Rund ums Schwarze Meer
Tiflis und Kazbegi
Tiflis, 03.08.2008
Da wir auch mal die georgische Eisenbahn ausprobieren wollten, ging es von Gori aus mit dem Zug na ch Tiflis. Zugfahrkarten kaufen ist ausgesprochen einfach in Georgien allerdings muss man sich schon etwas beilen in den Zug hineinzukommen, da die Standzeit gerade mal 25 Sekunden betraegt. Mit Hilfe der freundlichen Polizisten, die uns schon waehrend unserer Wartezeit gut unterhalten haben, schafften wir es aber in den Zug zu sprinten.
Das mit den kurzen Haltezeiten scheint hier allgemein ueblich zu sein, da auch die U-Bahn in Tiflis nur genau 14 Sekunden haelt.
Nach nur einer STunde Fahrtzeit waren wir dann schon in Tilflis wo wir uns auf den Weg zu einer, wie wir dachten, kleinen PRivatpensin machten. In einem Mehrfamilienhaus versteckt schafft es die Vermieterin Irina allerdings 55 Personen in Betten unterzubringen. Weggeschickt wird allerdings auch dann niemand, da auf Couch, Boden oder Haus ihrer Tochter sich immer noch ein Plaz finden laesst Wir waren allerdings so gluecklich noch ein Bett zu ergattern. Nach einem NAchmittag in der schoenen Altstadt von Tiflis und einer NAcht in der Pension ging es dann mit dem Minibus - in dem wir von einer Gruppe georgischer Journalisten auf Firmenausflug natuerlich zum trinken "genoetigt" wurden - nach Kazbegi an der russischen Grenze.
Die Grenze ist allerdings gesperrt, da die Russen es nicht so lustig finden, dass die Georgier ueberall EU-Fahnen aufstellen. Die Minibusse in Georgien verienen auch eine naehrer Erwahnung. Es handelt sich dabei meist um aus Deutschland importierte '9'-Sitzer, die aus oekonomischen Gruenden auf (ungelogen) 18 Sitze aufgestockt werden. Wie sich das ganze Minibus-System organisiert ist fuer uns allerdings immer noch ein Raetsel. Da allerdings fast immer ein Minibus dorthin fahert wo wir hin wollen, hat uns das auch nicht weiter beschaeftigt.
In Kazbegi machten wir uns dann gleich auf in die Berge, um noch vor der Nacht einen schoenen Zeltplatz zu finden. AM nechsten Morgen ging es dann weiter zu einem Kloster oberhalb Kazbegis und danach sind wir mal noch 2 Stunden weiter gelaufen, um einen schoenen Blick auf den ersten 5000 unseres Lebens und die umgebenden Gletscher zu haben. Nach einer weiteren schoenen Nacht mit vielen Gewittern ging es dann zurueck nach Kazbegi und von dort zureck nach Tiflis, wo wir eine weitere NAcht bei Irina verbrachten. Wir schafften es wieder ein Bett zu ergattern und zufallig trafen wir hier sogar wieder auf die polnischen Jungs, die wir auf der Fahre kennen gelernt hatten. Sie hatten es auch geschafft Betten zu ergattern, allerdings stellte Abends einer fest, dass in einem Bett ein anderer Typ lag. Irina meinte dazu nur, dass es in dem ganzen Chaos schon mal vorkommen konnte, dass ein BEtt zwei mal vermietet wird
Aber zum Glueck gab's in unserem Zimmer noch ne kleine unbelegte Couch.
Heute Abend gehts fuer uns dann mit dem Bus weiter in die Tuerkei nach Trabzon. Zeit also ein kleines Fazit ueber Georgien zu ziehen. Zunaechst einmal freuen wir uns endlich in ein Land zu kommen wo man hoechstens zum Tee trinken gezwungen wird. Von Cha-Cha (70%) koennen wir nur dringend abraten und der meiste Wein den man auf dem LAnd bekommt ist selbstgemacht und schmeckt halb vergoren. Voellig anders ist es natuerlich mit dem professionell hergestllten Wein, der absolut fantastisch ist. Allerdings muss man fuer ne Flasche selbst in Georgien mindestens 7 Euro auf den Tisch legen.
NAch zwei Wochen in Georgien sind wir auch mit der gerogischen-Toast-Kultur vertraut. Zunaechst einmal wird mit Bier ueberhaupt nicht angestossen. Aus Spass kann ein Georgier schon mal mit Bier anstossen, allerdings werden dann unsinnige Toasts ausgebracht. Wir durften Beispielsweise mit unserem Polizisten in Khulo mit Bier auf unseren Kameradieb anstossen.
Cha-Cha, Wein und Vodka werden dagegen meist nur nach einem Toast getrunken. BEsonders gewoehnungsbedueftig ist dies beim Wein, von dem man nach dem Toast einen kraeftigen Schluck nimmt und dann bis zum naechsten Toast wartet. EIn Toast kann daei schon mal 5 Minuten dauern (haengts wohl direkt linear mit der Redseligkeit und dem Promillegehalt des Toastenden zusammen). Waehrend dieser Zeit wird das Thema des Toasts immer weiter ausgearbeitet und dazwischen wird immer wieder angestossen bis dann schliesslich getrunken wird. Der engere Themnkreis dieser Toasts wiederholt sich kontinuierlich und nach einer Zeit kommen, dann die Vorlieben des Toastenden zur GEltung. Mein Lieblingstoast "Auf die Kuehe unsere Schwestern" schein allerdings eindeutig nicht zum engeren Themenkreis zu gehoeren
Standarthemen mit denen man nichts Falsch machen kann sind Familie, Eltern, Kinder, Liebe, Verstorbene, Georgien und die eigenen Heimatlaender oder die georgische Natur. Daneben durften wir auch auf die Georgische Polizei, Stalin, besagte Kuehe oder auf "das georgische und polnische Volk, die beide ihre Praesidenten nicht moegen" trinken.
Weiter laesst sich auch festsellen, dass wir in Georgien keinen Zeltplatz ohne Spuren von Kuehen vorfanden. Den Nachteil einzeln verstreuter Fladen, wiegen das frisch "gemaehte" Gras und das leckere Essen allerdings auf.
Die Georgische Kueche ist lecker, aber verdammt schwer verdaulich. Nach zwei Wochen hier freuen wir uns jedenfalls auf die tuerkische Kueche.
NAch nur zwei Stunden Fahrt faellt die Temperatur von 35 auf 13 Grad. / Po 2 godzinach jazdy z Tibilisi do Kazbegi temperatura spadla z 35 do 13 st.
Unser Minibus hat ne kleine Reifenpanne auf dem Weg nach Kazbegi / Male problemy techniczne po drodze
Im Nebel angekommen, stellen wir erst nach und nach fest, dass wir von BErgen umgeben sind. / Chmury w dolinie u stop Kazbegi
Aufbruch: | 08.07.2008 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 29.08.2008 |
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