Perigord Noir - Bastiden - Kirchen - Gänse, Enten und Walnüsse
Wir hatten schon lange mal wieder vor, an die Dordogne zu fahren. 1993 waren das letzte Mal dort.
Ein Haus bei Domme für zwei Wochen als feste Bleibe und die Tatsache, dass wir mit dem Wagen fahren, ermöglichte uns diverse Gourmetmitbringsel und ein wenig Golfspielen mit eigenem Equipment.
Anreise
Seit dem Verkauf unseres Wohnmobils sind wir nun einmal auf andere Übernachtungsmöglichkeiten angewiesen. Da wir die 1000 km nach anstrengender Woche nicht auf einmal bewältigen wollten, habe ich im Internet nach einem chambre d'hôtes südlich von Paris gesucht. Drei hatte ich per email angeschrieben und drei Absagen erhalten. Gerade als ich neu ansetzen wollte, kam eine neue mail - es hätte jemand gerade abgesagt, jetzt wäre doch etwas frei. Für 48 Euro fürs DZ incl. Frühstück in einem Gutshof auf dem Lande:unser Gutshof
Gîte de Moronville - unser Zimmer ist unter dem Dach des rechten Flügels.
Zu den drei Zimmern, die vermietet werden, gehört eine kleine gemeinsame Küche und ein winziger Salon mit TV. Alles ist urgemütlich und topsauber.
Einziger Wermutstropfen: zum nächsten Restaurant ist es mindestens 18 km. Madame empfiehlt uns ein Restaurant in Bonneval und zwei in Chateaudun. Da wir morgen früh noch auf den Markt in Chateaudun wollen, fahren wir nach Bonneval.
Da es aber erst kurz nach 18.00 Uhr ist, laufen wir noch eine Runde durch den recht hübschen Ort mit alter Stadtbefestigung (ville fortifiée) und ehemaligem Benediktinerkloster.
erstes französisches Menu des Urlaubs:
Menu 27.50 €
4 Wachtelbrüstchen
rosa gebratener Thunfisch mit aufgelegter gebratener foie gras
Menu 15 €
Terrine aus confit de canard mit eingelegter foie gras
Medaillons de lotte
1 Pichet Rosé 15 €
Das Navi schickt uns auf dem Rückweg - ich hatte 'kurze Route' gewählt - über gerade mal einspurige (Feld-)Wege zurück zu unserer Ferme.
Tagesetappe ca. 600 km
So 28.09.08 - 2. Reisetag
Das Frühstück um 8.30 Uhr findet - wie immer - in der guten Stube der Vermieter statt und bietet Kontakt zu 'zeitweisen Mitbewohnern'. Daher dauert es natürlich länger als unser übliches Frühstück. Bevor es Richtung Perigord geht, wollen wir jedoch noch Chateaudun besuchen , unter anderem weil heute dort Markt sein soll. Doch der besteht aus drei Wagen!! Unerwartet finden wir aber das Städtchen ganz toll und brauchen bis fast zur Mittagszeit, um einen angemessenen Rundgang zu machen:
Schloß Chateaudun - 12. - 16. Jh. - hochgelegen auf einem Felsen mit mächtigem Donjon und einem langgezogenen gotischen Flügel
Châteaudun ist eine französische Gemeinde im Département Eure-et-Loir. Die Stadt hat in ihrem Prospekt, das wir von Madame bekommen haben, einen sehr interessanten Rundweg mit zahlreichen sehenswerten Häusern ausgewiesen.
Hotel Dieu - im 11. Jh. gegründet, im 18. und 19. Jh. wiederaufgebaut, beherbergte es bis 1976 Kranke
Brunnen am zentralen Place du 18 Octobre - bürgerliche Häuser vom 12. - 16. Jh.
Die Weiterfahrt über Landstrassen des mit Windmühlen übersäten Departements gestaltet sich zu einem Geduldsspiel, denn die Franzosen haben sich in ihrer Fahrweise den Holländern angepaßt und nichts mehr von ihrem früheren Temperament übrig behalten. Da wo 90 km/h erlaubt fahren sie 70, wo 70 50 wo 50 30 ...
So bleibt auch Zeit interessante Verkehrsschilder festzuhalten - schon hier beginnt der Gourmet mit der Zunge zu schnalzen
Am Schloß Ayrac machen wir dann an einem Rastplatz Pause und weihen Ulrikes neuen Picnic-Korb ein. Da wir immer noch fast 400 km vor uns haben, lasse ich mal 'péage' auf dem Navi zu und siehe da, die Strecke wird fast 50 km kürzer. Ab Blois werde ich nach Osten geschickt und die A20 ist kostenfrei!!!! bis kurz vor Sarlat. Die folgende Section umfahren wir dann wieder und erreichen gegen 17.00 Uhr unseren Zielort, an dem wir zunächst - am Golfplatz Domaine de Rochebois vorbeikommend - eine Abschlagszeit für morgen buchen. In Cenac fragen wir einmal an der 'falschen' moulin rouge und treffen sofort auf unseren Vermieter, der uns in sein Haus einführt.
Auf seine Empfehlung hin fahren wir zum Sonnenuntergang (19.30 Uhr) noch einmal hoch nach Domme. Doch davon später!
Tagesetappe 557 km
Aufbruch: | 27.09.2008 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 11.10.2008 |