Trekkingtour durch Andalusien
4.+5. Tag: Pitres bis Trevelez
Nach dem "halben Ruhetag" des Vortags ging es in aller Herrgottsfrühe wieder los. Noch schnell Druckbetankung am Trinkwasserhahn, um nicht wieder so viele Liter mitschleppen zu müssen - Im Magen trägt es sich einfacher als auf den Schultern - und dann ging's los, immer entlang der Hauptstraße. Nach 80 Minuten waren wir, an Portugos vorbei, bereits in Busquistar. Hier wurden an den Trinkstellen des kleinen Dorfes noch die Wassersäcke aufgefüllt und dann ging es zum Wiedereinstieg in den GR7, in Richtung der berühmten unglaublich weitläufigen Schneise, an deren Ende Trevelez liegt, die höchste Stadt Spaniens.
Nach einem doch etwas mühseligen Anstieg ging es nach den ersten 30 Minuten überraschend einfach weiter, immer am Hang entlang auf ordentlicher Höhe, wo sich deshalb auch die ersten 2000er zeigten, die zwischen Trevelez und das dahinter liegende Hochgebirge geschoben sind.
Auf dem ganzen Weg nun, bis zum Campingplatz kurz vor Trevelez, hatte jeder von uns 10-15 Begleiterinnen, die summend, nervend ums Gesicht flogen. Schlagen, Kopf wegdrehen etc. helfen da übrigens gar nichts, reine Kraftverschwendung. Viel besser ist es auszunutzen, dass des Menschen ein Gewohnheitstier ist, also einfach ignorieren und nach 1,2 Stunden bemerkt man die Viecher nicht mehr.
Den GR7 gingen wir nicht bis zum Ende durch, da er um Trevelez herum führt und den Wanderer ganz im Norden der Stadt ausspuckt. Da der Campingplatz aber unter Trevelez liegt bogen wir kurz vor der Stadt von unserer Hauptwanderroute ab und fanden über einen zwar fast zugewucherten aber auf meiner Karte glücklicherweise noch verzeichneten Trampelpfad auf die Hauptstraße (die übrigens in mal größerer, mal geringerer Entfernung immer unterhalb des GR7 liegt zwischen Lanjaron bis Juviles), der wir dann bis zum Campingplatz den letzten Kilometer folgten.
Der Campingplatz Trevelez hat es sich verdient, dass an dieser Stelle ein Loblied angestimmt wird. Optisch ist der Platz ansprechend weil nicht flach sondern in Plantagen angelegt, an einem Steilhang bleibt einem aber auch nichts anderes übrig. Das Personal ist was Wandern bzw. Bergsteigen angeht schon fast beneidenswert kompetent, wer's nicht glaubt, für den ist das ganze Restaurant ausgekleidet mit Fotos eigener Bergbegehungen. Und last but not least ist dort eine seltene Hilfsbereitschaft an der Tagesordnung, die jeder noch so dusseligen Frage ein Lächeln entgegen schmettert.
Nach dem Zeltaufbau ging es über einen Wald- und Ackerpfad in 15 Minuten runter nach Trevelez, um noch einige Sachen einzukaufen.
Der Abend wurde dann sehr lang und pendelte schließlich irgendwann um 2 Uhr im San-Miguel-Rausch aus, unter einem so sternenklaren Himmel, wie man in nur zu sehen bekommt, wenn nicht Tausende von Großstadtlichtern in den Himmel leuchten.
Der folgende Tag war ein Ruhetag, es galt Kraft zu tanken für die Mulhacen-Besteigung. So holten wir noch einige Infos zum Refuge Poqueira ein wo eine Übernachtung geplant war, fragten in der Stadt unten die "Dorfältesten" nach dem Einstieg, veränderten noch ein mal die geplante Rute zu Gunsten eines Rückwegs durch das Tal der Siete Lagunas und gingen dann zeitig schlafen, mit gespannter Vorfreude auf die nächsten 2 Tage.
Aufbruch: | September 2008 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | September 2008 |