerer Zeit kommt raus, dass alle drei Geschäfte dem gleichen Eigentümer gehören, und somit ist das mit dem Konkurrenzdenken der Inhaber auch nicht sehr weit her und die Rabatte halten sich, gelinde gesagt, in Grenzen. Insgesamt sind die Geräte allesamt 25 % teurer als in Deutschland, aber ohne Kamera da zu stehen macht auch nicht viel Sinn, da das meiste der Reise noch vor den Beiden liegt. In dem Laden lernt Daniel Evelin kennen, eine Schweizerin, welche sein Schicksal teilt. Auch ihre Kamera ist kaputt gegangen und da sie noch weitere 4 Monate Urlaub (von immerhin 7) vor sich hat, sieht sie sich ebenfalls gezwungen in den sauren Apfel zu beißen.
Als sich beide endlich durchgerungen haben, jeweils eine Kamera zu kaufen, ist es bereits 19 Uhr und die Türen des Geschäftes sind bereits abgeschlossen. Um sich von dem Preisschock zu erholen, entschließen sich die beiden, noch etwas trinken zu gehen. Ihr Weg führt sie in eine Bar neben dem X-Base.
Chrise kommt hinzu, als die Beiden bereits das halbe Bier vertilgt haben. Das ist aber für Chrise kein Problem, er holt das ganz schnell wieder auf. Kurze Zeit später verabschiedet sich Evelin von uns Beiden. Wir entschließen uns, noch etwas zum Abendessen zu suchen. Unser Hunger führt uns schließlich zu einem Restaurant, dem Fergburger. Hier bestellen wir uns jeder einen Hamburger und eine Pommes.
Mit Mc D Portionen hat dies nichts mehr gemeinsam. Daniel schafft gerade mal die Hälfte seines Burgers, von den Pommes gar nicht zu reden, Chrise zwingt sich immerhin, noch den Hamburger zu verdrücken, aber bei den Pommes muss auch er aussteigen. Vollgefressen, anders kann man das nicht mehr sagen, machen wir uns zurück zu unserem Hotel.
Hier angekommen, stellen wir fest, dass unsere UK Freunde angefangen haben, in dem gemeinsamen Zimmer eine Party auszurufen / zu feiern. Die Feierlichkeiten werden gegen 12 in die nächst gelegene Bar verlegt und dauern dort noch bis 4 Uhr morgens an. Um zwei Uhr fallen wir schon mehr oder weniger schnell in die Betten, die anderen kommen später nach.
Mittwoch, 5. März 08
Müssen wir es überhaupt noch erwähnen?! Die Nacht ist verdammt kurz und wird bestimmt auch nicht die Letzte dieser Art sein. Um 7:30 geht der Wecker und wir müssen uns beeilen. Bereits um 8.15 Uhr müssen wir die Koffer gepackt, ausgecheckt und am Informationszentrum angekommen sein. Denn hier geht unser gestern gebuchtes Paket "High Five" los.
Wir werden mit einem Bus abgeholt und zusammen mit 5 weiteren Mitstreitern fahren wir zu unserer ersten Aktivität: dem Shotover Jet. Dieses kleine Boot hat jede Menge PS und fliegt regelrecht über das Wasser.
Unser Jetboot auf dem Shotover River!
Das dadurch aufgewirbelte Wasser landet leider nicht immer da wo es her gekommen ist - im Fluss. Daher steigen wir nach gut 15 Minuten, trotz Regenkleidung, leicht durchnässt wieder aus diesem Gefährt aus. Alles in Allem hat es viel Spaß gemacht, damit durch die Gegend zu "düsen". Wieder zurück auf festem Land geht es erneut zu dem Bus, welcher bereits auf uns wartet. Weitere 5 Minuten Fahrzeit entfernt halten wir vor einer leeren grünen Wiese. Hier stehen wir nun und warten im leichten Nieselregen. Der aufmerksame Leser wird wissen, auf was wir hier warten. Weitere 5 Minuten vergehen, bis er angeschwebt kommt; unser Helikopter. Da nicht alle der Personen dieses Komplettpaket gebucht haben, sind wir nur noch zu viert. Wir steigen ein, schnallen uns an und setzen die Kopfhörer auf und los geht es mit 250 km/h durch den Himmel Neuseelands. Unser Flug dauert kaum 5 Minuten und wir befinden uns auf dem Berg der Skyline, wo die Gondola hinfährt, wieder. Von hier aus geht es zur nächsten Attraktion: dem Luge. Das Luge ist eine Art "Seifenkistenbahn". Hier geht es darum, auf einem Schlitten mit Rädern und einer Bremse in der Mitte mit möglichst hoher Geschwindigkeit durch die Kurven zu fahren und so heil nach unten zu kommen. Nach der 3ten Runde haben wir es raus und liefern uns in den letzten beiden Runden noch mal ein kleines Wettrennen, welches durch den fallenden Regen nicht ganz so gerecht abläuft. Um den Weg und vor allem den Höhenunterschied, welchen wir durch das Benutzen der Luge zurückgelegt haben, nicht zu Fuß nach oben zurücklegen zu müssen, gibt es extra hierfür eine kostenlose Seilbahn, die uns jedes Mal direkt wieder zur Startlinie bringt.
