Perigord Noir - Bastiden - Kirchen - Gänse, Enten und Walnüsse

Reisezeit: September / Oktober 2008  |  von Herbert S.

Bastiden und Wehrkirchen

Do 02.10.08 - 6. Reisetag

Karte zur Tour

Da wir noch mal wieder Golf spielen wollen, suchen wir die beiden Plätze von Siorac auf. Der 18-Loch-Platz ist ganz eben, aber angeblich sehr lang. Der 2. hat nur 9 Löcher, soll aber nach Aussage der Dame vom 1. schwierig sein. Wir heben sie uns aber für einen anderen Tag auf.

Markthalle von Belves

Markthalle von Belves

enge Gassen - schachbrettartig angeordnet - Hotel Bontemps mit Kreuzstockfenstern - ehemaliges Schloss

enge Gassen - schachbrettartig angeordnet - Hotel Bontemps mit Kreuzstockfenstern - ehemaliges Schloss

In Belves machen wir danach den ersten Stopp. Ulrike meint zwar, dass wir hier 1993 schon mal waren, aber ich kann mich nicht erinnern, vor allem da nördlich von der großen Markthalle eine Bastide liegt, die für mich völlig unbekaqnnt erscheint. Das Schloss ist nicht zugänglich, da heute Hospital.

Inzwischen ist es schon wieder Mittagszeit; und da wir Kaffee und Picnickorb mithaben, finden wir natürlich ein interessantes Lokal. 5-Gänge für 11€ !! - Ulrike schaut sich das mal an und entscheidet, das müssen wir probieren. Im Preis inbegriffen ist Wein, Aperitif und Café. Das Lokal ist klein, aber schon mit über 20 Personen besetzt, ein großer Teil stammt wohl aus den Handwerkerlieferwagen, die vor der Tür stehen. Wir bekommen zunächst eine Karaffe Rotwein hingestellt; als wir dann eingeschenkt haben, kommt die Bedienung und stutzt, da sie in die Gläser den Aperitif einschenken will. Kurzerhand nimmt sie vom Nebentisch zwei weitere Gläser und nun haben wir vier Gläser - vollgeschenkt - vor uns stehen. Als erstes kommt eine Suppenterrine mit einer Gemüsesuppe, in der das pain de campagne von gestern eingelegt ist. Danach gibt es eine Art tortilla espanola (ein Viertel eines Kreises). 3. Gang ist dann der Hauptgang bestehend aus zwei großen Stücken Bratwurst mit einer großen Schüssel Linsengemüse. Der nächste Gang ist für Frankreich ein wenig ungewöhnlich: zu einer riesigen Käseplatte gibt es eine große Schüssel Salat. Ulrike muß danach beim letzten Gang passen. Bei mir reicht der Platz noch und ich bekomme ein großes Stück Rührkuchen mit eingebackenen Obststücken. Zum Kaffee bräuchten wir nun eigentlich einen Digestiv, den wir uns aber wegen des Weiterfahrens verkneifen müssen.

Zugangsstrasse zu Villefranche du Perigord

Zugangsstrasse zu Villefranche du Perigord

Markthalle und -platz im Regen

Markthalle und -platz im Regen

Bastide Villefranche du Perigord

Bastide Villefranche du Perigord

Leider hat sich die Sonne während des Essens etwas verzogen und in Villefranche du Perigord - der nächsten Bastide - müssen wir den Regenschirm auspacken. Trotzdem ist der Hauptplatz interessant und wir machen noch einen (Verdauungs)-Spaziergang über die Hauptstrasse. Bei einem Metzger hängt am Haus ein großes Gestell mit blau-weiß-roten Bändern. Wir fragen nach, was dies zu bedeuten hat und erhalten die Antwort, dass dies zu Ehren der gewählten Kommunalvertreter (Bürgenmeisterwahl) dort hängt.

romanische (Wehr-)Kirche von Besse

romanische (Wehr-)Kirche von Besse

der älteste Bausteil (dunkel) stammt aus dem 11.Jh. - Portal und vorderes Langschiff aus dem 12. Jh. - erkennbar an den Plastiken - Querschiff und Apsis sind erheblich jünger

der älteste Bausteil (dunkel) stammt aus dem 11.Jh. - Portal und vorderes Langschiff aus dem 12. Jh. - erkennbar an den Plastiken - Querschiff und Apsis sind erheblich jünger

Portal mit zahlreichen Details

Portal mit zahlreichen Details

vorderes Langschiff - Wandmalereien im Querschiff

vorderes Langschiff - Wandmalereien im Querschiff

Auf der Fahrt nach Besse - dem eigentlichen Ziel unseres Ausfluges - lässt der Regen nach und angekommen, können wir sogar den Schirm im Wagen lassen. Die Kirche hat ein fantastisches Portal und ist auch innen recht interessant.

Wehrkirche von Prats du Perigord

Wehrkirche von Prats du Perigord

Im nächsten Ort - Prats dur Perigord - scheint schon wieder etwas Sonne, so dass wir die Wehrkirche umrunden können. Überhaupt erinnert der Stil der hiesiegen Wehrkirchen stark an solchen aus der Maasromanik (siehe Bericht Maasromanik und Belgien und den Niederlanden).

Eßkastanien

Eßkastanien

sind sehr stachelig !!!

sind sehr stachelig !!!

Langsam müssen wir an den Rückweg denken und wählen, ganz kleine Sträßchen aus. Dort liegen auf einmal riesige 'Stachelknubbel' auf dem Weg. Es sind Esskastanien, die hier kultiviert werden, Ulrike will sie genauer unter die Lupe nehmen, kann sie jedoch kaum aufheben, da so stachelig.

Wehrkirche von Orliac

Wehrkirche von Orliac

In Orliac schauen wir uns dann die letzte Wehrkirche des heutigen Tages von außen an - auch diese ist wieder geschlossen.

Kapelle bei St. Pompin

Kapelle bei St. Pompin

Auf der Landstrasse zurück nach Cenac kurz hinter St Pompin fällt uns eine hübsche Kapelle auf, die wir noch in Augenschein nehmen.
Ein Abendessen fällt ersatzlos aus, da immer noch 'pappsatt'. Mit unseren Gastgebern trinken wir nur noch einen Rosé.
Tagesetappe 97 km

© Herbert S., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir hatten schon lange mal wieder vor, an die Dordogne zu fahren. 1993 waren das letzte Mal dort. Ein Haus bei Domme für zwei Wochen als feste Bleibe und die Tatsache, dass wir mit dem Wagen fahren, ermöglichte uns diverse Gourmetmitbringsel und ein wenig Golfspielen mit eigenem Equipment.
Details:
Aufbruch: 27.09.2008
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 11.10.2008
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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