50 Tage im Westen der USA
Direction East - Grand Canyon
Bye bye Las Vegas.
Den Rummel lassen wir schnell wieder hinter uns, kaufen noch schnell ein, auch einen neuen UV-Filter für die Kamera. Diese lag der Maya schon im Yosemite "im Weg" und wurde kurzerhand aus dem Buggy geworfen...der Filter hat´s leider nicht überlebt aber wohl Schlimmeres verhindert.
Es geht gen Südosten, nach einer knappen Stunde erreichen wir den Hoover Damm, hochgepriesenes Bauwunder der 30er Jahre. Die Terrorangst ist hier besonders groß, denn wenn was passiert, geht in Las Vegas komplett das Licht aus. Was das bedeutet kann sich jeder denken. Ansonsten haben sie hier auch höhere Preise und so machen wir nur ein paar Fotos und fahren darüber hinweg. Nebenan baut man heftig an einer Brücke über den Canyon, es wird wohl bald keine Überfahrtmöglichkeit mehr geben, auch nicht für Osama's. Danach verlassen wir Nevada gen Südosten hinein nach Arizona zur Interstate #40 und auf dieser nach Williams. Hier finden wir wieder einen abgelegenen idyllischen Campground im National Forest. Am nächsten Morgen noch schnell in den westernmäßig angehauchten Ort, an der Route 66 ein paar Besorgungen machen und dann straight gen Norden zum Grand Canyon.
Hier sind wir diesmal vor dem Mittag da und bekommen unerwarteter Weise noch einen freien Platz, direkt 1,5km vom Canyon entfernt. Also schnell Zelt aufgebaut und dann den ganzen Nachmittag Zeit für dieses Wunder der Natur. Ich hab mir da ja im Vorfeld nicht wirklich Gedanken drüber gemacht, aber zusammengefasst sagt das alles: Keine Sprache kann dies beschreiben, kein Künstler kann dies malen, keine Phantasie kann dies erschaffen - man muss es echt gesehen haben!!
Mein erster Eindruck erinnerte mich an die generierte Landschaft aus Pappe auf der Modelleisenbahnplatte meines Bruders. Man denkt echt, dass einem was vorgespielt wird, das dies nicht echt sein kann. Die Dimension ist schwer vorstellbar, man braucht immer ein Vergleichsobjekt, um sich der Entfernungen, der Macht und Kraft der Natur bewusst zu werden. Wir sind dann irgendwann an einer ruhigen Stelle sitzengeblieben, haben den Ausblick genossen und die Seele baumeln lassen.
Zum Abendessen kurz zurück zum Zeltplatz (der Hirsch hirschte in aller Ruhe knapp 5m an unserem Tisch vorbei) und dann zum Sunset...Farben, Farben, Farben. Was die Millionen von Jahren hier erschaffen haben, spiegelt sich an dieser sichtbar gewordenen Stelle wieder. Bis zum anderen Canyonrand, dem North Rim, sind es etwa 16km, hinunter zum Colorado 1600m an Höhe. Kann man wohl in ca. 5h schaffen, dort gibt es eine Ranch zum übernachten. Aufstieg zurück oder zum North Rim etwa 8h. An einem Tag darf man nicht runter und wieder hoch, der Hitze- und Konditionstod lauert auch hier.
Am nächsten Morgen lesen wir von einem besonders tragischen Tod, eine 25jährige Boston-Marathon-Läuferin (unter 3h) war 2004 hier mit einem Freund unterwegs und wollte eine 15km Wanderung machen, mit 2 Energy-Riegeln, 1 Apfel und 1,5l Wasser bewaffnet. Sie hatten keine Karte dabei, verliefen sich und bekamen Wassernot. Dann machten sie auch noch den Fehler, sich zu trennen. Die Begleitung wartete ab, erholte sich und überlebte, die Läuferin fanden die Ranger 2 Tage später verdurstet...
Enjoy the pics!!
Aufbruch: | 03.06.2008 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 24.07.2008 |