Vietnam, zum 3. Mal...
Ab nach Hoi An
20.08.08 - 23.08.08
Mit tatsächlich wieder fast genau 2 Stunden Verspätung kommt der Zug in Hanoi an. 8.15 Uhr. Um 10.20 Uhr geht mein Flieger nach Danang, das bedeutet jetzt schnell raus aus dem Zug, Taxi greifen, Turbo-Verabschiedung von Lao und dann pronto zum Flughafen. Die Fahrt durch das Verkehrschaos von Hanoi und raus zum 40 km entfernten airport dauert gut eine Stunde. Dort geht´s aber schnell und 10 Minuten vor boarding-Zeit bleiben noch für eine schnelle Zigarette. 1 Stunde Flugzeit bis Danang-inzwischen bin ich wieder am Verhungern...
In Danang gelandet, wartet bereits ein Fahrer des Hoi An Hotels auf mich und auf der Fahrt nach Hoi An staune ich nicht schlecht, was in den letzten 5 Jahren hier geschehen ist: Ein riesiger waterpark, riesige neue Hotels, eine 4-spurige Straße nach Hoi An und überall Bautätigkeit. Wow ! Die rüsten tourismusmäßig voll auf, hier ! In Hoi An erkenne ich aber alles sofort wieder, auch das Hoi An Hotel ist noch genau, wie vor 5 Jahren. Sehr hungrig mache ich mich auf in die Altstadt. Ich finde mein Lieblingsrestaurant wieder (direkt am Fluss) und bestelle erstmal Essbares. Der Blick ans gegenüberliegende Ufer haut mich allerdings vom Hocker: Alles bebaut, alles neu. Schicke Häuser, jede Menge neue Restaurants, Cafes, Geschäfte. Wo ist mein süßes kleines Hoi An von vor 5 Jahren ???
Da ich nur 3 Tage hier Zeit habe, erledige ich gleich nach dem Essen erstmal das Wichtigste: Maßgeschneiderte Klamotten in Auftrag geben. Also direkt zu Yali Couture. Es gibt hunderte Schneidereien in Hoi An und vermutlich schwört jeder auf eine andere. Yali ist nicht die billigste, aber mit Sicherheit eine der bekanntesten und professionellsten. Der Schneider meines Vertrauens...ich betrete den Laden (Yali hat sogar 2 in Hoi An) und werde sofort Kundin von "Katharina". Die Mädels haben sich alle westliche Namen verpasst, damit die Kunden es aussprechen können, wenn sie zur Anprobe wiederkommen und nach ihrer Beraterin fragen. Ziemlich clever. Ich präsentiere Katharina die mitgebrachten Muster aus Zeitschriften und bespreche mit ihr das Gewünschte: 1 Hosenanzug + Rock + 3 passende Blusen. Katharina erledigt das Ganze routiniert. Zusätzlich zum Ausmessen werden noch digitale Fotos geschossen, die der Schneider dann auch noch bekommt zwecks Vorstellung der zu beschneidernden Person. Die Daten werden dann auch gleich abgespeichert, falls Nachordern per internet gefragt ist. Das wäre also erledigt. Den restlichen Abend verbummele ich in der wirklich wunderschönen Altstadt von Hoi An.
Nächster Morgen: Nach dem Frühstück fahre ich mit einem Motorradtaxifahrer mal zum Cau Dai Strand raus, allerdings ohne Kamera. Schmeiße mich ins Meer und relaxe ein wenig. Der Strand ist wirklich sehr schön und nicht besonders voll.
Da in den nächsten 2 Tagen außer shopping und relaxen nicht viel passiert, lasse ich jetzt einfach nur mal die Bilder sprechen.
Das "96" ist eines meiner Restaurantfavoriten. Die Dekoration ist so urig und authentisch, dafür hätte man hierzulande einen Spitzeninnenarchitekten gebraucht !
Weitere Restaurant-Highlights sind "The Cargo Club" (Dachterrasse einmalig !) und "Café des Amis".
Hoi An´s Altstadt ist Unesco-Weltkulturerbe, hauptsächlich deswegen ist Hoi An so gut besucht. Neben den Schneidereien zeichnet sich Hoi An aber noch durch weitere shopping-musts aus: Bilder, also wirklich Handgemaltes und Laternen.