Daniel auf der Jagd nach dem Streckenrekord.
Aber auch die fünf Runden haben irgendwann ein Ende und wir müssen uns nun überlegen, wohin wir weiter ziehen.
Chrise holt auf
Auf unserem Rückweg kommen wir jedoch an einem weiteren Angebot - von mir aus auch Touristenfangaktion - vorbei. Wir suchen uns noch etwas Geld zusammen und schon kann es los gehen. Unser Abstieg, oder sollte ich besser sagen der Abflug?!
Ja, für den "Abstieg" haben wir uns für einen Tandem-Gleitschirmflug entschieden. Jeder von uns beiden bekommt einen Gleitschirmflieger zur Seite gestellt und schon finden wir uns mit Rucksack und Sicherheitsleinen vor einem Gleitschirm wieder. Jetzt heißt es tief Luft holen und mit den Füßen weit ausgreifen, bis die Winde den Schirm ergreifen und uns ganz sanft nach oben tragen. Der Flug dauert ca. 15 Minuten und endet unten in der Stadt auf einer kleinen freien Wiese. Als Erinnerung an diesen Flug bekommen wir noch ein paar Bilder und ein Video.
Paragliding ueber Queenstown.
Unten angekommen, wollen wir unser Gondola Ticket, welches noch immer von dem High Five Packet übrig ist, nicht verfallen lassen und so machen wir uns auf den Weg zur Gondola, um noch einmal auf den Berg zu kommen. Auf unserem Weg dorthin kommen wir an einem Kiwigehege vorbei, in welches wir unbedingt rein müssen, schließlich haben wir noch keinen Kiwi (wir meinen das Tier) in unserem Urlaub gesehen. Während des Rundganges für 30 $ können wir nicht nur zwei Kiwis in voller Dunkelheit bewundern, nein wir erfahren auch noch etwas über die Lebensgewohnheiten der Einheimischen Urbevölkerung. Alles im Prinzip ganz interessant, jedoch haben wir uns von den versprochenen Kiwis mehr erhofft. Nach diesem Rundgang setzen wir unseren Weg zur Gondola fort und befinden uns bereits kurze Zeit später erneut auf dem Berg.
Da uns inzwischen der Hunger eingeholt hat, entschließen wir uns, hier oben eine Kleinigkeit zu essen und genießen während des Essens die Aussicht auf das Tal. Nach dem Essen und etlichen Fotos später machen wir uns auf den Weg nach unten. Auch dieser Abstieg geschieht nicht zu Fuß, nein wir sind faul und Zeit schonend unterwegs und nutzen auch hierfür die Gondola. Gegen 1:00 Uhr sind wir wieder an unserem Auto angekommen und machen uns an die Weiterfahrt nach Haast. Wir kommen nicht weit. Die Anstrengungen und vor allem der Schlafentzug der letzten Tage sind nicht spurlos an uns vorbei gegangen. Bereits um 2 Uhr packt uns beide die Müdigkeit, wir steuern einen Aussichtspunkt an und schließen kurz die Augen. Als wir die Augen wieder aufschlagen sind 1,5 Stunden vergangen. Somit wird es wirklich Zeit für uns, weiter zu fahren, sonst schaffen wir es nicht mehr unser Ziel zu erreichen. Um 19 Uhr haben wir es endlich geschafft und unsere Autofahrt hat ein erstes Ende für heute gefunden. Wir haben unser Ziel erreicht. Haast. Doch womit wir nicht gerechnet haben, dieses Nest besteht genauso wie der Nachbarort Hast Beach aus fünf Häusern und einer Tankstelle. Also entscheiden wir uns, nach einem spontanen Einkauf in dem dortigen Supermarkt, noch einmal in das Auto zu steigen und die Weiterfahrt nach Fox Glacier bereits heute anzutreten. Hierfür brauchen wir noch einmal zwei Stunden... Müde und erschöpft kommen wir in Fox Glacier Township an und steuern das erst beste Hotel an, was wir finden. Leider entspricht dies nicht unseren preislichen Vorstellungen und wir machen uns weiter auf die Suche. Schließlich finden wir ein Backpackers, in dem noch ein Zimmer frei ist. Diesmal haben wir es auch ganz für uns alleine.
Wir schleppen unsere Koffer in das Zimmer und begeben uns mit unseren Einkäufen in die Küche. In dieser erleben wir eine erneute Überraschung. Hier gibt es keinerlei Geschirr. Weder Töpfe, noch Teller noch Besteck.. Wie sollen wir nun kochen?!
Nach etwas suchen finden wir auch hierfür eine Lösung: ein Radler aus Österreich, welcher ein halbes Jahr auf dem Rad durch alle möglichen Länder radelt, leiht uns sein Reisegeschirr.
Gesättigt fallen wir nach dem Essen um 23.45 Uhr ins Bett.
Aufbruch: | 21.02.2008 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 25.03.2008 |
Australien
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten