Solo durch Jamaika

Reisezeit: Oktober / November 2007  |  von Stefan O.

Zurück in die Hauptstadt

16. November 2007

Ich packe meinen Rucksack, bevor wir etwas frühstücken und die Bude aufräumen. Jah-B füllt mir den Kaffee ab und baut sich dann noch eine fette Tüte, während ich im Union Square Guesthouse in Kingston anrufe, um mir ein Zimmer für die verbleibenden zwei Nächte zu sichern. Dann regle ich mit Jah-B das Geschäftliche, bevor er uns in seinem Suzuki nach Hagley Gap runter fährt.

Dort trinken wir dann noch ein Red Stripe und machen uns auf die Suche nach einer Mitfahrgelegenheit in die Zivilisation. Diese ist schnell gefunden. Von Papine aus geht's dann mit einem Route-Taxi weiter zum Half-Way-Tree. Ich suche dort eine Bank, denn ich will mich bei Patrick erkenntlich zeigen und ihm ein wenig helfen, aus dem Schlamassel mit seinem Shop heraus zu kommen, doch vor der Scotiabank stehen sie Schlange. Bei einer anderen Bank versuche ich mal mein Glück mit der VISA-Karte, doch Kreditkarten werden hier generell nicht akzeptiert. Bei der dritten Bank habe ich dann Erfolg. Meine VISA-Karte funzt sogar wieder, oh Wunder. Ich verabschiede mich von Patrick und stelle mich an die Half-Way-Tree-Road um einen Minibus abzufassen. Irgendetwas habe ich vergessen und während ich so grübele, was es sein könnte, ruft mir Patrick von der anderen Straßenseite zu. Da ich wie ein Esel vollgepackt war, hatte er meine Tüte mit dem Kaffee getragen und irgendwie verpeilt, sie mir wieder zu geben. Mein Glück, dass er es gerade noch rechtzeitig gemerkt und mich gefunden hat.

Zurück im quirligen Kingston

Zurück im quirligen Kingston

Ich fahre zum Union Square, der Bus-Crew gebe ich noch einen Fuffi mehr für mein Gepäck. Im Gästehaus bekomme ich mein altes Zimmer Nummer drei wieder. In setze mich in die Lobby und brauche erst mal ein Red Stripe. Dann will ich eine Phone-Card für mein Handy kaufen, doch im Gästehaus haben sie keine mehr. Ich gehe nach nebenan in die Kool Bar, wo ich meine Karte bekomme. Irgendwie gefällt es mir hier und ich beschließe, auf ein Red Stripe hier zu verweilen.

Es dauert nicht lange bis ich gefragt werde, ob ich nicht Bock auf 'ne Runde Billard hätte. Ya, mon! Die Partie gewinne ich, dann fragt er mich, was ich noch so anstelle, diesen Abend. Ehrlich gesagt keinen Plan. Er will mit mir noch in einen Reggae-Club wo man gut abchillen könne. Ich merke allerdings schnell, dass sich hier wieder einer auf meine Kosten 'nen netten Abend machen will und ich habe heute mal keinen Bock auf Sozialamt spielen. Ich gebe ihm zu verstehen, dass er sich nicht aufhalten lassen soll, falls er noch einen Job hätte oder nach einem suchen müsse, mit mir aber heute nicht zu rechnen hätte. Er lässt aber nicht locker, verspricht mir, dass er außer ein paar Bier keine weitere Gegenleistung will. Ich bin durchaus nicht abgeneigt, an meinem letzten Freitag in Kingston noch etwas anzustellen, aber ich sehe mich schon am frühen Morgen irgendwo in Kingston in Diskussionen verwickelt, darauf hab ich heut mal keinen Just und so beschließe ich, ihn erst mal mit ein paar Red Stripe abzufüllen.

Nach dem fünften Bier ist er so ziemlich hinüber - nix mehr gewohnt, die Jugend von heute und inzwischen bin ich mir auch nicht mehr sicher, wer hier wen durch Kingston guiden müsste. Ich jedenfalls quatsch noch ein wenig mit den Leuten an der Bar, besorg mir noch 'nen Spliff und mach mich dann auf die Socken ins benachbarte Gästehaus.

© Stefan O., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein beruflicher Aufenthalt in Florida brachte mich auf die Idee, meinen diesjährigen Urlaub jenseits des Atlantiks zu verbringen, da ich mit den USA aber nicht viel anfangen kann, suchte ich mir ein Ziel, an dem ich mich mit Sicherheit wohl fühlen würde.
Details:
Aufbruch: 31.10.2007
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 19.11.2007
Reiseziele: Jamaika
Der Autor
 
Stefan O. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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