Ich streife echt durch sämtliche Galerien auf der Suche nach derjenigen, in der ich vor 5 Jahren ein Bild gekauft hatte, für das ich mich noch heute schwer begeistern kann und das - teuer gerahmt - mein Wohnzimmer ziert. Dort, wo diese Galerie damals war, ist sie jedenfalls heute nicht mehr. Aber ich finde sie ! Oder jedenfalls eine Galerie, die heute die Bilder des Künstlers ausstellt, aber der Maler ist ganz schön teuer geworden, mittlerweile ! Vor 5 Jahren hatte ich mein Bild zu 20 USD gekauft, heute ist nichts unter 250 USD im Angebot ! Soviel will ich nicht ausgeben, also suche ich weiter nach einem Bild, das mir gefällt. Es wird unglaublich viel Kitsch angeboten, aber es sind auch wirklich super Gemälde zu finden. 2 Bilder, die mir spontan gefallen, wandern in mein Gepäck.
An diesem kleinen Verkaufsstand gibt es - so scheint es auf den ersten Blick - Getränke, Zigaretten, Süßigkeiten und Eis. Da ich mich hier im Schatten bei meiner Wasser-Pause etwas länger aufhalte, zaubern die beiden Verkäuferinnen am laufenden Meter Dinge aus ihrem kleinen Stand hervor, von denen sie glauben, die könnte ich auch noch gebrauchen: "Madame, buy whistle !" (Wozu brauche ich eine Flöte ???) "Madame, buy lighter !" (Hab´ich doch !) "Madame, buy postcards !" Och nö, nun hört aber auf ! "Madame, buy fan !" Na, das ist doch mal eine gute Idee, den Fächer kaufe ich sofort !
Ich gehe zur Anprobe meiner Klamotten zu Yali und treffe Katharina (eigentlich heisst sie Trang). Es herrscht ziemlicher Trubel in den Umkleidekabinen. Touristen aus aller Welt drehen sich in ihren neuen Klamotten vor den Spiegeln. Männer in schicken, neuen Anzügen; junge Mädchen in außergewöhnlichen Abendkleidern, die sie sich zuhause wohl nie hätten leisten können; eine Frau in einem Traum von einem Hochzeitskleid, das sie in ihrer Heimat ein Vermögen gekostet hätte und ich in meinem Business-Anzug, dem der letzte Schliff aber noch fehlt. Ein paar Änderungen werden noch abgesteckt, aber morgen ist er fertig ! Die Stimmung ist sehr gut, jeder bewundert das outfit der anderen...
3 faule und enspannte Tage in Hoi An neigen sich dem Ende zu, leider...am Abreisetag verlustiziere ich mich noch ganz entspannt am Pool des netten Hotels und checke am frühen Abend aus. Mein Fahrer bringt mich nach Danang zum Flughafen und ich erfahre, daß sich eines in den letzten 5 Jahren nicht geändert hat: Danang ist zwar internationaler Flughafen, aber sie können das Gepäck nicht bis ans Ziel durchchecken, man muss es also in Hanoi wieder abholen und neu einchecken. Dafür bleibt dann wieder sehr wenig Zeit, sodaß ich in Hanoi wieder hetzen muss, was ich so sehr hasse. Aber ich werde entschädigt (allerdings auf eigene Kosten): Für den Rückflug habe ich Business class gebucht und ich genieße alle Schickimickis, die geboten werden, sehr !
So komme ich relaxed nach 11 Stunden Flug wieder in Frankfurt an und setze mich in den erstbesten Zug gen Norden. Und könnte sofort wieder die Krise kriegen ! Knallvoller Zug, kein Platz für Gepäck, defekte Toiletten in 4 aufeinanderfolgenden Waggons, unmögliche Umsteigezeit in Hamburg, also rufe ich meine Eltern an und bitte sie, mich in Husum abzuholen, wo ich 8 (!) Stunden später eintrudele.
Das waren 12 Tage Vietnam 2008. Und ich könnte nochmal hin...dann aber wieder in den Süden, ich war schließlich noch nie auf Phu Quoc !
Aufbruch: | 10.08.2008 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 24.08.2008 |