Trekkingtour durch Andalusien
17. bis 21 Tag: Las Negras bis Almeria
Um 7.30 war fuhr der Bus nach Almeria ab (FZ: 1 1/4 Stunden), wir verließen nun leider ein wirklich tolles Fleckchen Erde. Oder wo gibt es in Spanien sonst noch auf 40 Kilometern Küstenlinie kein einziges richtiges Hotel?
In Almeria angekommen machten wir uns dann auf den Weg zum, mitten in der Stadt direkt am Meer gelegenen Campingplatz. Doch es kam und kam nichts, kein Schild, kein Hinweis, und alle Passanten, die wir fragten machten nur "Oohhh", während sie den Finger gen Westen streckten, so als wäre der Campingplatz 4 Kilometer entfernt. Im Nachhinein betrachtet hatten sie dazu einiges Recht, der Campingplatz lag wirklich 4 Kilometer außerhalb der Stadt. Nach 1 1/2 Stunden Gehzeit erreichten wir endlich den Campingplatz "La Garoffa". Zwar von netten Leuten bewirtschaftet und geführt, war der Platz an sich aber teilweise in einem Zustand, der sogar uns abstoßend vorkam, das will was heißen. Irgendwie stellten wir unsere Zelte auf, obwohl sich 2 Zentimeter unter dem Sand eine Granitplatte befunden haben muss. Und was dann kam ist wohl nicht weiter verwunderlich, wenn man sich damit konfrontiert sieht 5 Tage auf einem abgelegenen 2-Sterne-Campingplatz zu verbringen, über eine Stunde entfernt von der nächsten anständigen Kneipe: Wir fuhren mit dem Bus in die Stadt -man muss dem Busfahrer zuwinken, dann hält er direkt vor dem Campingplatz an (90 Cent die Fahrt)- und deckten uns ordentlich mit Alkohol ein.
Die nächsten Tage hätten dann auch in Benidorm stattfinden können, es wurde getrunken, Karten gespielt, als Highlight des Tages ein Mal warm gegessen, wobei es die Paella des Camping-Restaurants verdient an dieser Stelle erwähnt zu werden, und am Morgen wurde je nach dem, ob der Kater es zuließ, im Meer gebadet. Dieses war hier übrigens so kalt, dass ich meist nach 5 Minuten die Zehen nicht mehr spürte, die Nähe zum Atlantik war wohl dafür verantwortlich. Zum Thema Essen übrigens noch ein Tipp: Gazpacho ist alles andere als ein MUSS für Spanien-Reisende. Die andalusische Spezialität hat sich als große Enttäuschung erwiesen. Allein jene hätten vielleicht Freude dran, denen eine mit Sahne angedickte durchgemixte Brühe aus Tomaten, Paprika und einigen anderen Gemüsesorten schmeckt, bei einer Trinktemperatur von 5 Grad. Im Zweifel in Andalusien lieber immer auf Fisch zurückgreifen, so lange man nicht gerade etwa vergammeltes erwischt schmeckt's fast immer ausgezeichnet. Problematisch kann es werden, wenn man zur Mittagszeit etwas Deftiges zu essen sucht. Da unterscheiden sich spanischen Fußgängerzonen doch erheblich von den deutschen durch die Tatsache, dass nicht an jeder Ecke Currywürste und Pommes locken. Wer hier nachmittags etwas essen will geht in eine Tapa-Bar und bestellt zum "cafe con leche" ein Stück Brot und 4 Oliven oder 2 frittierte Sardinen. Entsprechend hatte es und viel Kraft gekostet in Almeria ein Fast-Food-Restaurant zu finden, McDöner hieß der Marktlückenfüller.
Wir haben es übrigens in den letzen beiden Tagen ehrlich mit Kultur versucht, sind am Montag zur Alcazaba gegangen, einer alten Maurenburg, die über den ältesten Teil der Stadt wacht. Die Sehenswürdigkeit hatte ein Mal pro Woche geschlossen... und weil das natürlich der Montag sein musste versuchten wir auch nicht mehr das Ruder noch herum zu reißen, z.B. durch einen Museums Besuch, sondern gingen wieder in den Supermarkt und deckten uns noch ein Mal ein für die restlichen 36 Stunden mit Schabau ein.
Aufbruch: | September 2008 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | September 2008 |