Vietnam, zum 3. Mal...
Senk ju for träwelling Deutsche Bahn
09.08.2008
Der Tag beginnt wie ein normaler Samstag: Ich stehe spät auf, frühstücke ausgiebig, lese Zeitung. Der Tag geht ungewöhnlich weiter: Meine Mutter fährt mich zum Bahnhof und ich boarde einen ICE nach Hamburg. Manchmal vergehen Jahre, ohne daß ich je in einen Zug einsteige (jedenfalls innerhalb Deutschlands) und so ist es für mich auch diesmal wieder keine Routine, in einem deutschen Zug Platz zu nehmen.
Ich gebe es zu: Ich hasse Bahnfahren - jedenfalls hier in heimischen Gefilden ! Und so fange ich auch gleich an, mich zu ärgern. Wieso gibt es in einem Großraumabteil eines Verkehrsmittels, das zum Reisen da ist, nicht genügend Platz für Reisegepäck ??? Der Zug ist voll und es stehen mangels Abstellmöglichkeit jede Menge Gepäckstücke der Passagiere im Gang herum. Dauernd muss man sein schweres Gepäckstück weghieven, um Platz zu machen, für andere, die vorbei wollen. Etliche Gepäckstücke blockieren Sitze. Die Ablagefächer über den Sitzen sind nahezu leer - wer schafft es schon, einen 15-Kilo-Koffer über Kopfhöhe in eine schmale Ablage zu stemmen ? Ich nicht - und viele andere auch nicht...Naja, dies soll ja nicht in eine Abrechnung mit der DB ausarten...Jedenfalls bin ich knapp 2 Stunden später in Hamburg Hbf. Also, ich könnte jetzt auch noch gut ein paar Takte Tacheles schreiben zum Thema "Bahnhöfe in D" und müsste dann gleich mit dem Flensburger Bahnhof anfangen, aber das gehört nicht in einen Vietnam-Reisebericht. (Dennoch, für Bahnhof-Fans: Flensburgs Bahnhof ist sehenswert ! Es ist eine Mischung aus Biotop, Tropfsteinhöhle, Urinal und antiker Ruine, echt was besonderes !) So, Thema durch, scheinbar kann man das ja auch alles nachlesen in dem Buch "Senk ju for träwelling Deutsche Bahn !" Im ICE-Großraumabteil nach Frankfurt Hbf. setzte sich die Gepäck-Katastrophe jedenfalls verschärft fort.
Gegen 17.30 Uhr in Frankfurt/M. eingetrudelt, machte ich mich auf den Weg ins Hotel Bristol in der unmittelbaren Bahnhofsgegend. Ratzfatz war das Hotel gefunden, ich checkte ein und bezog mein angenehmes Zimmer. Kurze Dusche und zurück zum Bahnhof, ich wollte auskundschaften, wann und wie und von wo aus ich am nächsten Morgen zum Airport gelangen würde. Außerdem brauchte ich noch eine Kleinigkeit zum Essen. Ich bin echt ein Bahnhofs-Paniker ! Ich checkte also die Lage aus, fand Ticket-Automaten, S-Bahn-Station, Fahrplan und kaufte Essen/Trinken. Zurück im Hotel entspannte ich mich endlich und sah fern.
Eines entspannte mich allerdings überhaupt nicht: Der Blick in den Spiegel offenbarte die Rückkehr einer fast schon chronischen Hautentzündung mitten im Gesicht, die mich seit 2001 in Abständen und aus immer noch ungeklärten Gründen ohne Vorwarnung überfällt. Da war es wieder, eine dick angeschwollene, knallrote Beule - diesmal in der linken Gesichtshälfte. Oh, Scheiße ! 7 Jahre Erfahrung mit dieser Krankheit ließen mich ahnen, daß es jetzt nur 3 Möglichkeiten gab: Glück (verschwindet genauso schnell, wie es gekommen ist, ohne jegliche Nachhilfe), Pech (wird noch schlimmer und nichts hilft) oder Geduldsprobe (wird besser, wird schlechter, jeden Tag was anderes, Medikamente helfen, oder auch nicht). Erstmal half nur "Licht aus und schlafen"...
Aufbruch: | 10.08.2008 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 24.08.2008 |