Zürich-Chisinau-Zürich

Nicht nur die Reise nach Veliko Tarnovo sondern auch Veliko Tarnovo selber gehören sicherlich zum Highlight meiner Reise. Mit einem modernen (nur innen) Zug fahr ich von Plovdiv nach Stara Zagora. Dort heisst es umsteigen und in einem uralten Wagen gehts ab in die Berge durch diverse Kehrtunnels Richtung Norden. Fenster runter, Kopf raus, herrlich!

In meinem Abteil sitzt ein älterer Bulgare, ein Bähnler, der mir alles ganz genau erklärt, also wie da die Kehrtunnels funktionieren und so. Er spricht ein bisschen deutsch. Ich finde ja alles spannend und toll, aber immer wenn er fertig erklärt hat, beginnt er von vorne und nach dem 10x wird es dann schon anstrengend. Aber immer höflich bleiben.

Veliko Tarnovo selber ist eher weniger schön, dafür umso mehr die Umgebung und vorallem die fantastische Burgruine. Ich quartiere mich direkt im Zentrum ein und bekomme ein herrliches Zimmer mit Bad für 15 Euro! Direkt neben dem Hotel sind gute Restaurants und eine coole Bar. Die Burgruine ist der Hammer.

Hier wimmelt es auch von einheimischen Touristen. Am Abend ist einiges los, aber englisch sprechen nur die wenigstens.

Am Abend sitz ich noch in die Bar beim Hotel. Tolle Musik, cooles Publikum. Neben mir ein älterer Bulgare und wir versuchen uns zu verständigen. Ich will ihm etwas aufschreiben, aber er kann es nicht lesen und Geld für eine Brille hat er nicht. Auch ein paar Zähne fehlen. Irgendwann verabschiedet sich der nette Herr. Der Abschiedskuss - in Bulgarien üblich so auf den Hals - wär aber nicht nötig gewesen.

Zwei Sachen fallen mir in Bulgarien auf, die mich jetzt in allen Ländern meiner Reise begleiten werden. Man spricht mich in der Landessprache an und ist dann überrascht, dass ich sie nicht verstehe. Das irritiert sie derart, dass sie einfach nicht weiterwissen. Das zweite: Lokwechsel. Kaum ein Bahnhof, bei dem nicht die Lokomotive ausgewechselt wird. Scheint ein Volkssport zu sein.